My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark
Mädchen Luna. Und er weià ja auch nichts von der Sache mit der Tasche. Ich gebe mir also einen Ruck und gehe Richtung Eiscafé. An den Tischen drau Ãen sitzen zahlreiche Leute, die sicher dumm schauen werden, aber das ist mir jetzt auch egal. Ich schlendere also zum Eingang.
Und plötzlich bleibe ich wie eingefroren stehen.
Zuerst höre ich nur ein schreckliches Gackern, das mir bekannt vorkommt, das ich aber nicht genau identifizieren kann. Es nervt mich schlieÃlich so sehr, dass ich mich umdrehen und nachschauen muss, wer da so blöd kichert. Und da sehe ich ihn.
Nein, halt, zuerst sehe ich ihn nicht. Ich sehe Bianca (ja, DIE Bianca) und ihre dummen Freundinnen. Das wäre ein Grund gewesen, gleich weiterzugehen, doch dann erhebt sich von ihrem Tisch ein Junge. Wie die Hyänen haben sie ihn eingekreist, und ich denke schon, der Ãrmste. Doch so arm sieht er gar nicht aus. Er grinst Bianca an und macht sich dann auf den Weg in die Eisdiele.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen, denn die Klamotten, die Frisur, sogar das Gesicht passen. Es ist Mark.
Zunächst glaube ich an einen schlechten Scherz und
kneife mich mal kräftig in den Arm, aber das hier ist kein Traum oder ein Hirngespinst. Das ist Mark, der an mir vorbeigeht und in der Eisdiele verschwindet. Wahrscheinlich um Bianca und den anderen ein Eis zu spendieren. Verdammt, wie sind die bloà an ihn rangekommen? Ist Bianca etwa seine Freundin? Vom Alter her würde es passen.
Ich ringe mit mir. Soll ich nun in die Eisdiele laufen und Mark ansprechen? Soll ich ihn fragen, was das soll?
Nein, ich kann mich nicht vom Fleck rühren. Ich starre ihm nach, wünsche, dass er sich umdrehen und mich sehen möge, wie ich dastehe mit meinen Zetteln in der Hand. Aber er bleibt nicht stehen. Stattdessen entdecken mich Bianca und ihre Freundinnen.
»He, Luna, was suchst du denn hier? Hier ist kein Platz für HosenscheiÃer!«
Am liebsten hätte ich den Fischstäbchenspruch wieder angebracht, aber die Tatsache, dass Mark mit ihnen zusammengesessen hat, lähmt mich. Oder besser gesagt, sie lähmt meinen Mund. Meine FüÃe machen ganz schnell kehrt, und während Biancas meckerndes Lachen hinter mir hertönt, renne ich los.
Ich hätte natürlich auch warten können, bis Mark wiederkommt, aber ich wollte mich nicht vor ihm von Bianca runtermachen lassen.
Eigentlich sollte ich jetzt sämtliche Blätter wieder einsammeln, aber das bringe ich nicht über mich. Tränen schie Ãen mir in die Augen und ich renne wie wild zur nächsten U-Bahn-Station. Immerhin schaffe ich es, unterwegs die restlichen Blätter in irgendeinen Papierkorb zu werfen.
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Vollkommen niedergeschlagen sitze ich wenig später im Zug. Klar weià ich nicht genau, ob Mark wirklich mit Bianca zusammen
ist, aber dass er sich mit ihr abgibt, reicht mir schon. So wie Bianca sich aufführt, hat sie ihn innerhalb weniger Augenblicke in der Tasche. Jungs stehen auf solche Ziegen wie sie!
Was bleibt mir jetzt? Ich könnte mich mit Thomas anfreunden, aber das will ich immer noch nicht. Ich bin doch bisher ganz gut ohne Jungs ausgekommen, oder?
Ich kann nur hoffen, dass wenigstens Post da ist, vielleicht sogar von Bine, damit ich mir wenigstens um sie keine Sorgen mehr zu machen brauche.
Frau Jankowiak ist diesmal nicht am Fenster. Ist sie krank, oder war das Geschehen auf der StraÃe so uninteressant, dass sie es vorgezogen hat, ihre Talkshows zu schauen?
In ihrem Fenster flimmert es bunt, und ein Sprecher schwärmt gerade so laut von Toilettenpapier, dass man es bis auf den Gehweg hören kann.
Ich bin froh, dass sie nicht da ist, sonst hätte sie nämlich meine verquollenen Augen gesehen und gefragt, was los ist. Bevor sie mich doch noch bemerkt, verschwinde ich schnell im Hauseingang.
Das Einzige, was mich jetzt noch retten kann, ist Post. Au Ãerdem rede ich mir für einen kurzen Moment ein, dass die Sache an der Eisdiele vielleicht doch ein Missverständnis war. Vielleicht hat Mark nicht mit Bianca und den anderen Tussen zusammengesessen, sondern ist vor ihnen ins Innere des Cafés geflohen. Und es ist ja auch möglich, dass ein Zettel von ihm im Briefkasten steckt.
Die meisten Briefkästen quellen beinahe über, in einigen stecken noch Zeitungen, Zeitschriften oder irgendwelche Werbeblätter. Unser Briefkasten ist nicht ganz so voll, aber da die Briefkastentür an der Seite ein wenig
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