Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
aufklafft, weiß ich, wir haben Post bekommen.
    Da ich den Briefkastenschlüssel nicht bei mir habe, muss
ich erst einmal nach oben. Der dicke Kater ist wieder drau ßen, nimmt aber gleich vor meinen Füßen in Richtung Dachgeschoss Reißaus. Ich kann seinen verächtlichen Blick beinahe spüren, als er von oben auf mich runterschaut. Aber die Meinung des Katers interessiert mich nicht die Bohne. Ich schnappe mir die Schlüssel und bin nur wenige Augenblicke später wieder unten.
    Und was habe ich gesagt? Der Briefkasten ist voll! Ein wei ßer und ein zartgrüner Briefumschlag sind dabei (allerdings nicht von der Buchhandlung - Mist, ich hoffe doch schon auf Nachricht), ein knallroter Umschlag von einem Versandhaus, das uns sicher wieder einen Gutschein schenkt, und mittendrin finde ich - eine Postkarte!
    Sofort beginnt mein Herz zu rasen. Außer meinen Freundinnen ist niemand im Urlaub, der uns schreiben könnte, und die Werbekarten der Kaffeefahrtanbieter sehen auch anders aus. Das Motiv ist ein Alpenpanorama, das so künstlich wirkt, dass es das in echt gar nicht geben kann. Ich habe mal eine Sendung gesehen, in der gezeigt wurde, wie Postkarten bearbeitet werden, um möglichst viele neue Touristen zu gewinnen. Da wird flugs mal ein grauer Himmel gegen einen schönen blauen ausgetauscht, Wolken werden wegretuschiert, hier und da wird ein Blumenkasten mehr angebracht und eine Mülltonne wegradiert. Von den vielen Farbfiltern, die heute Fotobearbeitungsprogramme bieten, mal ganz abgesehen. Et voilà, fertig ist eine Idylle, die man bei einem Besuch vergeblich sucht.
    Aber nicht das Bild interessiert mich, sondern das, was hinten draufsteht.
    Ich drehe die Karte herum und erkenne sofort die Handschrift von Bine. Ich glaube, man hört sogar bis nach Potsdam, wie mir ein Haufen Steine vom Herzen fällt.

    Liebe Luna,
    ich bin der größte Pechvogel von allen. Habe mein Handy im See versenkt, als wir auf dem Weg zur Fraueninsel waren. Ich stand an der Reling und wollte grad ein Foto machen, als mich so ein Typ von hinten anrempelt. Schwupps, fiel es mir aus der Hand und verschwand im See. Wie du weißt, sind meine Schwimmkünste eher mager, also bin ich nicht hinterhergesprungen. Wundere dich also nicht, wenn ich keine SMS schicke. Papa ist ausgerastet! Ich dachte, ich schreib dir’ne Karte, damit du dir keine Sorgen machst. Wie sieht es aus mit deinem Freitag?
    Liebe Grüße von deiner Bine, die von der Außenwelt abgeschnitten und ganz durcheinander ist. *heul*
    Na das ist ja mal krass! So was kann wirklich nur Bine passieren. Da habe ich mit meiner Tasche noch richtig Glück gehabt. Darauf zu hoffen, dass ein süßer Taucher aus den Fluten steigt und ihr das Handy bringt, braucht sie wohl nicht. Aber vielleicht wird in einigen Jahren im Chiemsee ein Fisch gefangen, der das Handy verschluckt hat? Dann ist es zwar unbrauchbar, kommt aber vielleicht als Sensationsfund in die Zeitung, und wenn gefragt wird, ob das Handy im Fischbauch noch geklingelt hat, kann ich mich melden und diese Frage verneinen, weil ich mich totgesimst habe und die Nachrichten nicht zugestellt wurden!
    Dass Bine wegen ihres Missgeschicks völlig durcheinander ist, zeigt nicht nur das grässliche Kartenmotiv, sondern auch, dass sie vergessen hat, die Adresse ihres Ferienhauses auf die Karte zu schreiben. Ich hätte ihr ja gern einen tröstenden Brief geschickt, aber wohin? Nicht mal auf der Vorderseite
der Karte ist ein Ort vermerkt und der Chiemsee ist groß.
    Aber ich weiß immerhin, dass sie lebt, und vielleicht fällt ihr die Sache mit der Adresse ein und sie schreibt mir noch einmal.
    Meine Freude wird beim weiteren Nachsehen allerdings dadurch getrübt, dass von Mark wieder keine Nachricht da ist. Ich habe mich wohl doch nicht getäuscht: Er will nichts von mir wissen. Und schlimmer noch - wenn er die Steckbriefe sieht, die ich aufgehängt habe, werden er und Bianca ohne Ende über mich herziehen, und dann kann ich nur hoffen, dass sie nach den Ferien die Schule wechselt, ansonsten wird mein Schulalltag die Hölle …

Dienstag/Mittwoch, 22./23. Juli
    M ein Handy bleibt heute aus, denn ich weiß ja nun, dass ich von Bine keine Nachricht erwarten kann. (Und damit will ich auch gleichzeitig verhindern, dass mich Thomas’ Nachrichten erreichen.) Warum muss sie ausgerechnet ihr Handy im See versenken?
    Nico hat sich wirklich gekringelt, als ich ihr

Weitere Kostenlose Bücher