Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
Vom Netzwerk:
Sehenswürdigkeiten sind wegen der steilen Straßen aber nur zu Fuß oder motorisiert zu erreichen. Ein Mazda innerhalb Sagaings kostet für einen halben Tag rund 10 000 Kyat. Von hier aus nach Amarapura und Inwa sind es ca. 8000 Kyat, für einen Rundtrip nach Mingun 12 000 Kyat.
    Der meist in der Nähe der kleinen Bahnstation zu findende, ehemalige Trishaw-Fahrer
Maunty (Maung Htay)
,[email protected], verfügt inzwischen über ein Moped und kümmert sich als Chauffeur bzw. Reiseführer für rund US$10 pro Tag in besonders liebenswürdiger und engagierter Weise (verheißungsvolle Geheimtipps!) um seine Kundschaft
    Auf der Rolltreppe zum Heiligtum
    Im Umgang mit historischen Heiligtümern – so kennen es westliche Touristen jedenfalls aus ihrer Heimat – sollte stets die größtmögliche Sorgfalt an den Tag gelegt werden. Dass Buddhafiguren wie die Mahamuni-Statue von Mandalay in tiefer Gläubigkeit bis zur Unkenntlichkeit mit Blattgold überzogen oder altehrwürdige Pagoden (wie die Shwedagon in Yangon und auf dem Mandalay-Hill oder sogar die Höhlen von Pindaya) mit Fahrstühlen und Rolltreppen zugänglich gemacht werden, ist ja irgendwie noch verständlich. Fassungslos stehen westliche Besucher jedoch zuweilen vor der Anpassung birmanischer Wallfahrtsstätten an die vermeintlichen Erfordernisse der Neuzeit oder auch ganz einfach nur an den Zeitgeist – gerade, wenn sie das Land schon einmal nach der Öffnung Anfang der 1990er-Jahre besucht hatten.
    Edelstahl im Trend
    Die Verwunderung beginnt oft schon beim Anmarsch zum Heiligtum, wie z. B. in Mingun: Dort führt inzwischen ein dichtes Spalier aus Souvenirläden, Freiluft-Galerien, Erfrischungsständen und Teestuben zu den Sehenswürdigkeiten, während sich T-Shirt- und Postkartenverkäufer an den Armen der Besucher festzuklammern pflegen. Angesichts des üppigen Angebots könnte man meinen, dass Myanmar im Vergleich zu Thailand von einer vielfachen Anzahl ausländischer Touristen heimgesucht wird, obwohl es ja gerade mal ein Zwanzigstel davon ist! Oben auf der Ruine der gewaltigen Mingun-Pagode, die seit 1999 zur Besteigung freigegeben ist, wird die besinnliche Stimmung immer wieder von heraufdröhnender Popmusik gestört. Noch müssen die Besucher dort über einen provisorischen Rundwanderweg mit gefährlichen Abgründen stolpern. Doch ein dickes, glitzerndes Geländer aus trendigem Edelstahl – andernorts ist der grassierenden, unsäglichen „Stainless Steel-Euphorie“ schon eine Menge ursprüngliches Flair zum Opfer gefallen – und vielleicht sogar ein Fahrstuhl dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Willkürlicher Architektur-Mix
    Rund um den Goldenen Felsen von Kyaikhtiyo haben die Betonmischer jedenfalls schon seit Jahren nicht mehr stillgestanden. Das mittlerweile bald auf 200 Zimmer angewachsene Kyaikhto-Hotel macht durch immer mehr hässliche Erweiterungen auf sich aufmerksam. Die große, an den Hang betonierte Terrasse mag ganz nützlich sein, um das Heiligtum nun auch von unten bestaunen zu können. Doch durch ihre Größe, die massiven Geländer und die üppige Beleuchtung mit Straßenlaternen nimmt sie dem Anblick des (vermeintlich) kippelnden Findlings viel von seiner dramatischen Aura. Auf der Plattform indes erstaunt der willkürliche Architektur-Mix: Da finden sich die profanen, schwarz verglasten Beton-Zweckbauten für das Main Donation Center, das Gold Leaf Sale Center oder Bells Sale Center gleich neben den stucküberladenen Fassaden der Pavillons oder kunterbunt gefliesten Terrassen, während aus dem britisch gestylten Uhrturm schnulziger Big-Ben-Sound erklingt...
    Blinklichter als Heiligenschein
    Der Ausbau religiöser Stätten findet gewiss auch im Kleinen statt. Überall im Land werden altehrwürdige Statuen in ein ganz neues Licht gerückt – mit gleißenden Strahlern, blinkenden Heiligenscheinen, künstlichen Kerzen, bunten Lichterketten aller Größenordnungen oder kitschig anmutenden Lämpchen in Lotusform. Manchmal sind es auch nur schmucklose, festgezurrte Neonröhren, die über einen störenden Kabelsalat mit irgendeinem Stromgenerator verbunden sind. Andernorts erstrahlen direkt neben jahrhundertealten Bildnissen moderne Bildschirm-Displays. Die Birmanen finden das – einmal ganz abgesehen davon, dass Buddha jastets die Veränderung und Vergänglichkeit von materiellen Dingen gelehrt hat – modern oder gar schick, und sie haben natürlich auch das Recht dazu. Doch so mancher westliche Besucher

Weitere Kostenlose Bücher