My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
Licht. SchlieÃlich hielt ich es nicht mehr aus und nahm mein Handy in die Hand. Doch bevor ich ihn anrief, überkam mich ein seltsames Zögern. Warum zum Teufel hatte ich auf einmal Hemmungen, ihn anzurufen? Das war doch totaler Blödsinn! Aber irgendwie brachte ich es nicht über mich, auf die Taste mit dem grünen Hörer zu drücken. Wieder zögerte ich. Vielleicht sollte ich ihm eine SMS schreiben? Quatsch! Was sollte ich denn schreiben? Wir konnten uns fast sehen, wenn ich mich aus dem Fenster lehnte. Er würde mich für verrückt halten, wenn ich ihm von hier eine SMS schrieb. Während ich noch dastand und überlegte, was ich tun sollte, piepste auf einmal mein Handy. Vor Schreck hätte ich es fast fallen gelassen.
Beruhige dich! Was bist du denn so aufgedreht?
Mein Herz schien einen dreifachen Salto zu schlagen, als ich sah, dass die SMS von Floh kam. Seit wann schrieb Floh mir SMS?
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STEHT DEIN ANGEBOT VON VORHIN NOCH?
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Klar! Was dachte er denn! Prompt schrieb ich ihm zurück, und erst im Nachhinein fiel mir ein, was ich vorhin im Stall gesagt hatte. Kuscheln auf der Couch und dabei einen Film schauen. Plötzlich hatte das eine völlig neue Bedeutung bekommen. Tausende Ameisen schienen zwischen meinen Haarspitzen und den Zehen hin und her zu wandern. Ich glühte und befürchtete schon, dass ich Fieber bekäme. Tatsächlich
fühlten sich meine Wangen ganz heià an. Hektisch lief ich durch mein Zimmer und überlegte nur, was ich sagen sollte. Zuerst machte ich meine Stehlampe an, drückte das Deckenlicht aus, schüttelte meine Kissen auf, räumte meine Klamotten weg und suchte hektisch nach einem unverfänglichen Film. Dabei geriet mein DVD-Ständer ins Wanken und sämtliche DVDs fielen mir entgegen. Na wunderbar! Das hatte ich ja toll hingekriegt! So fand mich Floh, als er in mein Zimmer kam - auf dem Boden inmitten meiner DVDs. Doch ihm schien das gar nicht aufzufallen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er genauso nervös war wie ich.
»Meine DVDs... ähm... ja... hast... hast du einen bestimmten Wunsch?«, stotterte ich. Zum Teufel noch mal, warum fing ich jetzt auch noch an zu stottern?
Floh schüttelte nur stumm den Kopf und starrte auf seine Schuhspitzen. Das erinnerte mich daran, wie es war, wenn ich vorne an der Tafel stand und eine Matheaufgabe nicht konnte. O Gott! Wie konnte ich jetzt nur an Mathe denken?
Ich stand auf und ging auf ihn zu. »Floh?«
»Rike, ich... ich denke... wir sollten...«
»DVDs schauen!«, platzte ich heraus, und in dem Augenblick verzogen sich Flohs Mundwinkel zu einem Grinsen.
Ich ging wieder zu meinen DVDs, zog wahllos eine aus dem Haufen heraus und schob sie in den Player.
Wir setzten uns auf die Couch, äuÃerst bedacht darauf, einen möglichst groÃen Sicherheitsabstand zwischen uns einzuhalten, und schauten den Film. Doch eigentlich bekam ich gar nichts davon mit. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, dieses verfluchte Ziehen, Ziepen und Kribbeln in meinem Körper zu ignorieren. O Gott, was war nur mit mir los? Alles drehte sich nur darum, Floh zu küssen. Verflucht
noch mal! Das war Unsinn! Floh und ich waren nur Kumpels, nicht mehr! Aber warum wollte ich dann, dass er mich küsste? Verstohlen schielte ich zu ihm rüber, und ich hatte den Eindruck, dass auch er kaum etwas von dem Film mitbekam.
»Rike, ich muss dir was sagen«, fing Floh plötzlich an und sah mich direkt an. Sein Blick ging mir durch und durch. Doch ich wollte nicht reden. Ich wollte, dass er mich küsste. Jetzt! Hier und sofort!
»Später«, murmelte ich, und noch bevor ich registrierte, was ich da tat, hatte ich mich zu ihm rübergelehnt und küsste ihn. Floh war wohl in dem Moment mindestens so überrascht wie ich vorhin im Stall. Doch seine Ãberraschung legte sich schnell. Er zog mich an sich und kurz darauf lagen wir eng umschlungen auf der Couch und konnten von unseren Küssen kaum genug bekommen.
Es war einfach Wahnsinn! Noch nie hatte ich so etwas gefühlt und ich genoss es in vollen Zügen. Wir bekamen gar nicht mit, wie die Zeit verging, während wir uns küssten und sanft berührten. Plötzlich hörte ich, wie meine Eltern nach Hause kamen. Erschrocken fuhren wir auseinander. Ich warf einen Blick auf meinen Wecker. Halb zwölf! O mein Gott!
»Schnell, durchs Fenster!«, zischte ich, und Floh kletterte leise
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