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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Einzelteile.
    Weil er uns nicht gesehen hatte, pfiff ich durch die Finger. Ein schriller Pfiff - und die Aufmerksamkeit aller ist dir sicher. Ist ein todsicherer Tipp!
    Die Ziegen hüpften herbei, die Kühe setzten sich in Bewegung, aus der Hütte kam eine alte Frau mit blauem Kopftuch - und Ignaz unterbrach seine Bastelarbeit.
    Er sprang auf, wurde plötzlich geranienrot und wischte hastig die Hände an den Hosen ab.

    Â»Kommt ihr wegen der Milch?«
    Marta und ich sagten höflich: »Guten Morgen, Ignaz.« Dann warteten wir.
    Â»Seid’s ihr von der Jägeralpe?«, erkundigte sich Zenza und reichte uns die Hand.
    Wir nickten. »Weil sie nicht vom Moped geweckt wurden, haben Rosi und die anderen verschlafen«, erklärte ich. »Und weil Ignaz das Handyklingeln nicht gehört hat, haben wir gedacht, dass...«
    Â»... dass etwas nicht in Ordnung ist«, ergänzte Marta.
    Â»Nix ist in Ordnung. Das Moped will nicht mehr«, knurrte Ignaz. »Aber ich hätte euch die Milch schon noch heraufgebracht.«
    Jetzt putzte er seine Hände mit einem ölverschmierten Lappen - sauber war was anderes.
    Â»Liegt es am Vergaser?«, erkundigte ich mich. Mit dieser Frage kann man nichts falsch machen, schließlich besitzt jedes antike Fahrzeug einen Vergaser.
    Ignaz riss die Augen auf. »Weiß nicht...« Dann grinste er so richtig breit: »Vielleicht ist auch nur was abgerutscht. So wie der Flickenteppich gestern.«
    In null Komma nichts war ich auf hundertachtzig. »Na dann... dann musst du das Abgerutschte eben hochziehen und die Sache ist erledigt«, fauchte ich.
    Â»Wenn’s aber kleiner ist als ein Teppich...«
    Ich spürte einen heißen Atem und etwas Weiches an meinem Hals, fuhr herum, starrte entsetzt in braune Kuhaugen und machte einen Satz nach hinten.
    Â»Musst nicht erschrecken. Die Anna will dir nur Grüß Gott sagen«, beruhigte mich Zenza.
    Ich hatte mich aber erschreckt, verdammt noch mal. Aber konnte ich das zugeben? Nee, garantiert nicht, das ließ mein
Stolz nicht zu. Was macht man in einem solchen Fall? Man streichelt die Kuh. Ich streckte die Hand aus, die Anna die Zunge - und schwups, fuhr sie mir mit dem langen Lappen übers Gesicht.
    Â»Hast du das gesehen?«, rief Marta begeistert. »Die Kuh hat keine rote, sie hat eine braune Zunge!«
    Ignaz lachte; ich lachte nicht, ich war sauer.
    Â»Wollt ihr ein Glas Milch?«, fragte Zenza.
    Â»Nein danke«, entgegnete ich sofort. »Die auf der Hütte warten auf uns.«
    Â»Och, Zippi«, murrte Marta.
    Â»Komm schon, Rosi wartet wirklich auf uns.«
    Â»Dann besucht mich, wenn ihr Zeit habt«, sagte Zenza. »Ignaz, das Moped kannst du später reparieren. Jetzt hilfst du den Mädchen mit der Milch.«
    Â»Das schaffen wir alleine«, erwiderte ich sofort.
    Wir hätten es aber nicht geschafft, denn zwei große Kannen Kuh- und Buttermilch und eine kleinere mit Ziegenmilch sowie ein Karton Berg- und einer mit Ziegenkäse ergeben zusammen ein echt schweres Gewicht.
    Tatsache ist, dass wir über Ignaz’ Zugkraft froh waren, auch wenn wir das natürlich nicht zugaben.
    Er zog immer, Marta und ich wechselten uns ab. Es ist nämlich so, dass man einen kleinen Leiterwagen gut zu zweit ziehen kann.
    Allerdings fragte ich mich, weshalb Ignaz immer dann, wenn ich neben ihm ging, ein geranienrotes Gesicht bekam.

Kochen mit echtem Feuer
    I m Prinzip verlief der Sonntag wie der Samstag. Der einzige Unterschied bestand darin, dass noch mehr Wanderer kamen mit mehr Kindern, mehr Babys und viel mehr Hunden.
    Wie es die drei ohne uns geschafft hätten, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hätten die Gäste länger auf ihre Weißwürstel mit Senf, auf Saiten mit Kartoffelsalat, auf den Obatzd’n samt Zwiebeln sowie einem roten Hauch Paprikapulver, auf die Kässpatzen, die Buttermilch und den Almdudler warten müssen und die drei wären abends vor Erschöpfung ohne Essen ins Bett gesunken.
    Zu fünft klappte die Bewirtung einwandfrei. Marta half Gundi in der Küche - und was soll ich sagen? Am Abend waren die beiden ein Herz und eine Seele. »So schlimm ist sie gar nicht, die Gundi«, meinte Marta später im Bett. »Eigentlich ist sie wie ich. Sie kann’s halt nicht leiden, wenn jemand zwei linke Hände hat oder sich vor der Arbeit drückt.«
    Am Montag weckte uns Mopedgeknatter, Ignaz lieferte pünktlich

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