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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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Kopf. »Nö!«
    Â»Wie ›Nö‹?« Ich richte mich auf.
    Â»Na ja, nö eben.«
    Â»Warum proben wir dann?«
    Â»Weil ich ein Masochist bin...«
    Jetzt reicht es mir aber. Ich springe empört auf. »Du Aas!«
    Er grinst schon wieder so fies. »Du solltest damit aufhören, immer andere zu fragen, was sie von dir halten. Sonst wird das nie was. Du würdest doch nicht die Prüfung sausen lassen, nur weil ich Nö sage, oder? Du musst es wollen, scheißegal, was einer zu dir sagt! Kennst du die Geschichte von dem Meistergeiger?«
    Â»Nein.« Eigentlich habe ich auch keine Lust auf die Story, andererseits tut ein bisschen Verschnaufen sicher gut. Ich schaue Leo auffordernd an.
    Â»Es gab einmal einen Elfjährigen, den seine Eltern und alle Lehrer für einen Wundergeiger hielten. Als in der Stadt
der berühmte Meister X zu Gast war, da ist der Junge hingegangen und hat ihm vorgespielt, denn er wollte wissen, ob er das Zeug zum Meister hätte. Doch als er zu Ende gespielt hatte, schüttelte der Meister den Kopf. Der Junge bedankte sich und hat fortan die Geige im Schrank gelassen.
    Als zehn Jahre später der gleiche Meister wieder in die Stadt kam, ging der Junge zu ihm, um sich zu bedanken, dass der Meister ihm das Schicksal eines Amateurs erspart hat.
    Da sagte der Meister zu ihm: ›Nicht ich habe dir das gesagt, du selbst hast so entschieden. Hättest du ein Meister werden wollen, dann hättest du dir die Meinung eines alten Mannes zwar angehört, doch dann erst recht weitergemacht. ‹«
    Leo schaut mich an, als wollte er sich vergewissern, dass ich die Botschaft seiner Geschichte verstanden habe. »Was also kümmert dich die Meinung dieses Menschen?« Er verbeugt sich und deutet theatralisch auf sich.
    Ich muss lachen. Okay, das habe ich verstanden, das leuchtet ein.
    Â»So, dann wollen wir uns jetzt mal damit beschäftigen, was alles so passieren kann am Prüfungstag.«
    Schlagartig werde ich wieder ernst.
    Â»Was wäre das Allerschlimmste, was passieren könnte?«, fragt er.
    Â»Na, dass ich das Stipendium nicht kriege.« Sondern Isa, füge ich in Gedanken noch hinzu.
    Â»Nein, ich meine bei deiner Präsentation. Was wäre da das Schlimmste?«
    Â»Uff, da gibt es Hundertmillionen Sachen.«
    Â»Womit willst du anfangen?«
    Â»Anfangen?«

    Â»Ja, anfangen. Wir spielen alle Szenarien mal durch und übertreiben dabei ganz übel. Das macht Spaß!«
    Â»Okay. Schlimm wäre, wenn ich meinen Text vergäße.«
    Â»Gut. Spiel’s mir vor, ich bin die Jury.«
    Ich fange an mit der Julia und verstumme dann an der Stelle, die wirklich nur ein absoluter Loser verpatzen kann. »Oh holder...« - hier müsste es natürlich »Romeo« heißen, eigentlich kann man das gar nicht vergessen.
    Leo ist fantastisch. Er spielt den zu Tode Gelangweilten, stiert auf die Uhr, klopft nervös mit den Fingern auf einen imaginären Tisch, scharrt mit den Füßen, schnauft genervt, und als ich stecken bleibe, schüttelt er triumphierend den Kopf, so nach dem Motto: Das habe ich doch gleich gewusst!
    Â»Oh holder«, eiere ich wie eine CD, die einen Sprung hat. »Oh holder...«
    Leo würgt bei meinem letzten Versuch, als wollte er sich übergeben. Wir brechen in so schallendes Gelächter und Gegacker aus, dass ich mir den Bauch halten muss. Tränen laufen mir über die Wangen. Ewig lange habe ich nicht mehr so gelacht.
    Als wir uns wieder beruhigt haben, soll ich mir das Zweitschlimmste vorstellen. Ich schwanke zwischen beim Singenden-Ton-nicht-treffen und Stolpern beim Tanzen. Weil ich im Tanzen mehr Routine habe, entscheide ich mich für das Singen.
    Leo freut sich. »Das wird lustig! Jetzt musst du so schlecht singen wie nur möglich, triff ja nicht den Ton. Ich bin wieder die Jury, okay?«
    Er hat recht, das macht wirklich Spaß.
    Ich fange viel zu hoch an, sodass ich bald nur noch krächze, abbreche und dann leiernd weitersinge. Dagegen ist das schrägste DSDS-Casting noch ein Ohrenschmaus.

    Leo hält sich die Ohren zu, stopft Zipfel seines T-Shirts in seine Ohrmuschel, umfasst gequält seinen Kopf, schlingt schließlich die Arme um den Kopf, dreht sich um die eigene Achse und fällt dann in sich zusammen. Wir brüllen los vor Lachen.
    Â»Warum macht man so eine Übung eigentlich?«, frage ich nach einer Minute angenehmstem Schweigens,

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