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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Glück fährt im nächsten Augenblick der Zug ein. Ich sehe zu, dass ich so weit wie möglich von ihm wegkomme und in einen anderen Waggon als er einsteige. Seufzend lasse ich mich auf einen Sitz plumpsen. Mann, war das peinlich! Werde ich jetzt schon langsam verrückt, dass ich überall Marks sehe?
    Die Bahn ruckt an und schießt wenig später durch den Tunnel. Ich schließe die Augen und warte, bis meine Station durchgesagt wird.
    Â 
    Als ich die Bahn verlassen habe, geht es mir schon ein bisschen besser. Der Eisklumpen hat sich von allein verflüchtigt, in meinen Magen ist jetzt wieder der Sommer eingezogen.
    Ich weiß nicht, ob ich mir große Hoffnungen machen soll, aber mein Herz pocht schon, als ich zum Tante-Emma-Laden laufe.
    An diesem Nachmittag steht sogar ein Fahrrad am Ständer vor der Tür. Der Laden hat doch tatsächlich mal einen Kunden!
    Das Fahrrad sieht so aus, als würde es einem alten Herrn gehören. Mark ist es allerdings wohl nicht!
    Ich trete ein und habe recht. Es ist ein alter Mann, der mich misstrauisch mustert. Die Verkäuferin hingegen blickt mir freundlich entgegen. »Kommst wegen deiner Anzeige, Kleene, was?«, begrüßt sie mich.
    Â»Ja, ist schon was angekommen?«

    Die Frau bückt sich nach ihrem Kasten, in dem sie die Nachrichten sortiert. Ich weiß nicht, ob sie das nur macht, um die Kunden nicht gleich zu enttäuschen, jedenfalls schüttelt sie den Kopf, als sie sich wieder aufrichtet.
    Â»Nee, ist nichts da. Komm doch morgen wieder. Oder Montag.«
    Enttäuscht nicke ich und verlasse den Laden wieder. Jetzt bleibt nur der Briefkasten.
    Zu Hause angekommen schaue ich gleich nach, aber auch dort findet sich nichts. Nicht mal Post gibt es heute. Mit hängendem Kopf stapfe die Treppe hinauf. Meinem Magen mag es vielleicht wieder bestens gehen, mental bin ich aber mehr denn je in Seufzstimmung.
    Dagegen könnten nur aufmunternde Nachrichten von Bine und Nico helfen.
    Der Blick auf mein Handy sagt mir aber, dass es am Chiemsee wohl doch nicht so ätzend ist, wie Bine gemeint hatte, denn neue Nachrichten habe ich keine. Hat Bine vielleicht doch schon’nen schnuckligen Bayern an Land gezogen? Dort in den Bergen soll es ja hübsche Jungs geben, jedenfalls hatte sie das nach ihrem letzten Urlaub behauptet - und das wohl gleich wieder vergessen, denn auf den diesjährigen Chiemsee-Urlaub hat sie sich genauso wenig gefreut wie über den vom letzten Jahr. Ach, wenn ich nur mit ihr tauschen könnte!
    Bevor ich noch ganz in Trübsinn verfalle, schalte ich den Computer an. Klar, jetzt ist Strandzeit, aber vielleicht hat mir Nico geschrieben. Irgendeine kleine Mail, in der sie etwas von ihrem Tag erzählt, irgendwas. Mensch, die beiden fehlen mir so sehr!
    Es dauert wieder eine ganze Weile, bis ich online bin, und nachdem ich den Spam durchsucht habe, finde ich tatsächlich
eine Mail von Nico. Ich öffne sie und sehe als Erstes eine Ferienanlage mit blauem Pool, Palmen und kleinen Wohnblöcken. Das Bild könnte glattweg von einer Postkarte stammen. Hat sie es aus dem Internet runtergeladen?
    Nein, so was würde sie nicht tun. Wahrscheinlich stammt das Foto von Markus’ Digi-Kamera. Aber ich muss schon sagen, dass das Bild nach allem anderen als nach Traumurlaub aussieht. Das Meer, das man im Hintergrund sehen kann, ist schön, doch die Anlage ist so, dass ich froh bin, nicht da zu sein. Jedes Hotel an der Ostsee ist hübscher als der Ort auf diesem Foto.
    Zunächst erkenne ich überhaupt keine Menschen auf dem Bild, aber als ich genau hingucke, entdecke ich doch ein paar. Sie sind klein wie Ameisen (da fällt mir der Witz von dem Fallschirmspringer ein, dessen Schirm nicht aufgeht und der findet, die Leute unter ihm sehen aus wie Ameisen, obwohl es wirklich Ameisen sind). Und es ist nicht zu erkennen, ob sie alt oder jung, männlich oder weiblich sind. Auf jeden Fall aber strahlt dieses Bild eines aus: gähnende Langeweile. Für Leute, die im Alltag von morgens bis abends gestresst durch irgendwelche Büros flitzen, ist das vielleicht der Traum vom Glück, aber nicht für ein Hibbelchen wie Nico. Mal sehen, was sie schreibt:
    Von: Killercookie
An: Mondkind
Betreff: Mein Traumurlaub;-)
    Â 
    Hallo Luna,
    Â 
    nun schau dir das mal an, kannst du dir eine totere Hose denken als diese hier? So sieht es hier zur Mittagszeit aus, keine Spur von hübschen Jungs. Nachmittags ist das

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