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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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mag empfinden, dass die Ursprünglichkeit, Würde und Spiritualität der Stätten gestört ist und würde sich vielleicht sogar am liebsten beim örtlichen Denkmalschützer beschweren.
    Weltkulturerbe ohne Schutz
    Den gibt es natürlich nicht – dafür aber etwas Ähnliches auf internationaler Ebene. Doch selbst die Unesco, die sogar in Nordkorea aktiv ist, spielt in Birma bisher noch keine größere Rolle, weil sie es nicht darf und deshalb auch nicht möchte. Dabei würden hier etliche Stätten auf die Liste des Weltkulturerbes gehören. Der größte Streitpunkt ist die Restaurierung historischer und religiöser Monumente – wie er schon bei der Pagoden-Renovierung in Mrauk U zutage getreten ist, wo die Einheimischen sogar von einer „Zerstörung ihrer Heiligtümer“ sprechen. Denn die allmächtigen Generäle lassen sich – wie ja auch in allen anderen Bereichen – nun mal nicht gern hereinreden.
    So forcierten sie in Bagan zum Schrecken der Unesco nach der Anlage eines Golfplatzes auch noch den Bau eines modernen Aussichtsturms, der das Gesicht der archäologischen Zone verändert hat: Außen mit Teakholz verkleidet, befinden sich im 60 m hohen Nanmyint-Turm klimatisierte Restaurants, Geschäfte, Büros und Souvenirshops sowie eine offene Aussichts-Plattform. Darüber sollte man sich jedoch nur bedingt aufregen: Zum einen ergibt sich von dort oben ein atemberaubender Panoramablick, der das schädliche Besteigen der Pagoden weitestgehend überflüssig gemacht hat. Zum anderen hat der Turmbau zu Bagan nur 13 Stockwerke – und nicht 32, wie es zuvor auf so mancher Planskizze zu sehen war.
    Volker Klinkmüller
    Als modernes Bauwerk mit klassischer Haube mischt sich ein Aussichtsturm zwischen die altehrwürdigen Pagoden von Bagan.
    Mingun
    Nur einen halben Tag nimmt der empfehlenswerte Ausflug nach Mingun in Anspruch. Wer am Morgen startet, kann sich über das bessere Sonnenlicht auf den Sehenswürdigkeiten freuen – gerade auch für Fotos. Am späteren Nachmittag ist Mingun dagegen nicht so sehr von Touristen überlaufen, außerdem lockt auf der Rückfahrt das Flusspanorama mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang.
    Mit dem Boot indes geht es – je nach Wasserstand in 1–1 1/2 Std. – von Mandalay 11 km den Ayeyarwady hinauf, bevor auf dem gegenüberliegenden Ufer die riesige Ruine der Mingun-Pagode in Sicht kommt. Die Fahrt bietet stimmungsvolle Eindrücke vom Leben am und auf dem Fluss. Doch nicht einmal auf den Booten kann man vor den Souvenir-Verkäufern sicher sein, bekommt man plötzlich Postkarten oder T-Shirts unter die Nase gehalten. Noch viel extremer setzt sich das touristische Angebot auf dem Weg zwischen den Sehenswürdigkeiten (s. S. 376 / 377 , Kasten: Auf der Rolltreppe ...) fort, der von einfachen Bambus-Restaurants und etlichen Galerien flankiert wird. Zudem kommt es immer wieder vor, dass sich schulpflichtige Jungen als selbsternannte Reiseführer aufspielen, um dann massiv Geld zu fordern.
    Schöne Aussichten
    Obwohl es sich bei der Mingun-Pagode eigentlich nur um das Fundament einer Ruine handelt, müssen zur Besteigung die Schuhe ausgezogen werden. Über eine an der zerbrochenen, rechten Seite angelegten Treppe kann der Koloss seit einigen Jahren bestiegen werden. Das lohnt sich schon allein wegen des tollen Panorama-Blicks auf die benachbarte Hsinbyume-Pagode, das Hinterland und natürlich vor allem das großartige Fluss-Panorama des Ayeyarwady! Ein bisschen schwindelfrei sollte man dafür allerdings schon sein, ist es doch für die meisten Touristen sicherlich ungewöhnlich, sich in derartiger Höhe ohne Geländer zu bewegen ... Ein provisorisch angelegter Rundwanderweg führt über den quadratischen Ziegelbau. An den Rändern haben einheimische Pilger bis zu 50 cm hohe Steinhaufen aus Bruchstücken aufgeschichtet, und es scheint nur ein kleinerer Windstoß von Nöten, um so manche dieser wackeligen, provisorischen Pagoden in die Tiefe sausen zu lassen.
    Zu den ungewöhnlichen Möglichkeiten, sich vor der Schar der Souvenir-Verkäufer zu retten, gehört das im Jahre 1915 gestiftete, landesweit bekannte Buddhist Infirmary (Altersheim) gegenüber der Mingun-Glocke, in dem ausländische Besucher gern gesehene Gäste sind. Hier freut man sich stets über Gastgeschenke – wie z. B. nicht mehr benötigte Medikamente aus der Reiseapotheke.
Mingun-Pagode (Mantara Gyi-Pagode)
    Einst sollte es die gewaltigste Pagode aller Zeiten werden und einen Zahn Buddhas enthalten, heute jedoch ist es mit

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