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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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holte tief Luft.
    Â»Vielleicht gibt es dort doch Kamele«, gab er unwillig zu.
    Â»Es muss dort Kamele geben«, erklärte Moritz. »Weil sie bei Dirki im Dschungel-Camp nämlich Feuer aus getrockneten Kamelfladen gemacht haben. Aber es hat nicht funktioniert, weil die Kamelkacke noch gar nicht richtig trocken war und deshalb auch nicht brennen wollte. Die war nämlich noch total matschig...«
    Â»Moritz! Hör auf damit!«, forderte meine Mutter ihn auf und warf einen besorgten Blick zu den anderen Tischen hinüber, ob irgendjemand was gehört hätte. Hatte aber niemand. Alle waren vollauf damit beschäftigt, nicht an ihrem Gulasch zu ersticken.
    Â»Guckt mal, wer da gerade reinkommt!«, rief mein Vater plötzlich und zeigte zur Tür. »Ist das nicht die eine Mutter vom Elternabend neulich?«
    Â»Mit ihrem Sohn«, nickte meine Mutter.
    Â»Hendrik«, nickte ich.
    Â»Aus deiner Klasse?«, fragte mein Vater.
    Ich sparte mir die Antwort. Für einen Vertreter des männlichen Geschlechts war Hendrik eigentlich ganz in Ordnung, aber wie alle anderen Jungs aus meiner Klasse strafte ich ihn in der Regel durch Nichtbeachtung. Aber jetzt beschloss ich augenblicklich, mein neues Ich nur so zur Probe auch gleich mal an Hendrik zu testen. Und ich war nur froh, dass ich vorhin daran gedacht hatte, den restlichen Mascara von meiner Mutter auf meine Wimpern zu klatschen, und der blaue(!) Lidschatten war unter Garantie auch nicht schlecht gewählt!
    Wie nicht anders zu erwarten war, sprang meine Mutter auch gleich auf und rief zu meiner Testperson plus Mama hinüber:
    Â»Bei uns ist noch was frei, kommt doch hierher!«
    Wir ließen uns vom Kellner noch einen Stuhl bringen (was ihm eindeutig nicht passte), dann quetschten sich Hendrik und seine Mama mit an unseren Tisch. Und Hendriks Mama saß noch nicht richtig, als sie auch schon zu reden anfing. Was sie dann für die nächste Viertelstunde durchhielt, ohne auch nur ein einziges Mal Luft zu holen. Aber dafür erfuhren wir auch jede Menge interessante Neuigkeiten.
    1. Hendriks Mama hatte eine Oma, die nach Australien ausgewandert war.
    2. Hendriks Mama wollte schon als Kind immer unbedingt mal nach Australien.
    3. Aber Hendriks Papa wollte nicht nach Australien, weshalb Hendriks Mama auch nie hingekommen war.
    4. Jetzt konnte Hendriks Mama endlich hin, weil Hendriks Papa nämlich neulich ausgezogen war.
    5. Hendriks Mama überlegte nur noch, ob sie dann mit dem Auto durch die Wüste fahren sollte oder vielleicht sogar mit dem Fahrrad.
    6. Am schönsten würde es Hendriks Mama allerdings finden, wenn Hendrik auch mitkäme.
    Â»Aber Hendrik ist manchmal so fürchterlich unentschlossen«, vertraute uns Hendriks Mama an. »Ehrlich gesagt, glaube ich ja, dass er auch ein bisschen Angst vor den ganzen wilden Tieren da hat! Und deshalb habe ich ihn heute einfach mal mit hierher geschleppt, damit er ein bisschen australische Atmosphäre schnuppern kann...«
    Â»Gute Idee«, schaffte es meine Mutter anzubringen, »Hauptsache, er ist nicht so wie unsere Lulu und mag plötzlich von heute auf morgen kein Fleisch mehr! Hier gibt es nämlich nur Sachen mit Fleisch!«
    Â»Gulasch«, ergänzte mein Vater.
    Â»Wir haben Kängurugulasch genommen«, erklärte meine Mutter.
    Â»Weil es auch sowieso zu viele Kängurus gibt«, erklärte mein Vater. »Da braucht man kein schlechtes Gewissen zu haben. Die kommen inzwischen sogar in die Städte und hüpfen bei den Leuten im Garten rum. In Australien, meine ich.«
    Â»Eins ist vorhin gegen den Jeep draußen gehüpft«, erklärte ich und grinste zu Hendrik rüber. »Das ist das, was jetzt für meine Eltern gekocht wird.«
    Hendrik grinste zurück.
    Â»Rate mal, wo wir gestern waren?!«, rief Moritz, dem die Unterhaltung offensichtlich zu langweilig geworden war. »Wir waren im Zoo! Und rate mal, was wir da gesehen haben?«
    Â»Keine Ahnung«, sagte Hendrik. »Was denn?«
    Â»Ein Elefantenbaby«, zählte Moritz auf, »ein Nilpferdbaby, und jetzt denkst du bestimmt, auch noch ein Eisbärbaby, stimmt’s?«
    Ich verdrehte die Augen.
    (Moritz, der Mann mit der Lizenz zu nerven!)
    Aber Hendrik schien die Frage ganz okay zu finden.
    Â»Stimmt«, nickte er.
    Â»Falsch!«, strahlte Moritz. »Aber ist nicht so schlimm, ging mir genauso. War aber nichts. Sie haben nur zwei uralte

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