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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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mich, woher das kommt. Isa ist doch die totale Draufgängerin, Miss Selbstbewusstsein schlechthin.
    Doch plötzlich wird mir klar, Isa hat Angst, viel mehr Angst als ich, warum sonst würde man jemanden die Treppe runterwerfen?

    Die Jury wartet schon auf die nächste Kandidatin. Das bin ich.
    Ich versuche, an Mama vorbeizuschauen, niemanden anzuschauen, so wie Leo es mir geraten hat. Er meinte: Entweder man sucht sich einen, für den man singt, aber das muss ein freundlicher Mensch sein, oder man singt in die Menge.
    Mein Gips interessiert niemanden, keiner zieht auch nur die Augenbrauen hoch.
    Meine Hand umklammert immer noch das Glücksschweinchen. Weil ich nicht weiß, ob es okay ist, es in der Hand zu halten, stopfe ich es fix in meinen BH, was bei allen außer Mama amüsierte Blicke auslöst. Mama schüttelt genervt den Kopf, und ich fühle, dass ich rot werde.
    Â»Okay, bereit?«, fragt Marion.
    Â»Ja«, sage ich, sammle mich und fange an zu singen. Ich versuche, meine Stimme den Raum durchschweben zu lassen, sie tanzen zu lassen. Versuche zu atmen, ohne dass man das hört. »... war mir so wunderbar, dass ich im Traum sogar, noch immer tanz, tanz, tanz...«
    Erst als die Jury mich unterbricht, sehe ich wieder klar. Ich gebe mir Mühe, in den Gesichtern der Jury zu lesen, aber sie könnten als Ölgötzen arbeiten und verziehen keine Miene.
    Als ich mich neben den anderen Mädchen auf den Boden setze, zeigt mir Kim den nach oben gedrehten Daumen. Ich hole mein Glücksschweinchen wieder heraus und knete es nervös. Es ist viel schlimmer, warten und den anderen zuschauen zu müssen, als selbst an der Reihe sein zu dürfen.
    Jetzt kommt das Tanzen dran. Ich bin wahnsinnig gespannt, ob die Mädchen, die so schlecht gesungen haben, vielleicht irre Tänzerinnen sind.
    Aber wieder ist keine dabei, bei der man das Gefühl hat,
dass sie wirklich tanzt. Sie hüpfen herum und wedeln mit den Hintern, einige sogar nicht mal im Takt. Ich schiele vorsichtig zu Mama und kann genau sehen, was sie davon hält. Nichts.
    Als Kim aufgerufen wird, bin ich gespannt. Sie beginnt in einer Position, die ich bei Schlangenmädchen im Chinesischen Zirkus gesehen habe. Sie zeigt eine Brücke, bei der sich ihr Kopf zwischen ihren Beinen herausschiebt. Wahnsinn! Dann tanzt sie etwas höchst Eigenartiges, was aussieht wie eine Mischung aus Karate, Tempeltanz und Qui Gong. Ihre Glieder gleiten kraftvoll und gleichzeitig zart durch die Luft, wie ein langsamer Pfeil auf der Suche nach einem Ziel.
    Als sie völlig außer Atem zurückkommt, zeige ich ihr den hochgereckten Daumen, und sie beugt ihren Kopf ein wenig, während sie lächelt.
    Die nächsten beiden Kandidatinnen scheinen sich zusammen vorbereitet zu haben, denn sie zeigen beide sexy Nummern, bei denen man darauf wartet, dass zuerst das Oberteil und dann das Höschen durch die Luft gewirbelt werden. Weil sie aber nichts ausziehen, wirkt es irgendwie komisch.
    Dann ist schon wieder Isa an der Reihe. Sie hat sich für die schnelle Nummer aus der »West Side Story« entschieden, und sie tanzt gut, viel besser, als ich sie jemals habe tanzen sehen. Keine Spur mehr der Kartoffelsack, der vom Laster fällt.
    Kim zeigt ihr auch den aufgerichteten Daumen, was Isa jedoch geflissentlich ignoriert.
    Jetzt bin ich dran. Ich prüfe noch mal den Knoten meiner Spitzenschuhe, versuche, alle Schmerzen wegzuatmen, und mache drei schnelle Aufwärmübungen, während die Jury sich Notizen zu Isa macht.

    Dann beginnt mein Song. Ich konzentriere mich und stelle mir vor, es geht um mein Leben, um alles oder nichts. Wenn du umfällst, bist du tot, sage ich mir. Lächle, ermahne ich mich, atme und lächle um dein Leben. Der langsame Spagat ist Hölle, aber als mein rechtes Bein ganz oben in der Vertikalen angekommen ist, merke ich, dass meine Kraft voll da ist, trotz allem.
    Danach tanze ich nur noch, bin »body electric«, bin »Fame«, bin eins mit der Musik, mogle mich durch die Fouettés und lande erst wieder auf der Erde, als die Jury die Musik abstellt.
    Völlig außer Atem, bleibe ich stehen, mir ist etwas schwindelig, aber sonst fühle ich mich gut. Leo hatte recht. Es geht.
    Auf dem Weg zurück zu meinem Platz bei den Mädchen traue ich mich nicht, Mama anzuschauen. An ihrem Gesicht könnte ich sofort erkennen, ob es wirklich gut war.
    Ich setze mich hin, schaue zu Kim, und

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