My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
legen sie mit dem Intro los.
In meinen Ohren klingt es ziemlich schräg, aber Leo scheint es okay zu finden, sein Fuà wippt mit.
Doch als Ix zu singen anfängt, hört Leo mit dem Wippen abrupt auf.
Mir gehtâs scheiÃe, aber DAS will keiner wissen
Ja, ja, so gehtâs doch allenallenallenallen
Wir sind die gedissten Nissen
Beschissenbeschissenbeschissen
Hör auf dein Leben zu verschwenden
Atme ein, atme aus
Lass den Scheià endlich raus
Mach dich vom Acker,
bevordubistwiesieallesind
Beschissenbeschissenbeschissen
»Was isân das fürân gequirlter Mist! Hat dem noch nie einer gesagt, dass er nicht singen kann?«, quakt Leo mir ins Ohr.
Ich schaue weiter stur auf die Bühne und klatsche im Takt. »Leo«, zische ich zu ihm rüber, »hast du mich nicht vorhin mit diesem Meistergequatsche vollgelabert, von wegen, man muss es tun, egal was die anderen sagen?«
»Sag bloÃ, du hast dir das gemerkt?«
»Yeep.«
»Dann hast duâs aber nicht kapiert! Natürlich muss man
sich Kritik anhören und üben, üben, üben, darüber darf man sich nicht wegsetzen...«
Ix legt sich jetzt viel mehr ins Zeug, fast so als hätte er Leo gehört, was natürlich Quatsch ist.
Lass es enden das Elend in den Lenden
Hör auf dein Leben zu verschwenden
Atme ein, atme aus
Lass den Scheià endlich raus
Mach dich vom Acker,
bevordubistwiesieallesind
beschissenbeschissenbeschissen
»Also, man darf sich nicht über Kritik hinwegsetzen, aber???«
»Man muss sich sicher in dem sein, was man will.«
In diesem Moment ist der Song zu Ende. Ich klatsche, stampfe mit den FüÃen und fordere Leo auf mitzumachen.
Aber der schüttelt nur den Kopf. »Du kommst mir vor wie ein Groupie!«
»Bin ich auch, ich kenne den Bandleader. Das ist Ix!«
»Echt? Der Hampelmann mit Glitzerschuhen?«
Ich trete Leo ans Schienbein.
»Au! He, der würdigt dich keines Blickes, der hat noch nicht einmal hergesehen. Dabei sitzt niemand auÃer uns so weit vorne.«
Ich merke, wie mir das Blut in die Wangen schieÃt, und bin froh, dass es hier im Raum so schummrig ist. »Na und!«
Leo stutzt. Dann grinst er plötzlich. »Manchmal steh ich echt auf dem Schlauch! Alles klar, du magst den Kerl. Es ist gar nicht die Musik, es ist der Typ, den du gut findest.«
Ix hat wieder angefangen zu singen, deshalb sage ich nichts.
Leo bekommt auf einmal so einen komischen Gesichtsausdruck, rutscht seinen Stuhl näher an meinen und legt seinen Arm um mich. Der Geruch seiner Lederjacke steigt mir in die Nase, und ich bin im ersten Moment so überrumpelt, dass ich erstarrt sitzen bleibe.
»Keine Panik!«, flüstert Leo. »Bleib locker. Vielleicht wird er jetzt doch mal zu uns rüberschauen.«
Er tätschelt meine Hand, und das fühlt sich ungefähr so sexy an, als würde Mama prüfen, ob meine Hände warm sind.
Mir fehlen die Worte, ich findâs komisch, dass Leo mich berührt, und obwohl ich genau weiÃ, dass Isa immer noch Ixâ Miss Universum ist, kommt es mir komisch vor, nein, nicht komisch, falsch.
Gerade will ich von Leo wieder abrücken, da sehe ich, wie Cent uns bemerkt. Seine Augenbrauen zucken überrascht nach oben. Plötzlich fühlt sich der Gedanke, dass Cent eventuell Ix steckt, dass er mich hier mit einem anderen gesehen hat, doch nicht mehr sooo falsch an.
»Leo, ich glaube, das ist jetzt genug«, brülle ich in sein Ohr, damit er mich hört. Doch Leo scheint das Spielchen langsam Spaà zu machen. Er rückt noch näher und haucht ein Küsschen auf meine Wange.
Ich schaue ihn verblüfft an. »Seit wann küsst du Unscheinbare?« War die Story vom Schwulsein vielleicht gelogen? Noch so eine Ãbung?
»Man muss jede Gelegenheit nutzen, in Rollen zu schlüpfen!«, murmelt er.
Ix rappt die letzte Verszeile seines Songs, ich reiÃe mich von Leo los und klatsche wieder laut. »Los, sei nicht so ein Stoffel«, fordere ich Leo auf, »jetzt schlüpf mal in die Rolle des Fans!«
Er stutzt, dann macht er mit, trampelt, johlt, klatscht, und
die wenigen anderen Leute sehen uns an, als wären wir verrückt.
Ix wartet gelassen, bis wir unseren Beifallssturm beenden, dann kündigt er eine Pause an.
Leo schüttelt den Kopf. »Keine gute Idee, die Leute werden nach Hause gehen.«
»Das wäre ja schrecklich!«
»Und ich werde auch
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