My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
an einen Schirm gedacht?«, erkundigte sich Marta.
»Nee, und mein Anorak ist in einem der Koffer. Keine Ahnung, in welchem. Aber bin ich vielleicht aus Zucker?« Ich rannte los und kam klatschnass am Taxistand an.
»Fahren Sie uns nach Burgberg?«
Der Fahrer drehte sich gemütlich herum - der Kerl saà im Trockenen! -, musterte mich in aller Ruhe und fragte: »Burgberg? Ja, dahin kann ich fahren.«
»Gut...«, sagte ich erleichtert.
»Aber warte mal«, sagte der gemütliche Typ, der im Warmen und Trockenen saÃ, »kannst den Preis bezahlen?«
»S... Sicher«, stotterte ich.
»Vorauskasse.« Der Gemütliche griff nach der Bild-Zeitung, die auf dem Beifahrersitz lag.
Das war ja wohl das Allerletzte! Klar konnte ich den Preis bezahlen, mein Pa hatte mir schlieÃlich genügend Taschengeld in die Pfote gedrückt, aber hier ging es um etwas Grundsätzliches. Ich funkelte ihn böse an, strich die tropfenden Haare aus der Stirn, zückte meinen Geldbeutel, öffnete ihn, suchte einen Fünfziger heraus, wedelte ihn vor seinen Augen hin und her, wobei das Spezialpapier reichlich feucht wurde, was aber nichts zur Sache tat, und ging hocherhobenen Hauptes zum nächsten Taxi.
»Können Sie mich und meine Freundin nach Burgberg fahren? Vorauskasse. Es macht nichts, wenn die Fahrt mehr als einen Fünfziger kostet. Hier...«
Ich zeigte ihm einen weiteren Schein. »Ihr Kollege hat leider keine Zeit für uns. Unser Gepäck befindet sich noch auf dem Bahnhof.«
»Na, dann schaun wir mal.«
Wenige Minuten später saÃen Marta und ich auf dem Rücksitz, Koffer und Rucksäcke waren im Kofferraum und das Leben war herrlich, einfach herrlich. Der Regen? Na, der würde nicht mehr lange anhalten, schlieÃlich zeigte sich schon ein winzig kleiner blauer Fleck zwischen den Wolken!
»Blöd, dass wir keine Telefonnummer von der Hütte haben«, sagte Marta plötzlich. »Oder eine Handynummer ⦠Ich hätte daran denken sollen.«
»Hubertus hat nicht daran gedacht, ich hab nicht daran gedacht und mein Pa auch nicht. Aber das macht doch nichts; stell dir nur die Ãberraschung vor, wenn wir die Tür aufmachen und sagen: âºHallo Leute! Hier sind wir!â¹Â«
Wir lächelten uns an und hielten uns an den Händen. Meine Haare, die Jeans und mein T-Shirt waren noch klatschnass. Irgendetwas müffelte. Der Regen klatschte so gegen die Windschutzscheibe, dass der Scheibenwischer sein Bestes gab und trotzdem mit dem Wasser nicht fertig wurde.
Kurz vor Burgberg reichte ich dem Fahrer ein Stück Papier nach vorn. »Bitte fahren Sie uns zu der Hütte.«
»Kein Problem. Solange du zahlst und der Weg frei ist, fahre ich euch überallhin.«
Na bitte!
In Burgberg ging die geteerte StraÃe rechts weiter. Ein gutes Stück auÃerhalb bog der Fahrer in einen Feldweg ein, er fluchte kurz und knackig und schaltete in den zweiten Gang.
»Schau, der Regen hört auf«, sagte Marta erfreut.
Der Feldweg wand sich den Hang hoch, wir bogen um eine
Ecke - und starrten nach vorn. Da war vom Weg nichts mehr zu sehen. Dafür rauschte ein Bach von links oben nach rechts unten. Der Fahrer trat auf die Bremse, rammte den Leerlauf ein, stieg aus, riss die Tür an Martas Seite auf und meinte: »So. Steigt aus. Der Weg ist nicht mehr frei. Tut mir leid, aber jetzt müsst ihr zu Fuà weiter. In zwanzig Minuten oder so seid ihr an der Hütte.«
»Und unser Gepäck?«, jammerte ich.
»Das verstecken wir in den Büschen. Hier klaut keiner was.«
Was blieb uns übrig? Nachdem die Koffer und Rucksäcke zwischen den tropfnassen Büschen lagen, ich die Fahrt bezahlt hatte und der Wagen in der Ferne verschwunden war, wateten wir durch den schlammbraunen Bach und stiefelten bergauf.
Junge, war das kalt! Ich glaube, noch nie in meinem Leben hab ich so gefroren - und das Ende Juli!
»Das gibtâne Lungenentzündung«, murmelte ich.
»Quatsch. Wir müssen nur schneller gehen, dann wird uns warm«, tröstete Marta.
Sie hatte wieder mal recht. Der Weg war so steil, dass wir tatsächlich ins Schwitzen kamen.
»Zwanzig Minuten oder so« war schlecht geschätzt. Nach einer guten halben Stunde erst sahen wir ein Dach zwischen Tannenwipfeln. Wir blieben erleichtert stehen, aber weil wir sofort wieder zu frieren begannen, eilten wir weiter.
Zehn Minuten später sahen
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