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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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eindeutig entsetzt (Ironie war noch nie ihre Stärke). »Du redest doch nicht etwa von dem jungen Vater?«
    Â»Was?!«, fragte ich jetzt entsetzt. »Von was für einem jungen Vater?«
    Â»Der junge Mann gestern im Zoo, mit dem Baby auf dem Arm«, half mir mein Vater auf die Sprünge.
    Â»Der sich die ganze Zukunft versaut hat«, setzte meine Mutter kopfschüttelnd hinzu, »und das in seinem Alter!«
    Für einen Moment fehlten mir echt die Worte. Da hatte ich mir also offensichtlich nicht alleine Gedanken über Pablo gemacht. Nur dass die Gedanken meiner Erzeuger ebenso offensichtlich eindeutig in die falsche Richtung liefen …
    Â»Der junge Vater ist gar nicht der Vater«, erklärte ich.
    Â»Ach so«, sagten meine Erzeuger wie aus einem Mund.
    Â»Und woher weißt du das so genau?«, hakte meine Mutter gleich darauf und immer noch besorgt nach.
    Â»So was weiß man eben«, sagte ich. Aber als ich ihre Gesichter sah, ergänzte ich sicherheitshalber noch: »Keine Panik, Leute, das Baby ist auch nicht von mir!«
    Was sie allerdings auch nicht wirklich zu beruhigen schien. Eher im Gegenteil. Und dann waren wir zu Hause, und Tutnix begrüßte uns so begeistert, als hätten wir die letzten Jahre auf irgendeinem anderen Erdteil verbracht. Was ja auch nicht so ganz falsch war …
    Weiter passierte nichts mehr an dem Sonntag. Kurz vorm Einschlafen (während Moritz nebenan schon den Mörtel aus der Wand kratzte) dachte ich noch, dass eigentlich alles viel einfacher wäre, wenn Tutnix kein Hund wäre, sondern ein Mensch! Ein Typ so ungefähr in meinem Alter, vielleicht ein bisschen älter. Wenn Tutnix ein Typ in meinem Alter wäre (oder ein bisschen älter), könnte ich ihn mir sogar glatt als festen Freund vorstellen. Ich meine, die Vorteile würden doch auf der Hand liegen:
    1. Er freut sich, wenn man wieder nach Hause kommt, egal ob man nur fünf Minuten oder fünf Monate weg war.
    2. Er hält einen für den absolut Größten.
    3. Er trägt keine Unterhosen mit pinkfarbenen Krokodilen.
    4. Er hat keine Ahnung von Turakos und Flamigos sind ihm völlig egal.
    5. Er spuckt auch nicht dauernd irgendwelche Flatschen auf den Fußweg.
    6. Und vor allem: Er will nicht diskutieren! Also kann er auch keinen Blödsinn reden.
    7. Und später mal, so in hundert Jahren vielleicht, wenn wir gerade zusammen am Frühstückstisch sitzen, streift er vielleicht sein Fell ab und sagt laut und deutlich: »Ach übrigens, was ich dir schon immer mal sagen wollte: Ich liebe dich, Lulu!«
    Quatsch, dachte ich, wenn er kein Hund wäre, hätte er natürlich auch kein Fell, das er abstreifen könnte. Das war das Letzte, was ich dachte. Danach schlief ich tief und fest wie das Baby, das nicht Pablos war und auch nicht meins.

Der erste Höhepunkt
    H ammer! Am Montagmorgen quälte ich mich gerade zur Bushaltestelle - diesmal selbstverständlich und zum nicht geringen Entsetzen meiner Erzieher in voller Kampfmontur -, da sah ich die graue Betonwand an der Rückseite des Supermarktes. Der Hammer war aber nicht die graue Wand als solche (die ich ja zwangsläufig schon öfter gesehen hatte), sondern das knallrote Herz, das auf den Beton gesprüht war. Und nicht etwa ganz klein, irgendwo in einer Ecke, sondern mittendrauf. Und mindestens einen Meter hoch und einen Meter breit! Mit einem Pfeil mittendurch und dem Satz:
    Â 
    ICH LIBE DICH LUHLU!
    Â 
    Â 
    Ich musste zweimal hingucken, bis ich mir sicher war. Aber es gab keinen Zweifel: Ich war gemeint. Wenn ich mir vielleicht auch gewünscht hätte, dass der, der da garantiert eine ganze Farbdose leuchtendes Rot verballert hatte, wenigstens meinen Namen richtig geschrieben hätte.
    So ganz spontan wollte mir als Täter eigentlich nur ein zwanghaft triebgesteuerter Typ einfallen. Aber bei längerem Nachdenken kam ich dann auf immerhin sechs mögliche Täter …
    1. Tutnix
    2. Pablo
    3. Alex
    4. Spucke-Boris
    5. der Schlachtergeselle
    6. Hendrik
    Tutnix schloss ich nach kurzem Zögern aus. Den Schlachtergesellen auch (die Schrift war zwar auf der Wand zum Supermarkt, aber der Schlachtergeselle hätte garantiert nicht einfach rote Farbe benutzt, sondern frisches Blut!). Ebenso war es mit Hendrik (der hätte natürlich kein Blut benutzt, aber dafür ROSA Farbe!). Pablo schied auch aus (zumindest wirkte er auf mich nicht, als hätte er eine

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