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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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erwischt.
    So trafen mich nur viele Spritzer - Annas Stuhlgang war infolge der Angst ziemlich wachsweich.
    Als sie fertig war, atmete sie tief und irgendwie auch erleichtert. Und dann, das kam ganz plötzlich, gab sie sich einen Ruck - und von da an ging’s rückwärts: Zentimeter um Zentimeter, aber immerhin.
    Kein Mensch kann ermessen, wie groß die Distanz von einem Zentimeter zum nächsten ist, es sei denn, er hat mal’ne Kuh vom Fels geborgen.
    Das ist Schwerstarbeit, Leute, die Entfernung, die in einem derartigen Fall zu überwinden ist - auch wenn sie beispielsweise nach normaler Messung lediglich einen halben Meter oder so beträgt, ist enorm, absolut enorm.

    Hinterher ist der Mensch so geschafft, dass er, ebenso wie die gerettete Kuh, vor Schwäche und Erleichterung zittert.
    Wir, Zenza, Rosi, Ignaz und ich, streichelten die Kuh. Ich dachte, so, das war’s für heute. Schlimmer kommt’s nimmer.
    Das gilt vielleicht im Flachland; in den Bergen gelten andere Regeln.
    Doch das wusste ich in diesem Augenblick noch nicht.

Einfach nur Wasser
    S chon mehrfach habe ich erwähnt, wie nass es an diesem Tag war. Eigentlich war es nässer als nass; sobald man aufs Gras tappte, sank der Schuh in ein kleines Feuchtbiotop. Weil auch noch ein eisiger Wind aufgekommen war, ruhten wir uns nur kurz aus. Anna war sehr mitgenommen, sie zitterte immer noch, ließ den Kopf hängen, sabberte aufs Gras und pinkelte mehrmals.
    Nein, fit für den Heimweg war sie nicht. Doch alles in allem gesehen, war sie in ihrem warmen, regendichten Fell besser dran als wir.
    Zenza und Ignaz fassten sie links und rechts am Riemen, an dem die Glocke bimmelte, und zogen sie bergab.
    Als wir etwa hundert Meter zurückgelegt hatten, blieb Rosi stehen. »Hört ihr was?«
    Wir hörten Annas Schnaufen und natürlich auch ihre Glocke. »Ich höre -«
    Nichts, hatte ich sagen wollen, aber das Nichts blieb mir im Hals stecken.
    Â»Die Trillerpfeife!«, rief Rosi.
    Alle hatten wir jetzt die Trillerpfeife gehört. Da! Schon wieder - und wieder. Jemand trillerte nonstop, kaum dass er Atem holte.
    Â»Das sind die Deppen, die am Morgen in die Hütte kamen«,
sagte Rosi und verzog das Gesicht. »Ihnen muss was passiert sein.«
    Â»Haben sich wohl verstiegen wie Anna, die Kuh«, vermutete ich.
    Â»Wenn’s nichts Schlimmeres ist.« Ignaz sah Rosi an.
    Â»Ich schau nach.«
    Anstatt mir einen liebevollen Blick zuzuwerfen, meinte er hastig: »Zenza, du bringst Anna in den Stall. Ich schaffe das schon.« Fort war er. Mein potenzieller neuer Lover war den Berg hochgerannt und im Nebel verschwunden.
    Â»Na dann …« Rosi und ich blickten Zenza und Anna hinterher, dann standen wir allein am Berg. »Wir hätten die drei an die Stühle binden sollen«, schimpfte Rosi. »Ich hab’s ja gewusst, dass sie keine Ahnung vom Wetter haben.«
    Â»Mir ist kalt«, jammerte ich. »Ich will hier nicht erfrieren. Wir hätten mit Ignaz gehen sollen. Warum folgen wir ihm nicht?«
    Â»Hast recht, Zippi. Wir hören ja die Pfeife …«
    Rosi und ich stiefelten den Berg hoch - immer dem Trillern nach, bis es plötzlich abbrach. »Jetzt hat der Ignaz sie gefunden«, meinte Rosi und blieb stehen.
    Â»Bis hierher und nicht weiter.«
    Wir befanden uns zwischen den Tannen am Rand der Schlucht, da wo der Bach ins Tal donnert. »Was ist, wenn Ignaz uns nicht findet?«
    Â»Das hab ich mir auch gerade überlegt. Man soll nie ohne Pfeife aus der Hütte … Aber wegen Anna sind wir kopflos rausgerannt. Vielleicht hab ich aber doch …« Rosi durchsuchte alle Taschen ihres Anoraks. »Nix. Keine Pfeife.«
    Wir warteten, unsere Zähne klapperten und unsere Füße froren im kalten, matschigen Waldboden. Jetzt ein frischer warmer Kuhfladen, dachte ich sehnsüchtig.

    Plötzlich hörten wir von irgendwo über uns die Pfeife.
    Â»Hierher!«, riefen wir. Der Nebel, der Regen, die Bäume verschluckten unsere Stimmen.
    Â»So findet Ignaz uns nie«, schimpfte Rosi - da plötzlich schaltete mein Hirn auf »Achtung, Zippi, du hast doch eine Pfeife in den Händen!«.
    Schnell steckte ich vier Finger in den Mund und stieß einen so gellenden Pfiff aus, dass Rosi einen Satz machte und die Tannen erschrocken stillstanden.
    Umgehend antwortete die Trillerpfeife.
    Â»Wo hast du denn das gelernt?«, erkundigte sich Rosi.
    Â»Hat

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