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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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gecheckt hatte, verschwieg ich wohlweislich. »Aber weißt du, dass du ein richtig dummes Huhn bist? Franzl kommt deinetwegen herauf, er legt sich deinetwegen mit seinem Vater an, er schläft deinetwegen bei den Mäusen und deinetwegen hilft er bei der Bewirtung. Wo bleibt deine Begeisterung? Deine Dankbarkeit? Findest du ihn denn überhaupt nicht nett? Süß? Einfach super?«

    Marta schwieg lange.
    Dann sagte sie ganz leise in die Dunkelheit hinein: »Denkst du das wirklich, Zippi? Ist Franzl meinetwegen heraufgekommen?«
    Â»Oooo«, stöhnte ich. »Marta! Der Junge hatte drei Fallen im Rucksack! Das beweist doch, dass er Mäuse fies findet, aber mutig genug ist, sich von ihnen nicht abschrecken zu lassen. Kapierst du das nicht?«
    Â»Vielleicht ist er ja deinetwegen gekommen?«
    Â»Meinetwegen? Wo er mich kaum anschaut? Ich bitte dich, Marta, wie blöd bist du eigentlich?«
    Â»Ich bin nicht blöd. Ich bin hässlich, ich habe eine zu kleine Nase und zu kurze Finger, ich bin dick, ich bin noch ungeküsst, ich … Zippi!«
    Marta schlüpfte zu mir unter die Decke. Die Nacht war sehr warm, das Bett war sehr, sehr schmal, das Zusammen-im-Bett-Liegen war echt unbequem - und trotzdem schön. »Marta, du hörst jetzt endlich mit dem Unsinn auf. Glaub mir, Franzl ist nur deinetwegen hier. Magst du ihn denn nicht? Hast du dich kein bisschen in ihn verliebt? Mensch, Marta, gib dem Jungen eine Chance!«
    Wieder schwieg Marta lange. »Wenn du Ignaz siehst, wirst du rot. Warum ist das so?«
    Â»Weil ich mich in ihn verliebt habe.«
    Â»Wenn du an Ignaz vorbeigehst, muss er dich anfassen. Warum ist das so?«
    Â»Weil er sich in mich verliebt hat.«
    Â»Wenn ihr euch unterhaltet, sind eure Stimmen ganz anders. Warum ist das so?«
    Â»Weil wir uns ineinander verliebt haben.«
    Â»Jaaa …«
    Â»Warum fragst du?«

    Â»Weil«, flüsterte Marta in mein Ohr, »weil, wenn es stimmt, was du sagst, Franzl und ich uns ineinander verliebt haben. Mensch, Zippi, ich hab einen Lover!«
    Ich seufzte. »Schade, dass du ausgerechnet jetzt nach Hause willst.«
    Marta fuhr hoch. »Nach Hause? Bist du wahnsinnig!?«

Käsen und Buttern
    W ir blieben also auf der Jägeralpe. Das machte mich so glücklich, dass ich am Morgen beim ersten Mopedgeknatter aus dem Bett und ins Bad schoss und gewaschen und angezogen war, als ich das Scheppern der Milchkannen hörte.
    In null Komma nichts war ich draußen, fiel Ignaz um den Hals und holte mir die Küsse, die am Abend ausgefallen waren.
    Irgendwann mussten wir beide Atem schöpfen und dabei fiel mir die merkwürdige Stille auf. Ich drehte mich um - und was sah ich?
    Marta stand am offenen Fenster, Franzl hielt ihre Patschhände. Beide hatten keinen Blick für den blauen Himmel mit den weißen Schönwetterwolken, keinen für die grünen Wiesen und schon gar keinen für die sonnenvergoldeten Berge.
    Wenn sie es jetzt noch immer nicht kapiert, dass Franzl in sie verliebt ist, ist meiner besten Freundin nicht zu helfen, dachte ich gerade, als Rosi aus der Küche rannte und wissen wollte, warum um Himmels willen kein Mensch auf die Idee käme, die Kannen und den Käse reinzutragen.
    Das setzte den Liebesblicken natürlich ein Ende. »Wir müssen gleich zurück«, sagte Ignaz bedauernd. »Zenza wartet.«
    Was? Wieder ein Tag ohne Ignaz? Das durfte nicht sein. »Warum kann ich nicht beim Käsen helfen?«

    Â»So, so, du willst käsen«, spottete Rosi. »Mir scheint, dir geht es nicht ums Käsen, dir geht es um Ignaz, was?«
    Rosi war nicht auf den Kopf gefallen. Bevor mir eine knackige Antwort einfiel, rief Franzl: »Können wir tauschen, Zippi?«
    Na, wer sagt’s denn? Manchmal, Leute, wird ein Wunsch express erfüllt! Im Handumdrehen zog ich das Dirndl aus und die praktischen Jeans an, leerte eine Tasse Milchkaffee, schmierte ein Butterbrot und schwang mich hinten aufs Moped. »Servus Marta!«, schrie ich noch. »Mach was aus dem Tag!« Dann schlang ich die Arme um Ignaz’ Bauch und ab ging die Post.
    Tatsächlich lernte ich an diesem Tag das Käsen. Ich passte nämlich auf wie ein Luchs, denn man weiß ja nie, ob man nicht irgendwann einmal in eine Notsituation kommt, in der man Käse herstellen will oder muss. Zenza machte es so:
    Zuerst erhitzte sie die Milch im Kupferkessel. Dann, als sie fast kochte,

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