My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
immer wieder blickte ich beunruhigt in den dunkler werdenden Himmel. Auch Florian schaute recht besorgt drein. Wir lieÃen unsere Pferde ein gutes Stück galoppieren, bevor wir sie wieder zum Trab durchparierten.
Nach einer Stunde hatten wir fast zwei Drittel des Weges geschafft, dafür war auch das Unwetter nicht mehr weit entfernt. Im Westen zuckten immer wieder helle Blitze über den schwarz-schwefligen Himmel und aus der Ferne hörten wir bereits das erste Donnergrollen.
Ich hatte eine tierische Angst vor Gewittern, vor allem im Freien, und meine Unruhe übertrug sich ungewollt auf Painted Diamond, der nun ebenfalls nervös wurde und zwischendurch immer wieder kleine Bocksprünge einlegte. Ich spürte, wie sein Körper vibrierte und er darauf brannte, davonzupreschen. Zum Glück waren Floh und Red Pepper die Ruhe selbst, was verhinderte, dass mein Araber mit mir über alle Berge ging.
»Bald haben wir es geschafft!«, rief Floh mir zu, doch durch das Heulen des Windes konnte ich ihn kaum verstehen.
Endlich hatten wir das Flussufer verlassen. Es war ja noch einen Tick gefährlicher, wenn man während eines Gewitters in der Nähe von Wasser war. Doch als wir nun aufs freie Feld kamen, wäre ich am liebsten zum Fluss zurückgekehrt. Hier pfiff der Wind mit enormer Geschwindigkeit, und ich musste mich tief über Diamonds Mähne beugen, um so wenig Widerstand wie möglich zu bieten.
Inzwischen hatte es zu regnen angefangen und im Nu waren wir bis auf die Knochen durchnässt. Der Wind peitschte mir den Regen ins Gesicht und schon längst baumelte mein Hut auf dem Rücken. Meine Hände waren fast steif von der plötzlichen Kälte, sodass ich Angst hatte, die Zügel bald nicht mehr halten zu können. Direkt vor uns zuckte ein Blitz und einige Sekunden später erklang ein lauter Donnerschlag. Das war sowohl für mich als auch für meinen Wallach zu viel. Ich lieà einen erschrockenen Schrei los und Painted Diamond galoppierte in Panik davon.
Hinter mir hörte ich noch Floh rufen, aber der Wind und der Regen verschluckten jeden Laut. Painted Diamond war auf der Flucht und niemand konnte ihn jetzt aufhalten. In weiten Galoppsprüngen jagte er über das Feld, und ich spürte, wie ich ihm machtlos ausgeliefert war. Doch ich hatte nur Angst vor dem Gewitter, und in dem Moment war es mir egal, wohin Painted Diamond rannte. Ãber uns schien sich das Zentrum des Unwetters zu befinden. Ein Blitz folgte dem nächsten und die Donnerschläge rollten dicht auf dicht. Ich betete inständig, dass wir nicht vom Blitz getroffen würden, und hoffte, dass bald der Körnerhof auftauchen möge. Endlich konnte ich die ersten Koppeln und das Haupthaus erkennen.
Nun versuchte ich, Painted Diamond durchzuparieren, aber es war sinnlos. Der Pinto reagierte auf keine meiner Hilfen, sondern galoppierte unverdrossen in einem halsbrecherischen Tempo auf den Hof zu. Er durfte so nicht auf den Hof rennen! Das war viel zu gefährlich. Für einen kurzen Augenblick vergaà ich meine Angst vor dem Gewitter und überlegte fieberhaft, wie ich Painted Diamond dazu bringen konnte, langsamer zu werden. Doch der Wallach war wie im Wahn. Als er seinen Stall erblickte, beschleunigte
er seine Sprünge noch. Er raste regelrecht auf den Hof zu und ich konnte nichts anderes tun als beten. Wir erreichten das Kopfsteinpflaster, und ich spürte, wie Painted Diamond zu schlittern anfing. Erschrocken versuchte er, auf dem glatten Untergrund zu bremsen, doch das war aus diesem Tempo beinahe unmöglich. Painted Diamond rutschte, verlor den Halt, fiel auf seine rechte Hinterhand, rappelte sich wieder auf und blieb dann, zitternd wie Espenlaub, stehen. Auch ich zitterte am ganzen Körper vor Angst und Erschöpfung. Unfähig, uns zu rühren, verharrten wir bewegungslos auf der Stelle, wo uns wenige Minuten später Floh fand. Er sprang von Red Pepper, hob mich vom Pferd und trug mich zum Stall, während ich schluchzend in seinen Armen hing.
Zum Glück besaà unser Offenstall einen Bereich, den wir verschlieÃen konnten. Dorthin führte Floh nun unsere Pferde, die sich dankbar um Amazing Grace drängten, die dort bereits auf uns wartete. Floh setzte mich auf einem Strohballen ab und hielt mich weiter im Arm, während ich hemmungslos schluchzte. DrauÃen tobte das Unwetter weiter, und durchs Fenster konnten wir sehen, wie immer wieder Blitze den
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