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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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einem Schweigen, das ich sonst nur zusammen mit Ix erlebe.
    Â»Na, um weniger Lampenfieber zu haben, um sich dem Albtraum zu stellen, um zu erfahren, dass man damit umgehen kann.«
    Â»Irre, das war ein Spaß!« Ich grinse Leo dankbar an. Heiliger Strohsack, jetzt habe ich gar nicht auf die Zeit geachtet. Ix’ Konzert!
    Â»Leo, wie spät ist es?«
    Â»Warum, wartet Hollywood auf dich?« Er lacht spöttisch. »Es ist kurz nach acht.«
    Â»Verdammt! Ich muss los.«
    Â»Wo musst du denn so dringend hin?«
    Â»Zu einem Konzert.«
    Â»Wow, was für ein Konzert?«
    Ich erkläre ihm, dass ein Freund von mir Hip-Hop macht und seine Band heute im Musikkeller einer Kneipe auftritt.
    Â»Klingt interessant.«
    Â»Magst du mitkommen?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Wieso nicht? Ich bin erst viel später mit meinem Freund verabredet, der arbeitet im Theater als Beleuchter. Auf Hip-Hop steh ich zwar nicht, eher auf Soul und Funk, aber ich hab jetzt eh nichts vor... Ich dachte, wir würden länger proben.«
    Ich ignoriere den leichten Vorwurf und beeile mich, unter die Dusche zu kommen.

20. Rhythm of the night (Moulin Rouge)
    W ir sind ziemlich spät dran, aber der Freak an der Kasse versichert uns mit einem gemeinen Grinsen, dass es noch mehr als genug Karten gibt.
    Wir steigen die schmale Treppe über knarrende Stufen nach unten, von wo man schon hört, wie sich einige Musiker warm spielen.
    Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Außer uns sind allerhöchstens zehn Leute in dem mit alten Konzertplakaten dekorierten Raum. Sie sitzen an wackeligen Eisentischchen auf Klappstühlen. Obwohl der Musikkeller klein ist, wirken die wenigen Gäste wie verloren und mehr so, als wären sie rein zufällig hier. Mich wundert es, dass ich nirgends Ix’ Eltern entdecken kann. Die kommen doch sonst immer und bringen einen großen Trupp Freunde und Verwandte mit, der für Stimmung sorgt.
    Ix steht auf der Bühne, Cent an den Keyboards, Gabriel stimmt seine Gitarre, und der Schlagzeuger ist noch nicht da. Es ist das erste Konzert von Ix außerhalb der Schule, und ich weiß, wie wichtig es für ihn ist. Deshalb tut es mir weh, so viele Tische und Stühle leer zu sehen. Angesichts dessen, wie spät es schon ist, glaube ich nicht, dass wir noch sehr viel mehr werden.
    Ix wirkt sehr cool in seinem Outfit, doch ich erkenne an
seinem Gesichtsausdruck, wie beschissen er es findet, gleich in einem fast leeren Raum spielen zu müssen. Es sieht wieder so aus, als würde er auf ein Stück Holz beißen, und das ist bei ihm nie ein gutes Zeichen. Er trägt ein hellgraues Kapuzenshirt über Baggy Pants und knallrote Chucks mit Pailletten. Sind die nicht eher was für Mädchen?, frage ich mich. Aber hey, das da vorne ist eine Bühne, da gelten andere Gesetze. Show ist alles. Immer noch besser glitzernde Schuhe als blöde armdicke Strasskreuze, wie die Rapper auf den Postern in Ix’ Zimmer sie tragen.
    Leo und ich setzen uns an einen Tisch direkt am Bühnenrand, sodass Ix mich sehen muss. Tut er bestimmt auch, aber er kuckt stur durch mich hindurch, während Cent mir wenigstens zunickt.
    Â»Ziemliche Youngsters«, flüstert Leo mir zu. »Ich dachte, es wär’ne echte Band. Haben die wirklich was drauf?«
    Ich nicke ein wenig beklommen, weil mir die Texte von Ix ja nicht wirklich gefallen.
    Es quietscht metallisch, und dann knackst es, als Ix das Mikro in die Hand nimmt, um das Publikum zu begrüßen. Er muss sich lautstark räuspern, um den Frosch in seiner Kehle zu verscheuchen, und sein Räuspern macht etwas mit meinem Bauch, bringt irgendwas da drinnen zum Hüpfen und Schwingen. Ich nehme mir vor, wie verrückt zu klatschen und zu grölen.
    Â»Hi Leute!«, sagt Ix, »toll, dass ihr da seid. Leider haben die meisten von euch ihre Tarnkappe aufgesetzt, na ja, einige wollten sich bestimmt den Eintritt sparen«, versucht Ix einen Witz.
    Wie grauenhaft, vor so wenigen Leuten auf der Bühne zu stehen, und das beim ersten eigenen öffentlichen Konzert. Ich lache über Ix’ Witz viel lauter als nötig.

    Leo zeigt mir einen Vogel. »Fandest du das etwa lustig?«
    Â»Du nicht?«, frage ich zurück und tue total verständnislos.
    Â»Na, wir legen dann mal los, Leute. Genießt die Show!«, sagt Ix und stellt sich zu seiner Band. »Drei, zwei, eins, go«, brüllt er, und schon

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