Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
junges Bauwerk, das aber viele Reliquien aus älteren Tempelanlagen enthält, die dem Bau der Eisenbahntrasse durch Sagaing weichen mussten. Die Ngadatkyi-Pagode im Westen von Sagaing wurde 1657 mit fünf Terrassen errichtet und besitzt eine sehr schöne, sitzende Buddhastatue, die als die größte Oberbirmas gilt.
Wegen der zahlreichen Elefantenstatuen, die an ihren Eingängen Wache halten, wird die Hsinmyashin-Pagode auch „Pagode der vielen Elefanten“ genannt. Nach singhalesischem Vorbild 1429 von König Monhyin errichtet, um Reliquien aus Sri Lanka aufzunehmen, erlitt sie bei Erdbeben 1485 und 1955 schwere Beschädigungen.
Kaunghmudaw-Pagode (Rajamanisula-Pagode)
Der bekannteste Stupa von Sagaing erhebt sich als große, strahlend weiße, 46,5 m hohe Kuppel rund 10 km westlich der Stadt und erinnert eher an eine Radarstation als an ein buddhistisches Heiligtum. Die gewaltige Konstruktion in Form einer Halbkugel, deren Name „Werk des großen Verdienstes“ bedeutet, wurde nach dem Vorbild des Mahazedi (Großer Stupa) in Sri Lanka geschaffen.
Die Ursprünge der im singhalesischen Stil errichteten Anlage reichen bis 1645 zurück; ihre Reliquien-Kammer hat einst die aus der Mahazedi-Pagode in Bago herbeigeführten Schätze aufgenommen.
Die auch unter dem Pali-Namen Rajamanisula bekannte Pagode ist von 812 Steinsäulen umgeben, die 1 1/2 m hoch und mit kleinen Öffnungenfür Öllampen versehen sind. In 120 Nischen, die ebenfalls die Basis umlaufen, befinden sich Nat-Bildnisse. In einer Ecke des Tempelgeländes steht eine fast 3 m hohe Marmorplatte, deren birmanische Inschrift über die Geschichte des Heiligtums berichtet. Auf dem Pagodengelände werden Vögel verkauft, durch deren Freilassung Gläubige ihr Karma verbessern können. Darunter befinden sich leider nicht nur Spatzen und Tauben, sondern auch junge Eulen, für die das Ausharren im gleißenden Sonnenlicht unsägliche Qualen bedeutet.
Übernachtung
Es ist durchaus empfehlenswert, Sagaing nicht nur als einen Tagesausflug zu besuchen, sondern auch einmal hier zu übernachten. Denn wenn spätestens gegen 17 Uhr die letzten Touristen den Ort verlassen haben, herrscht hier eine überaus angenehme, spirituelle Atmosphäre.
Happy Hotel, in einer Seitengasse abseits der Hauptstraße gelegen, östlich des Marktes,072-21692. 30 wohnliche Komfort-Zimmer mit AC, Warmwasser-Bädern, TV und Minibar, die günstigeren sogar mit Fliesenboden.–
Sein Pann Myaing Guesthouse , Thudamar Lann im Poe Tann Quarter,072-21200, 21853. Seit 1992 mit 22 akzeptablen Zimmern, alle mit Fenster und 14 mit AC. Gelegentlich steigen Pärchen nur als Kurzzeitgäste ab.
Essen
Happy (s. o.). Obwohl auf Tourgruppen eingestellt, recht passabel und mit freundlichem Personal. An schönen Rundtischen wird gute chinesische und birmanische Küche serviert. Variationsreiches Mittags-Menü mit 4 Gerichten um die 6000–6500 Kyat.8–20 Uhr.
Sagaing Hill , Parami Quarter,072-21874. Seit 2009 professionelles Mittags-Restaurant. Etwas abgelegen, aber mit schöner, luftiger Dachkonstruktion und geschmackvollem Interieur. Die Qualität der Speisen wird oft gelobt, z. B. die des exzellenten Sagaing Hill Chicken Currys.10–15 Uhr.
Thu Zar , rund 3 km außerhalb an der Durchgangsstraße nach Monywa,072-21358. Freiluft-Restaurant mit chinesischen Mittags-Menüs, die bis zu sechs Gerichte umfassen. S 10–21 Uhr.
Baum-Restaurant am Flussufer
Was für einen schöneren Ort könnte es geben, um sich auszuruhen und zu stärken? Mit einem herrlichen Blick auf die alte Inwa-Brücke und den beschaulichen Fluss findet sich direkt am Ufer des Ayeyarwady das Myit Zu Yeit-Restaurant. Es ist mit seinem urigen Ambiente unter, an und in einem mehr als 400 Jahre alten Longifolia/Metukha-Baum angelegt. Das Essen ist außerordentlich günstig: Wasserkresse mit Knoblauch liegen bei 800 Baht, chinesische Gerichte bei 2000 Kyat, die besonders empfehlenswerten „Fishfinger“ bei 3500 Kyat und Fluss-Garnelen bei 4000 Kyat. Ein Glas frisch gezapftes Fassbier findet sich lediglich mit 400 Kyat (der Krug zu 1600 Kyat) auf der Rechnung.8–22 Uhr.
Transport
Das rund 20 km von Mandalay entfernte Sagaing ist für 500 Kyat (Fahrerkabine etwa 800 Kyat) per Sammeltransport mit Pick-ups oder auch mit Mazda-Taxis leicht, schnell und preisgünstig zu erreichen.
Innerhalb des Ortes kosten kurze Fahrten (bis zu 4 Pers.) mit der Pferdekutsche ungefähr 2000 Kyat, die Miete für einen ganzen Tag liegt bei 12 000 Kyat. Viele
Weitere Kostenlose Bücher