My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
eingeladen hatte. Was sollte ich nur tun?
»Was ist los?« Florian hatte meinen Stimmungsumschwung natürlich mitbekommen.
»Ãhm, ja weiÃt du, das Datum«, stotterte ich verlegen und lief knallrot an. Niemals würde er mir verzeihen, wenn ich ihm absagte.
»Sag bloÃ, du hast da schon was vor?« Ungläubiges Entsetzen
spiegelte sich in seinem Gesicht wider. »Rike! Das kannst du mir nicht antun! Sag es ab!«
»Ãhm, na ja, weiÃt du, da ⦠da findet doch das Konzert von eurer Schule statt«, druckste ich herum. »Und Sofia spielt im Orchester â¦Â«
»Ja, und? Seit wann hat dich jemals ein Konzert von Sofia interessiert? Du hast doch mit klassischer Musik überhaupt nichts am Hut! Oder musst du auf Philipp aufpassen? Keine Sorge, das wird meine Mutter sicherlich gerne übernehmen.«
»Ãhm, nein, also... Ich wollte mit Katha hingehen, weil... weil Nico auch mitmacht und... ja, also, er hat uns dazu eingeladen und â¦Â«
»Das ist nicht dein Ernst!« Florians Stimme klang wie Eis. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, so sehr schämte ich mich. Ich wusste, wie schwierig es gewesen sein musste, an diese Karten heranzukommen, und eigentlich würde ich auch tausendmal lieber mit ihm dorthin gehen als auf dieses Schulkonzert, wenn da nicht Nico gewesen wäre.
Ohne ein weiteres Wort nahm Floh mir die Karte aus der Hand und legte sie zurück auf das Regal. Eisiges Schweigen herrschte im Raum.
»Ich glaube, ich muss dir nicht sagen, was ich davon halte«, sagte er schlieÃlich ruhig.
»Floh, bitte versteh mich. Es ist doch wegen Nico«, versuchte ich, ihm zu erklären.
»Wegen Nico! Sag mal, Rike, merkst du denn nicht, wie du dich zum Affen machst! Der Typ will doch gar nichts von dir!«
»Du hast doch keine Ahnung!«
»Das merkt man aber«, zischte Florian und wandte sich ab. »Es ist wohl besser, du gehst jetzt!«
Hätte er mir eine Ohrfeige verpasst, hätte es nicht schlimmer sein können. Mit gesenktem Kopf verlieà ich das Haus und ging in mein Zimmer. Ich wusste, dass ich einen groÃen Fehler gemacht hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück. Nico ging vor, und wenn Floh das nicht verstand, dann hatte er eben Pech gehabt.
Vertrauen
I n den nächsten Tagen herrschte zwischen Florian und mir totale Funkstille. Er war sauer auf mich, dass ich nicht mit zum »Hot Tomatoes«-Konzert ging, und ich war sauer auf ihn, dass er kein Verständnis dafür hatte, dass ich wegen Nico zur Schulaufführung wollte.
Am Freitagnachmittag saà ich mit Katha in meinem Zimmer und überlegte bereits seit einer Stunde, was ich am Abend anziehen sollte. Katharina zog mich deswegen schon die ganze Zeit auf, doch das war mir egal.
»Hast du dich inzwischen wieder mit Floh versöhnt?«, wollte sie plötzlich wissen.
Ich schüttelte den Kopf und holte meine Leggins mit dem langen T-Shirt heraus. Dazu der breite Gürtel und die hohen Stiefel - das würde sicherlich toll aussehen.
»Was meinst du dazu?«, fragte ich Katha und hielt ihr die Sachen vor die Nase.
»Hm, weià nicht. Ich finde es schick, aber ich weià nicht, ob das Nico gefällt.«
»Was ziehst du denn an?«
»Ich wollte meinen neuen Rock und die helle Bluse anziehen. Zieh doch auch einen Rock an!«
Ich verzog das Gesicht. Im Gegensatz zu Katha war ich nicht scharf auf Kleider, Röcke oder gar Blusen. Ich besaÃ
zwar ein, zwei Röcke und ein Kleid, zog sie aber nur widerwillig an. Seufzend legte ich die Sachen wieder in den Schrank und kramte nach meinem Wickelrock.
»Den und dazu das bordeauxrote T-Shirt?«
»Klar, warum nicht! Ist doch letztendlich egal. Hauptsache, du fühlst dich darin wohl!«
»Dann würde ich am liebsten in meinen Jeans und dem karierten Hemd kommen«, sagte ich.
»Dann machâs doch!«, forderte Katha mich auf.
Ich schüttelte den Kopf: »Nee, da hätten meine Eltern was dagegen und Nico fände es sicherlich auch nicht so toll. Ich glaube, er legt viel Wert auf ein gepflegtes ÃuÃeres. Er ist doch auch immer so schick gekleidet.«
»Möglich. Ist mir noch gar nicht aufgefallen.« Katha hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht und studierte die Rückseite einer Klassik-CD, die ich mir von Sofia ausgeliehen hatte. Ich musste mich doch wenigstens ein bisschen reinhören, damit ich Nico gegenüber
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