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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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geben, das du mit Jonglieren verdient hast. Er wurde schon von Ignaz bezahlt.«
    Ignaz nickte und gab der Milchkanne einen kräftigen Fußtritt. »Kann man wohl sagen …«
    Emir wurde rot. »Woher weißt du denn das schon wieder? Von Marta, was?«
    Â»Natürlich! Wir sind die besten Freundinnen überhaupt und haben bis auf eines keine Geheimnisse voreinander.« Dass es sich bei dem einen um Cas’ Gedichte handelte, ging ja niemand was an. »Wo sind eigentlich die anderen?« Ich öffnete die Tür und brüllte: »Rosi! Gundi! Yasmina!«
    Keine Antwort. Die Jungs standen wie begossene Pudel am Tisch. Süß sahen sie aus, am liebsten hätte ich beide geküsst - Reihenfolge gleichgültig.
    Â»Ich schau mal nach«, murmelte Ignaz.

    Kaum waren wir allein in der Küche, nahm mich Emir in den Arm. Sein Kuss war, das muss ich ehrlich gestehen, ganz und gar nicht übel. Aber Ignaz’ Küsse waren auch ganz und gar nicht übel. Verdammt, warum kann ich nicht beide lieben? Wer sagt, das geht nicht?
    Zippi, du würdest es unmöglich finden, wenn Emir dich und Ina küssen würde. Also verlange von anderen nicht, was du selbst nicht dulden könntest, sagte ich mir. Sei vernünftig!
    Gut, ich war vernünftig, deckte den Tisch und zeigte Emir, wie die Kaffeemaschine funktioniert. Ganz dicht standen wir nebeneinander, als Ignaz wieder hereinkam. Sein Gesicht lief rot an, er ballte die Fäuste und krächzte: »Die haben verschlafen.«
    In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich mich vor einer Entscheidung nicht drücken konnte. Ignaz war sauer und das Wir-Jungs-verstehen-uns-Getue war nur eine Täuschung. Mist! Verdammter Mist!
    Aber noch hatte ich eine Woche Zeit …
    Während des Frühstücks stellte Rosi fest, dass das Wetter außerordentlich schön und demzufolge - Sommerfest im Dorf hin oder her - eine Menge Wanderer zu erwarten waren.
    Marta und Franzl hielten Händchen und machten sehr traurige Gesichter. »Ich bleibe hier«, sagte ich schnell und hoffte, mir damit einen Entscheidungstag zu erleichtern.
    Na servus! Ignaz und Emir fixierten sich mit bösen Blicken. »Wir helfen euch.«
    Â»Danke«, entgegnete Rosi geschäftsmäßig. »Wir nehmen eure Hilfe gerne an. Allerdings -«
    Â»- müsst ihr am Abend unbedingt zum Tanz ins Dorf kommen«, warf Franzl ein.

    Tanz im Dorf? Emir und Ignaz nickten. »Wo treffen wir uns? Und wann?«
    Ohne daran zu denken, dass sie ja Konkurrenten waren, und ohne mich zu fragen, entschieden die beiden, dass wir drei uns um sechs am Eingang des Bierzelts treffen würden.
    Ich tanze für mein Leben gern. Tänze in Discos kenne ich, solche in dörflichen Bierzelten nicht. Verständlich, dass ich mir die neue Erfahrung nicht entgehen lassen wollte. Aber ich bin Zippi Hopp, ich lasse es nicht zu, dass über meinen Kopf hinweg der Abend für mich geplant wird.
    Gerade als ich das den Jungs unmissverständlich klarmachen wollte, stieß mich Yasmina unterm Tisch ans Schienbein und zwinkerte mir auch noch zu. Sag nichts, hieß das. Da sie die Expertin in Sachen Dreiecksbeziehung ist, schluckte ich meine Antwort runter. Das fiel mir schwer, aber was sagt mein Pa in einem solchen Fall? - »Expertenmeinungen sind wertvolles Gut, man darf sie nicht missachten.«
    So kam es, dass ich den Mund hielt, Marta mit ihrem Franzl in Feld, Wald und Wiese einen schönen Tag mit vielen Küssen verbrachte und wir, vier Frauen plus zwei Jungs, die vielen Wanderer bekochten und bedienten.
    Am Spätnachmittag versorgten wir die letzten Gäste, danach zogen wir uns um und putzten uns fein heraus. Rosi schloss die Hüttentür ab und zusammen wanderten wir ins Dorf.
    Etwa auf halber Strecke befindet sich ein kleiner Hof mit ein paar Kühen, mit Schafen und mit Ziegen. Die Wiese, auf der die Tiere weiden, geht bis zum Weg vor und ist mit einem großlöchrigen Maschendraht eingezäunt. Schon in einiger Entfernung hörten wir das Meckern einer Ziege. Fröhlich klang das nicht, eher kläglich. Sofort beschleunigte Ignaz seine Schritte, Emir tat es ihm nach - klar, einmal Konkurrent,
immer Konkurrent -, und was sahen wir? Eine der Ziegen hatte den Kopf durch die Maschen gebastelt und steckte nun, da Ziegen bekanntlich Hörner tragen, so fest, dass sie weder auf der einen Seite des Zauns noch auf der anderen ans Gras kam. Ihr ging es wie mir

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