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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Schmetterlinge im Bauch.«
    Â»Quatsch. Was sind schon ein paar kleine Schmetterlinge im Bauch! Nein, Zippi! Ich fühle mich wie Sterntaler.«
    Â»Wie das Mädchen im Märchen, dem es Sterne in die Schürze regnete?«
    Â»Ja. Jeden Tag regnet es Sterne auf mich herab: Franzls Küsse sind Sterne, sein Lachen, sein Lob, seine Bewunderung - alles eben. Ich bin so glücklich wie Sterntaler, ich werde beschenkt und kann nichts dafür. Und das Schönste dabei ist, dass Franzl so glücklich ist wie ich.«
    Auf einen Schlag war ich hellwach. »In einen Jungen verliebt zu sein, ist ein wunderbares Abenteuer. Marta, das stimmt. Aber in zwei Jungs verliebt zu sein, stürzt dich ins Chaos.«
    Â»Bist du immer noch in Emir und Ignaz verliebt?«, fragte Marta entsetzt. »Ich dachte, die Sache sei längst geklärt.«
    Â»Das Klären geht nicht so einfach. Ich will Ignaz nicht wehtun, weißt du.«
    Â»Das bedeutet, dass Emir und du …?«
    Â»Wir haben beide einen Fehler gemacht. Allerdings küsse ich Ignaz immer noch.« Dass Emir sich am Moorsee von Nele küssen ließ, verschwieg ich. »Ich dachte, wenn wir abreisen … Ignaz kann von mir keine Fernbeziehung verlangen.«
    Â»Das nicht. Aber Ehrlichkeit. Und genau davor drückst du
dich, Zippi.« Marta schüttelte mich ein bisschen. Und dann sagte sie etwas, was mich lange Zeit nicht einschlafen ließ. »Zippi, immer habe ich deinen Mut bewundert. Mensch, du hast sogar deiner Mutter eine Karte geschrieben! Aber jetzt, ausgerechnet wenn’s um Liebe geht, kneifst du. Zippi, du enttäuschst mich.«

Mausefallen
    Am Morgen nach Martas und meinem Bettgespräch sprang ich aus dem Bett, als ich das allererste Mopedgeknatter hörte. So wie ich Marta kannte, würde sie mir nach meinem Geständnis nicht erlauben, Ignaz den Morgenkuss zu geben. Ich rannte ins Bad, stellte mich, ohne zu warten, bis warmes Wasser auf mich herunterregnete, unter die Dusche, ich betätigte die Klospülung … kurz, ich tat alles, um Marta den Eindruck zu vermitteln, mir gehe es nicht gut.
    Natürlich ließ sie sich von Franzl ausgiebig küssen. Zum Glück fiel sie mir nicht in den Rücken - das hätte ich auch nicht von ihr erwartet. Im Gegenteil; in den kurzen Pausen zwischen ihren Morgenküssen teilte sie Ignaz mit, es gehe mir offenbar nicht gut.
    Später ließ mich meine Freundin aber nicht aus der Kammer, bevor ich ihr nicht versprochen hatte, Ignaz reinen Wein einzuschenken.
    Â»Das kann ich nicht auf Befehl«, protestierte ich.
    Â»Du musst!«
    Marta war zu mir so gnadenlos wie zu ihren Brüdern, wenn sie das Bad nicht geputzt und die Spülmaschine nicht ausgeräumt hatten. »Zippi, du bist mutig! Du hast deiner Mutter eine Karte mit zwei Sätzen geschrieben. Jetzt behaupte nicht, das wäre keine Leistung! Das war eine supertolle Leistung.«

    Â»Die mich meinen ganzen Mut gekostet hat.«
    Pah!, machte Marta und sagte etwas, das mir, wenn es Nacht gewesen wäre, wieder den Schlaf geraubt hätte. »Mut wächst beim Mutigsein. Das hast du an Emir gesehen. Er war mutig, hat trainiert und wurde dadurch immer nur noch mutiger. Nimm dir ein Beispiel an ihm. Versprichst du mir das?«
    Â»Marta, du nervst.«
    Â»Versprich’s mir.«
    Â»Gut. Ich verspreche dir, noch heute mit Ignaz zu reden.«
    Â»Ehrenwort?«
    Â»Hundertpro.«
    Infolge unserer Diskussion über Mut kamen wir ziemlich spät in die Küche. Alle saßen schon am Tisch: Rosi mit zwei schwarzen, flott zusammengesteckten Haarbüschelchen, Gundi mit ihrem langen blonden Zopf, Yasmina mit ihren schwarzen Stoppelhaaren samt roten Spitzen, Ignaz und Franzl in ihren speckigen Lederhosen und Cas in Edeljeans und sauber gebügeltem Hemd.
    Nur Emir fehlte. Er hatte sich wieder mal aus dem Stadel geschlichen, als die anderen noch schliefen. Wohin er ging, war sein Geheimnis. Dass wir über die Gründe rätselten und uns den Mund fusslig redeten, ist ja wohl klar. Allerdings tappten wir komplett im Dunkeln, kurz: Wir hatten keinen blassen Schimmer. Fest stand lediglich, dass sich Emir morgens sehr leise aus dem Staub machte, weshalb Franzl und Cas nichts mitbekamen.
    Â»Stellt eine Mausefalle an die Tür. Mit ein bisschen Glück fängt sie seinen großen Zeh. Ich vermute nämlich, er zieht die Schuhe erst im Freien an.«
    Höhöhö, machten

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