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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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du da hingelegt hast. Samstag, im Zoo, meine ich. Deine Freundin war voll sauer! Aber ich fand’s gut, echt! Voll cool irgendwie.«
    Jetzt oder nie, dachte ich.
    Â»Ich fand dich auch cool«, sagte ich.
    Â»Danke«, sagte er und lächelte glücklich.
    Vorsicht, Lulu, das geht zu schnell! Nimm ein bisschen Tempo raus. Sonst fällt er dir gleich hier um den Hals! Und was macht dann der Hausmeister, der sowieso schon dauernd zu uns rüberschielt und wahrscheinlich überlegt, wann es Zeit wird einzugreifen? Außerdem sind es noch drei volle Tage bis Freitag, den Montag mitgerechnet fast vier, und die Party ist ja auch erst Freitagabend, macht schon fünf Tage. Und auch wenn ich mir bis vor Kurzem vielleicht nichts Schöneres hatte vorstellen können (zumindest in meinen Träumen), war ich mir seit dem Zoobesuch nicht mehr sicher, ob ich tatsächlich ganze fünf Tage mit Turako-Alex an der Backe verbringen wollte …
    Â»Ich meine, was du so alles weißt und so, das fand ich cool«, bremste ich den Überschwang seiner Gefühle ein bisschen in Richtung null. »Vor allem wenn du irgendwas erklärst, also ich meine, dann klingst du echt wie Günther Jauch! Bei dem hört sich das auch immer so an, als würde er alle anderen für doof halten. Wobei das, auf Birdie bezogen, natürlich auch stimmt«, setzte ich schnell noch versöhnlich hinzu, weil ich den Eindruck hatte, dass ich vielleicht ein klein bisschen zu hart mit ihm gewesen war. Nicht zu Günther Jauch, sondern zu Alex.
    Â»Weißt du«, sagte Alex und sah gar nicht mehr glücklich aus, »bei dir weiß man echt nie, was man von deinen Sprüchen nun halten soll. Aber ich find’s gut, echt!«, setzte er dann tapfer hinzu. »Wie Samstag im Zoo. Echt gut.«
    Â»Vielleicht gehe ich ja auch mal mit dir in den Zoo, Günther«, sagte ich schnell und machte, dass ich wegkam.
    Â»Das würde mich freuen!«, rief Alex noch hinter mir her, aber da war ich schon auf der Treppe. Und keine Minute später im Klassenraum …
    Â»Our icebear is a little late, isn’t she?«, begrüßte mich der Englischlehrer.
    Â»Sorry, but she had to eat the warden for breakfast first«, antwortete ich und fand mich ziemlich schlagfertig. Jedenfalls für einen Montagmorgen. Und gleich nach einem anstrengenden Gespräch mit Günther Jauch persönlich.
    Aber der Englischlehrer schien eindeutig anderer Meinung zu sein. Er klatschte mir nur meinen Testbogen aus der vergangenen Woche auf den Tisch und sagte: »Don’t always try to be more clever than your teacher!«
    Ich starrte einen Moment auf die Zensur unter der letzten Testfrage. Eine dicke rote Fünf. Und daneben der Satz:
    Â 
    EVEN ICEBEARS ARE NO FOOLS!
    Â 
    Wobei mich die Schrift an irgendetwas erinnerte. Und ich wusste auch an was. Ich meine, ungefähr zwanzig Mal so groß und mit Spraydose gesprüht, hätten die Buchstaben glatt auf der Mauer am Supermarkt stehen können! Aber wahrscheinlich war es doch nur die rote Farbe, die mich einen Moment lang durcheinanderbrachte. Hoffte ich jedenfalls.
    Und den Rest der Stunde hatte ich ohnehin genug damit zu tun, über meine WIRKLICHEN Probleme nachzudenken. Zum Beispiel darüber, dass es mir unglaublich schwerfiel, mit meinen sogenannten besten Freundinnen klarzukommen (die in dieser Stunde so taten, als sei ich für sie Luft). Dass es dagegen nicht weiter schwierig zu sein schien, JEDEN x-beliebigen Typen abzuschleppen, den man abschleppen wollte. Und dabei hatte ich Bitchie und die anderen immer darüber reden hören, wie SCHWIERIG das wäre. Welches Haarshampoo man dazu unbedingt brauchte und welchen Lippenstift und wie viel Mascara auf die Wimpern.Und dass man mindestens genauso viel trinken können müsste wie die Jungen (Bitchies Spezialität, wenn auch meistens mit keinem guten Ende!) oder dass das Top unbedingt weit genug ausgeschnitten sein müsste (Angel!) oder dass man NIE!!! auch nur irgendwas an einem Jungen kritisieren sollte, »und wenn, dann höchstens so, dass er es nicht merkt« (Originalton Birdie).
    Aber ich hatte eher den Eindruck, dass es schon vollkommen ausreichte, einfach nur ein paar Sätze zu wechseln, die noch nicht mal besonders intelligent sein mussten. Ich meine, zwei oder drei Sätze mehr und Alex wäre eben glatt hinter mir hergedackelt und würde jetzt wahrscheinlich neben mir sitzen und

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