Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
Vom Netzwerk:
als diese Hosen, die den halben Hintern frei lassen.«
    Â»Es kommt immer drauf an, wie die Unterhose aussieht, die dann rausguckt«, erklärte ich.
    Aber mein Vater hörte gar nicht zu.
    Â»Das ist der Typ«, sagte mein Vater. »Ich bin mir sicher!«
    Â»Er kann es nicht sein«, stöhnte ich. »Echt nicht. Der Typ, den du meinst, hat gerade Grippe. Der liegt zu Hause im Bett!«
    Â»Und er ist es doch!«, sagte mein Vater.
    Im gleichen Moment schaltete die Ampel auf Grün. Mein Vater gab Gas. Als wir an Pablo und seiner Oma vorbeifuhren, rutschte ich in meinem Sitz nach unten und hielt mir die Hand vors Gesicht.
    Das Kino war gleich um die nächste Ecke. Mein Vater blinkte, um rückwärts in eine Parklücke zu fahren.
    Â»Du kannst mich hier einfach rauslassen«, sagte ich. »Du musst nicht extra einparken.«
    Â»Ich bring dich noch bis zur Tür«, erklärte er und kurbelte entschlossen am Lenkrad.
    Ich warf einen Blick zum Eingang der Kinos hinüber …
    Â 
    3. Hürde:
    Alex war schon da. Und er hatte sich extra schick gemacht. Zumindest trug er ein gelbes T-Shirt mit der Aufschrift:
    Â 
    METALLICA FOREVER
    Â 
    Wahrscheinlich waren seine schwarzen Naturforscher-Klamotten gerade in der Wäsche, mutmaßte ich. Oder er hatte das T-Shirt für besondere Anlässe rausgekramt. Und er konnte ja nicht wissen, dass für meinen Vater Metallica gleich hinter den Scorpions standen. Also ungefähr auf Platz zwei seiner »Worst-of-music-Liste«. Aber ich wusste es. Genauso wie ich wusste, dass die Katastrophe gleich unaufhaltsam ihren Lauf nehmen würde. Und zunächst schien es auch so, als sollte ich recht behalten …
    Kaum war ich aus dem Auto, kam Alex begeistert auf mich zugeschossen.
    Â»He, Lulu«, setzte er zu einer kleinen Begrüßungsrede an, brach aber sofort wieder ab, als er den einsamen Rächer hinter mir entdeckte, der betont gleichgültig angeschlendert kam, um über die Ehre seiner einzigen Tochter zu wachen.
    Â»Ah«, sagte Alex mit einer mehr oder weniger eleganten Kehrtwendung (eher weniger!), »dann sind Sie wahrscheinlich der Vater von Lulu, stimmt’s?«
    (Alle Achtung, Sherlock Holmes, gut kombiniert!)
    Mein Vater zog deutlich irritiert die Augenbrauen zusammen.
    Alex streckte ihm unbeeindruckt die Hand hin (fehlte nur noch, dass er sich verbeugt hätte): »Also ich bin der Alex«, stellte er sich artig vor. »Ich habe Ihre Tochter heute ins Kino eingeladen, und ich freue mich sehr, dass sie gekommen ist. Ist echt nett, dass Sie sie hergebracht haben, aber ich hätte sie sonst selbstverständlich auch abgeholt...«
    Mein Vater war nicht der Einzige, der irritiert war. Je mehr Alex schwafelte, umso mehr fragte ich mich, was hier gerade abging. Außerdem redete er plötzlich mit einer total tiefen Stimme! Bass Boost, sozusagen. So als wollte er unbedingt seriös wirken. Oder meinem Vater gleich einen fliegenden Teppich verkaufen und dazu natürlich auch noch den einzig wahren Staubsauger. Wollte er auch. Meinem Vater was verkaufen, meine ich. Aber keinen Staubsauger, sondern ganz offensichtlich sich selber!
    Â»Ich rauche nicht, ich trinke nicht und ich bau auch sonst keinen Mist«, erklärte er gerade allen Ernstes, »Sie können also ganz unbesorgt sein. Ich passe gut auf Ihre Tochter auf!«
    Â»Du bist Metallica-Fan?«, brachte mein Vater ein wenig zusammenhanglos seine erste Frage an. Ich hatte es doch gewusst! Keiner, der ein Metallica-T-Shirt trägt, kommt bei meinem Vater einfach so davon. Auch nicht wenn er klingt wie Günther Jauch als Staubsauger-Vertreter. Im Gegenteil, dann wahrscheinlich erst recht nicht!
    Aber Alex war nicht mehr zu helfen (vielleicht wollte ich ihm auch gar nicht helfen?), er rannte sehenden Auges in sein Verderben …
    Â»Metallica, genau! Eine echt gute Band, gute Musiker, sehr gute Musiker sogar! Wussten Sie, dass die alle ein abgeschlossenes Musikstudium haben? Haben sie nämlich! Aber das wussten Sie wahrscheinlich...«
    Alex unterbrach sich. Wahrscheinlich war ihm doch aufgefallen, dass mein Vater zunehmend bleicher geworden war und inzwischen aussah, als würde er gleich einen Herzkollaps kriegen. Ȁh, na ja, also einmal zum Beispiel, da haben sie sogar im Knast gespielt, Metallica meine ich! Und zwar völlig umsonst und so. Aber, also, was ich eigentlich sagen wollte, also sie haben sogar schon mal eine

Weitere Kostenlose Bücher