My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
jetzt nicht gebrauchen. Dann betrat ich Gracies Box und setzte mich vorsichtig neben die Stute. Beruhigend strich ich ihr über den dicken Leib. Ich hatte keine Ahnung, ob das Fohlen richtig lag. Ich hoffte nur, dass alles gut verlaufen würde und Dr. Vogel rechtzeitig eintraf.
Voll bepackt kehrte Katha in den Stall zurück.
»Ich hab die Sachen! Und jetzt?«
»Mensch, Katha! Hast du etwa alles vergessen, was Dr. Vogel dir gesagt hat?«, fuhr ich sie leicht verärgert an.
»Ich bin einfach zu aufgeregt«, wisperte Katha mit flatternder Stimme.
»Also, erst den Schweif bandagieren, anschlieÃend Euter waschen, und dann schauen wir, ob die Wände gut mit Stroh ausgepolstert sind. Auf gehtâs!«, sagte ich und fing an, zusammen mit Katha den Schweif zu bandagieren. Wir arbeiteten zügig und schweigend.
SchlieÃlich hatten wir alles getan, was wir tun konnten, und nun waren Abwarten, Hoffen und Beten an der Reihe. Wir lehnten uns gegen die Boxenwand und behielten dabei Amazing Grace im Blick, die schwer atmend dalag.
»Wird schon alles gut gehen«, beruhigte ich Katha.
»Danke, dass du hier bist«, sagte sie leise.
»Ich lass dich doch in so einer Situation nicht allein«, meinte ich ehrlich.
In dem Moment spürten wir beide, dass sich unser altes Vertrauensverhältnis wiederherstellte. Vielleicht war es doch besser, sich wieder mit ihr zu versöhnen. Aber eins nach dem anderen.
»Warum bist du eigentlich hier?«, fragte mich Katha nach einer Weile.
»Ach, ich hatte mein Handy vergessen. Jetzt könnte ich es eigentlich mal holen und wenigstens meinen Eltern Bescheid geben, wo ich bin. Sie haben sicherlich nichts dagegen, dass ich heute Nacht hier bei dir und Gracie bleibe.«
Ich stand auf und rief daheim an. Wie erwartet waren meine Eltern einverstanden, dass ich im Stall blieb. Sie waren wohl erleichtert, dass ich wieder Zeit mit Katha verbrachte. AnschlieÃend schaute ich mir die eingegangenen
SMS von Katha und Floh an. Beide baten mich, mich bei ihnen zu melden, und dass es sich nur um ein Missverständnis handele. Ich seufzte. Es wurde wirklich Zeit zu reden.
Ich ging wieder zu Katha und setzte mich neben sie.
»Wo ist eigentlich Nico? Sollte er nicht bei dir sein?« Ich versuchte, diesen Satz möglichst normal klingen zu lassen, ohne stichelnden Unterton. Glücklicherweise fasste Katha das auch so auf.
»Der hat heute Abend Volleyballtraining, und es ist keiner daheim, der ihn hierher hätte fahren können. Ich habe ihm gesagt, dass Dr. Vogel bald kommt und er sich um mich keine Sorgen machen braucht. Papa holt mich ab, wenn das Fohlen da ist«, erklärte Katha.
»Nico spielt Volleyball?«, fragte ich erstaunt.
Katha nickte.
In dem Moment stöhnte Amazing Grace laut und wir blickten beunruhigt auf die Stute. Doch bis auf die nun immer kürzer hintereinander einsetzenden Wehen tat sich nichts.
»Es wird schon gut gehen«, machte ich Katha Mut und legte einen Arm um sie.
Jetzt konnte Katha die Tränen nicht mehr zurückhalten. »Rike, es tut mir so leid! Ich wollte dir nicht wehtun! Entschuldige bitte! Auch Nico wollte dir nicht wehtun! Bitte glaub mir das!«
»Hm, war schon nicht die feine Art, wie ihr mir das gesagt beziehungsweise nicht gesagt habt«, meinte ich mit einem leisen Grummeln in der Stimme.
»Es ist echt blöd gelaufen an dem Abend«, gestand Katha. »Wir wussten zwar, dass du mit Floh hingehen würdest, aber deswegen wollten wir doch nicht daheim bleiben. Wir hatten einfach gehofft, dass ihr die meiste Zeit in der Turnhalle sein würdet. Wir waren echt doof! Wir hätten es dir auf jeden
Fall erzählt. Nur wussten wir nicht den geeigneten Zeitpunkt dafür.«
»Den gibt es wohl für so etwas nicht«, seufzte ich.
»Ich weië, gab Katha kläglich zu. »Bitte verzeih mir! Ich wollte dir Nico nicht ausspannen. Ganz bestimmt nicht! Im Gegenteil. Ich habe wirklich alles versucht, dass Nico dich interessant findet. Aber irgendwie hat er sich sofort in mich verknallt und da haben meine Verkupplungsversuche rein gar nichts genutzt.«
»Hm, wie ist das denn so zwischen euch gekommen?«
»Willst du das wirklich wissen?« Katha sah mich mit groÃen Augen an.
»Na klar. SchlieÃlich interessiert es mich schon, wie ihr mich hintergangen habt«, grinste ich und zwinkerte Katha zu.
»Also, angefangen hat es wohl bei ihm
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