My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
diese Krankheit«, zwinkerte Sofia mir zu.
»Meinst du?«
»Na klar!«, Sofia stand auf.
Nachdenklich blieb ich noch sitzen. »Danke!«
»Gern geschehen, kleine Schwester!« Sofia zwinkerte mir erneut zu.
Wow! Das war das erste vernünftige Gespräch, das ich je mit meiner Schwester geführt hatte. So langsam wurde sie erwachsen.
Sie hatte mich wirklich ermutigt, und deshalb stand ich jetzt auf, um zu Floh hinüberzugehen. Unangenehme Dinge sollte man stets sofort anpacken. Allerdings klopfte mein Herz wie verrückt, als ich an der Haustür klingelte.
Flohs Mutter öffnete mir.
»Hallo Rike! Willst du zu Florian?«
»Ãhm ja. Zu wem sonst?«, lachte ich leicht nervös. »Wollte mal schauen, wie es ihm geht.«
»Oh, schon viel besser! Er wird morgen auch wieder in die Schule gehen. Leider hast du Pech. Er ist vor einer Viertelstunde zu einem Freund gefahren. Soll ich ihm ausrichten, dass er sich bei dir melden soll, wenn er wieder da ist?«
»Ãhm, nein. Ist nicht nötig. Ich sehe ihn dann ja morgen früh«, meinte ich verdutzt und ging wieder heim.
Von wegen krank. Der hatte doch nur simuliert, um mir aus dem Weg zu gehen. Verdammt! Aber warum wollte er
mir aus dem Weg gehen? Irgendwie passte das nicht zu ihm. Trotz Sofias Versicherung zweifelte ich nun wieder an Flohs Gefühlen und wurde fast wahnsinnig, weil ich nicht mit ihm reden konnte.
Missmutig warf ich mich aufs Bett und starrte auf mein Handy. Sollte ich mich bei ihm melden?
SchlieÃlich hielt ich es nicht mehr aus und tippte eine SMS:
HEY FLOH! WIE GEHTâS DIR? BIST DU WIEDER
GESUND ODER SOLL ICH MICH WEITER UM
RED PEPPER KÃMMERN? RIKE
So, das war unverbindlich und verlangte auÃerdem nach einer Antwort. Auf die musste ich jedoch bis zum Abend warten. Sie lautete:
BIN IMMER NOCH KRANK. WÃRE NETT,
WENN DU DICH AUCH MORGEN NOCH UM
RED PEPPER KÃMMERST. GRUSS FLOH
Wie vom Donner gerührt, starrte ich auf mein Handy. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Entweder log er mich an, oder ihm ging es doch noch nicht so gut, wie seine Mutter behauptet hatte.
Die Nacht war grauenhaft. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Dass ich nicht wusste, woran ich mit Floh war, machte mich fast verrückt. Und am schlimmsten daran war, dass ich nicht mit Katha darüber sprechen konnte. Doch eine Versöhnung kam nicht infrage! Dazu tat es noch viel zu sehr weh, was sie mir angetan hatte.
Am nächsten Morgen war Floh nicht an der Bushaltestelle.
Wenigstens das beruhigte mich, dass er mich wohl doch nicht angelogen hatte.
Irgendwie ging der Schultag an mir vorüber, ohne dass ich viel mitbekam, und ich war heilfroh, als ich wieder daheim war. Gleich nach dem Mittagessen fuhr ich zum Stall, kümmerte mich um Red Pepper und Painted Diamond, bevor ich meinen Wallach sattelte. Unterwegs traf ich auf Jenny und Marie, die zusammen ausritten, und ich schloss mich ihnen an. Es tat gut, mich abzulenken, und es wurde ein lustiger Ausritt. Erst als wir wieder am Stall ankamen, verschlechterte sich meine Stimmung schlagartig.
Auf dem Zaun unseres Offenstalls saÃen Katha und Floh einträchtig nebeneinander und unterhielten sich angeregt. Das versetzte mir solch einen Stich, dass mir die Tränen in die Augen schossen. Painted Diamond wieherte seinen Weidekumpanen freudig entgegen und die beiden Paint Horses gaben Antwort. Floh und Katharina sahen auf und ich hielt wie erstarrt an. Floh sprang vom Zaun und ging auf mich zu, doch ich wendete abrupt und galoppierte Hals über Kopf davon. Ich hörte noch Maries und Jennys Rufe hinter mir, aber das war mir egal. In einem fast halsbrecherischen Galopp jagte ich mit Painted Diamond über die Wiesen davon. Erst als wir den Waldrand erreicht hatten, parierte ich zum Trab durch. Doch es dauerte noch eine Weile, bis ich mich so weit beruhigt hatte, dass ich zum Schritt durchparierte.
Die Tränen strömten mir über das Gesicht und ich fühlte mich verraten und verkauft. Störrisch ignorierte ich das permanente Klingeln meines Handys, das seit meiner Flucht ununterbrochen läutete. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ritt immer weiter. Irgendwann war ich so erschöpft und fertig, dass ich im Schritt den Heimweg antrat. Inzwischen hatte das Klingeln meines Handys aufgehört.
Auf dem Hof war kaum noch jemand und bei unserem Offenstall war auch niemand mehr. Amazing Grace stand in der für
Weitere Kostenlose Bücher