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My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn

Titel: My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Treppenhaus knallen.
    Also öffnete ich die Augen wieder und stellte fest, dass ich nicht drauf und dran war, gegen die Tür zu rennen, sondern gegen die Mauer daneben. Ich war in meiner Tagträumerei ziemlich vom Kurs abgekommen. Um nicht doch noch gegen die Wand zu laufen, schlug ich einen eleganten Haken, trat dabei beinahe einem Mädchen auf die Zehen, das hinter mir ging, und rettete mich mit einem mehr oder weniger eleganten Ausfallschritt vor einem Zusammenstoß mit dem Jungen daneben. Im Erdgeschoss angekommen, lief ich nicht mit der Meute zum Haupteingang raus, sondern marschierte zu einem der Seiteneingänge, der über den hinteren Pausenhof aus dem Schulgelände führte. Ich hatte die Tür letzte Woche entdeckt. Auf diese Weise musste ich auf dem Heimweg nicht das halbe Schulgelände umrunden.
    Ich war kaum aus dem Gebäude, da entdeckte ich Lukas. Er saß nicht weit von der Tür entfernt auf einer Mauer - vollkommen ohne Gefolge. Als er mich sah, verzog er die Lippen zu einem gehässigen Grinsen, demselben, das er schon heute Morgen gezeigt hatte.

    Obwohl ich im Geiste schon mein Repertoire an unfreundlichen Schimpfnamen durchging, entschied ich, dass es ihn mehr ärgern würde, wenn ich ihn ignorierte. Ohne ein Wort oder einen Blick an ihn zu verschwenden, marschierte ich an ihm vorbei. Wollte ich zumindest.
    Als ich auf gleicher Höhe mit ihm war, sagte er: »Lass uns einen Deal machen.«
    Ich betrachtete ihn mit hochgezogener Augenbraue, dazu setzte ich meine beste »Wer bist du denn?«-Miene auf.
    Â»Ich wüsste nicht wozu«, sagte ich und ging weiter.
    Â»Kleines Kästchen. Macht Geräusche. Übrigens tolle Rockalben drauf, richtig seltenes Zeug.«
    Ich hatte also recht gehabt! Lukas hatte Sophies iPod! Nun blieb ich doch stehen.
    Â»Rück ihn raus!«, verlangte ich.
    Â»Nur wenn du mir im Gegenzug einen Gefallen tust.«
    Allein das Wort Gefallen aus seinem Mund zu hören, ließ mich schon misstrauisch werden. »Was für einen?«
    Sein Grinsen wurde breiter, als er von der Mauer sprang und zu mir kam. »Ich will, dass du Finn Hausmann zum Gespött der Schule machst.«
    Ich hatte ja mit einigem gerechnet, aber das übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Ich brach in Gelächter aus - und verstummte schnell wieder, als ich sah, dass sich Lukas’ Miene kein Stück veränderte.
    Â»Das ist dein Ernst?«, entfuhr es mir baff.
    Â»Natürlich.«
    Â»Du hast wohl nicht mehr alle Latten auf dem Zaun!«
    Lukas verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. »Willst du das Ding nun zurück oder soll ich es behalten?«
    Natürlich wollte ich ihn zurück!

    Â»Was willst du?«, fragte ich in der Hoffnung, dass ich mich vorhin nur verhört hatte.
    Â»Mach Hausmann zum Gespött der Schule! Ich will so viele Zeugen wie möglich! Es müssen nicht alle sehen - aber es muss sich herumsprechen!«
    Also nicht verhört.
    Â»Das ist doch albern!«, protestierte ich.
    Â»Dann kannst du dich jetzt entscheiden, was dir wichtiger ist«, konterte Lukas. »Nichts Albernes zu tun oder deinen Player wiederzubekommen.«
    Finn war der erste gewesen, der mich normal und freundlich behandelt hatte. Ausgerechnet ihm sollte ich das antun? Ich war drauf und dran, Lukas vorzuschlagen, wenigstens jemand anderen zum Affen zu machen. Mir wurde jedoch schnell klar, dass es ihm nicht darum ging, irgendjemanden zu blamieren. Er wollte Finn. Sichtlich hatte der ihm ein paar Mal zu oft die Stirn geboten.
    Â»Wäre es für dich nicht unterhaltsamer, wenn du ihn selbst blamierst?«, versuchte ich, meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ganz sicher sogar! Zumindest glaubte ich das in seinem Gesicht zu erkennen. Allerdings hatte ich letzte Woche einige Male gesehen, dass Finn ihm durchaus gewachsen war.
    Lukas hatte Angst vor ihm!
    Ganz gleich, was er gegen Finn unternehmen würde, es bestand immer die Gefahr, dass er am Ende selbst als der Idiot dastand. Deshalb wollte er mir diesen Job überlassen. Herzlichen Dank auch!
    Â»Ist dir dein iPod so wenig wert?«, drängelte er und bestätigte damit meine Vermutung.
    Er konnte nicht wissen, wie wichtig mir der iPod war - und dass Sophie mich umbringen würde, wenn sie erfuhr,
dass ich ihn verloren hatte. Er wusste ja nicht einmal, dass das Teil gar nicht mir gehörte. Trotzdem war er auf der richtigen Spur und wusste

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