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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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für Feiglinge sie sich eingelassen hat, desto eher kann sie sie zum Mond schießen. Oder dahinter, was ganz klar noch viel besser wäre.
    Â»Mir ist kalt.« Sie setzte sich auf.
    Â»Mir auch. Mir ist verdammt kalt.«
    Â»Wie haben Sie uns …« Sie biss sich auf die Lippen. »Wie hast du mich gefunden?«
    Ich stand auf, weil ich wirklich jämmerlich fror, schwang meine Arme hin und her und berichtete ihr von der Trillerpfeife.
    Â»Das Handy ist also weg?«
    Ich nickte und sprang auf der Stelle. »Können Sie vielleicht aufstehen?«
    Sie konnte aufstehen. Allerdings schwankte sie zuerst etwas, aber dann hielt sie sich eigentlich ganz gut auf den Beinen. Das gab mir Mut. »Können Sie auch gehen?« Ich reichte ihr die Hand.
    Sie konnte gehen - hurra!!! Da alles besser war als das Herumsitzen im Nassen, überredete ich sie, an meiner Hand bergab zu gehen.

    Schrittchen für Schrittchen tappten wir nach unten. Sie zitterte die ganze Zeit; wahrscheinlich war sie unterkühlt. Oder sie ärgerte sich wahnsinnig über ihre idiotischen Begleiter. Oder ihr Hirn war aus den Gängen gerutscht und noch nicht wieder da, wo es vor dem Fall lag.
    Egal was die Ursache war, wir schafften es bis ziemlich weit unten. Da mussten wir beide verschnaufen.
    Es regnete, der Nebel hatte sich kein bisschen gelichtet, und ich hatte null Ahnung, wo wir uns befanden. Vielleicht waren wir schon viel zu weit ins Tal gestiegen?
    Â»Erschrecken Sie nicht«, warnte ich die Frau, von der ich noch nicht mal den Namen kannte. »Jetzt wird’s laut!« Ich pfiff durch die Finger. Nichts. Keine Antwort. Mist.
    Â»Geht’s wieder?«, fragte ich, weil ich weiterwollte.
    Â»Ich weiß nicht … mir ist schwindlig.«
    Â»Setzen Sie sich!«, rief ich. »Ich will nicht, dass Sie wieder ohnmächtig werden.«
    Â»Das will ich auch nicht«, flüsterte sie mit weißen Lippen und sank ins Gras. Dort saß sie mit geschlossenen Augen und grauem Gesicht. Ich hatte genug, ich hatte echt die Nase voll - außerdem hatte ich Hunger. Blöd, dass ich nicht auf die Uhr geschaut hab, als Ignaz losgegangen ist, fluchte ich im Stillen und pfiff wieder durch die Finger.
    Nichts. Volle Pleite.
    Aber dann … dann … dann hörte ich Motorengeräusch, das schönste Motorengeräusch meines Lebens war das! Es kam von unten, wurde kurz schwächer, dann stärker, noch stärker, dann erstarb es.
    Schnell steckte ich die Finger in den Mund und pfiff - aber wie!
    Als die Trillerpfeife antwortete, wusste ich, dass wir und mein Magen gerettet waren.

Kräutertee
    D er Rest der Rettung aus Bergnot ging ganz flink.
    Ich pfiff, damit Ignaz wusste, wo er uns finden würde. Die Gestalt, die aus dem Nebel kam, war Ignaz. Allerdings kam er nicht allein; zwei Bergrettungsmänner in orangefarbenen Regenanzügen folgten ihm auf den Fersen, sie nickten mir flüchtig zu, legten die Frau auf die Trage, die sie mitgebracht hatten, schnallten und banden sie fest, packten vorn und hinten die Griffe, sagten: »Abi geht’s!«, und rannten los. »Abi« ist nicht die Abkürzung des Wortes Abitur. In der Sprache der Bergbewohner bedeutet es so viel wie abwärts.
    Wie es an dieser Stelle weitergeht, weiß jeder, der schon mal »Tatort« gesehen hat. Ich spare mir also das Folgende und berichte an der Stelle weiter, wo wir mitten in einer Pfütze vor der Jägeralpe ausstiegen.
    Der Fahrer konnte nirgendwo anders halten; der gesamte Platz war inzwischen überschwemmt. Die Frau wurde auf ihrer Trage in die Hütte getragen, denn erstens war ihr Zustand, wie die Männer sagten, nicht bedenklich, und zweitens wollten sie zuerst die beiden Feiglinge holen, bevor sie mit allen dreien ins Tal fuhren.
    Als Rosi mich sah, schrie sie: »Zippi, du stellst dich sofort unter die heiße Dusche!«, und schob mich, bevor ich meiner Marta Guten Tag sagen konnte, aus dem Gastraum. »Und
dann legst dich ins Bett. Wir haben eine Wärmflasche reingeschoben. Marta bringt dir einen heißen Tee, du schläfst und morgen bist du …«
    Â»O. K., O. K.«, unterbrach ich sie. »Nur keine Hast, Rosi.«
    In unserer Kammer zog ich mich aus, dabei hörte ich, wie ein Wagen vorfuhr, wie die Türen zugeschlagen wurden und wie jemand nach Rosi rief.
    Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, aber wem sie gehörte, interessierte mich in diesem Augenblick nicht. Ich

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