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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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er sich nicht für den einen oder den anderen Haufen entscheiden konnte. Sieh zu, dass du nicht verhungerst - in deinem Fall bedeutet das: Sieh zu, dass du nicht beide verlierst.«
    Genau das war das Problem. Vermutlich hatte ich den einen schon verloren. Ignaz. Das war kein Junge, der einen Konkurrenten locker duldete. Würde ich schließlich auch nicht tun. Und Emir, das wusste ich aus Erfahrung, ließ sich ebenfalls nicht die Butter vom Brot nehmen.
    Â»Was soll ich nur tun?«, fragte ich hilflos.
    Â»Das kannst nur du wissen«, entgegnete Hubertus.
    Â»Ich muss nachdenken«, antwortete ich.
    Â»Tu das, Zippi«, meinte Hubertus väterlich. »Was sage ich deinem Vater, wenn er anruft? Willst du nach Hause fahren?«
    Â»Nein!«, schrie ich. »Nur das nicht!«

Unsere Süßen
    D ie zehn Plastikrosen im Arm, aber davon abgesehen mutterseelenallein, wanderte ich zur Jägeralpe hinauf. Zum Nachdenken kam ich aber vor lauter Jammern und Stöhnen nicht.
    Weil so viele hungrige Wanderer auf den Bänken saßen und auf ihr Essen warteten, fragten Rosi und Gundi nicht nach dem Grund meiner frühen Rückkehr. Sie waren einfach nur froh über die Hilfe.
    Weil ich stundenlang zwischen Küche und Terrasse hin- und herflitzte, kam ich auch auf der Alpe nicht zum Nachdenken.
    Später saß ich am Brunnenrand und wusste nicht, für welchen Lover ich mich entscheiden sollte.
    Verdammt, so schnell geht das nicht! Aber vielleicht hat mir Ina die Entscheidung bereits abgenommen? Möglich, dass sie sich meinen Emir gekrallt hat. Am Ende hat er sich sogar schon in sie verliebt? Will ich das? Neee, dachte ich, das wäre mir nun auch nicht recht, allerdings standen die Chancen der Superstar-Ina absolut nicht schlecht.
    Erschwerend kam hinzu, dass ich sie ganz schön niedergemacht und fies beleidigt hatte. Natürlich hatte sie’s verdient, aber trotzdem …!
    Ich stöhnte. Wenn jemand zu mir »Mauerblümchen in der Pampa« sagen würde - das würde ich nicht auf mir sitzen lassen!
Da wäre ich so lange auf hundertachtzig, bis ich mich satt gerächt hätte!
    Verdammt, verdammt, verdammt … Wie bleich Ignaz ausgesehen hatte! Wie er sich verkrümelt hatte! Ogottogottogott! Mit den zehn umsonst geschossenen Rosen hatte sich der Junge so blamiert, dass er sich im Dorf’ne ganze Weile nicht mehr blicken lassen durfte. Und ich war daran schuld! Warum nur hatte ich ihm Emir verschwiegen?
    Aber hallo! Was hätte das geändert? Nichts. Ignaz und ich haben uns verliebt, wir haben uns geküsst. Mal ganz ehrlich: Kann der Mensch etwas für seine Gefühle? Nein. Seinen Gefühlen ist man machtlos ausgeliefert.
    Allerdings … Ich biss mir auf die Lippen. Allerdings … Ja, was denn nun? Soll man Gefühle vielleicht unterdrücken? Nein. Darf man nicht - oder besser: war nicht ratsam. Und warum? Weil, sagen die Psychologen in der Zeitung, unterdrückte Gefühle krank machen. Wer will schon krank werden?
    Ich jedenfalls nicht. O. K., dann muss ich Ignaz lieben. Wenn ich Ignaz liebe, habe ich ein schlechtes Gewissen.
    Ich hatte ja auch ein schlechtes Gewissen! Seit Tagen schon! Das habe ich unterdrückt …
    Ganz klar, als sich das schlechte Gewissen in meinem Kopf oder Herz oder Bauch meldete, hätte ich Emir eine ehrliche SMS schicken müssen. Das hatte ich, feige wie ich war, nicht getan, weshalb das Unglück schnell einherschritt.
    Das Gute ist, dass ein unterdrücktes Gefühl nicht sofort krank macht. Das Schlechte, dass ich ein Feigling bin. Ich, Zippi Hopp, bin feige!
    Ich stöhnte wieder. Was hatte ich erst vor Kurzem gedacht? Mut ist nicht, wenn man sich traut, den Bikini vom Vorjahr zu tragen.

    Aber was ist Mut dann? Hätte ich sagen sollen: »Hör mal, Ignaz, zu Hause in Stuttgart habe ich einen Freund. Allerdings bin ich gerade dabei, mich in dich zu verlieben. Was rätst du mir: Soll ich meine Gefühle für dich im Keim ersticken? Oder darf ich sie wachsen lassen? Haben wir beide eine Chance? Wenn ja, soll ich meine Gefühle für den anderen totmachen? Was meinst du?«
    Mal ehrlich, das sagt man nicht, ganz abgesehen davon, dass Verliebtsein kein Handel im Sinne von »Gibst du mir deinen Kaugummi, gebe ich dir mein Hustenbonbon« ist. Den Beginn von Liebe und Verliebtsein kann man leider auch nicht plötzlich und mathematisch exakt, etwa mit minus (noch keine Liebe vorhanden) und

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