Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
kommt in den Eisdielen im indischen Viertel in Yangon auf seine Kosten. Hier herrscht viel Betrieb, und das Eis wird täglich frisch zubereitet.
Tee und Kaffee
Da Tee ein sehr guter Durstlöscher ist, sollte man bei den kostenlosen grünen Tees in den Restaurants zugreifen (die Tassen werden allerdings selten gespült und sollten daher mit Papier gut abgewischt werden). Teestuben gibt es in Myanmar überall, auch in der kleinsten Stadt. Dort gibt es starken schwarzen Tee mit viel süßer Milch oder einen ebensolchen Kaffee.
Myanmar produziert sowohl Tee als auch Kaffee für den heimischen Markt. Große Teeanbaugebiete befinden sich z. B. im nördlichen Shan-Staat. Bei einem Trek kommt man gewöhnlich an einigen Plantagen vorbei. Shan und Palaung sind im ganzen Land wegen ihrer sachkundigen Teekultur hoch angesehen. Hauptsächlich wird grüner Tee produziert, der das ganze Jahr über geerntet wird. Die Erntezeit ist nicht nur maßgeblich für den Namen des Tees, sondern auch für seine Farbe: von hellgelb bis dunkelbraun. Besonders gern getrunken wird der in der Trockenzeit geerntete
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Der schwarze Tee wird in der Regenzeit produziert und mit einem Schuss Zitronensaft getrunken. Außer grünem Tee trinken die Birmanen Tee nicht pur. Er wird stets mit einer großen Menge gesüßter Kondensmilch und Zucker vermischt.
Knutschen in der Teestube
In Teestuben ist es üblich, den Kellner mit einer Art Knutschgeräusch auf sich aufmerksam zu machen. Dieses Verhalten sollte jedoch auf keinen Fall in besseren Restaurants (oder gar zu Hause) an den Tag gelegt werden, da dies hier einer Beleidigung gleichkommt.
Auch der Kaffee wird mit süßer Milch und Zucker genossen. Wie beim Tee gibt es eine Variante mit schwarzem Kaffee und Limone. Die heimische Kaffeeproduktion ist gering: nur etwa 1000 t im Jahr. Anbaugebiete befinden sich z. B. in der Umgebung von Pyin U Lwin (hier fördert ein Regierungsprogramm den Kaffeeanbau, das Kaffeepulver wird z. B. in Yangon am Kandawgyi-See im Agriculture Products Sale Center verkauft), in den Vorbergen des Shan-Plateaus und im Shan-Staat.
Neben frischem Kaffee erfreut sich der
Coffeemix
großer Beliebtheit. Diese fertige Mischung aus Pulver-Kaffee, Trockenmilch und Zucker wird oft mit noch mehr süßer Milch versetzt. Wer dies meiden will, sollte
Piain Coffee-mix
bestellen.
Alkoholische Getränke
Angeblich trinken die Birmanen wenig Alkohol, da sie als Buddhisten auf den Genuss von Rauschmitteln verzichten sollten. Vor allem auf Festen sieht man dennoch sturzbetrunkene Männer, die sich viel vom selbst gebrannten und meist recht hochprozentigen Reisschnaps gönnen. Whisky, Rum und Gin gibt es aus einheimischer Produktion. Ähnlich wie Bier stellen diese Alkoholika für die meisten Einheimischen ein teures Luxusgut dar.
Das derzeit populärste Bier ist das „Myanmar“-Bier. „Mandalay“ ist das älteste einheimische Produkt, doch es kommt geschmacklich nicht an das neue Myanmar heran. Eine Variante ist das Anti-Aging-Bier namens „Spirulina“. „Dagon“ ist günstig und nicht schlecht. Auch ausländische Marken sind im Angebot: „Tiger“ wird seit einigen Jahren im Land gebraut. Chinesische Biere gibt es oft als preiswerte Schmuggelware im Shan-Staat – „Dali“ ist gar nicht schlecht. Bierbars schenken frisch gezapftes Bier aus; im Krug oder im Glas, meist billiger als Flaschenbier.
Wein aus Birma
Im Angebot sind immer mehr heimische Weine, die z. B. aus Ananas hergestellt sind: ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Seit 2004 wird international die Marke Aythaya-Wein vertrieben. Dieser Wein wird in Myanmar von dem Deutschen Bert Morsbach nahe Taunggyi hergestellt und ist in allen besseren Hotels zu haben ( www.myanmar-vineyard.com ). Es gibt ihn in Weiß, Rot oder Rose und auch als Grappa. Die Traubensorten stammen aus Frankreich, sie wurden 1999 erstmals in den Shan-Bergen angebaut.
Palmbier
(htan ye gà)
ist ein Bier der besonderen Art und auch für Leute mit einem sehr kleinen Geldbeutel erschwinglich. Daher wird es vor allem von der ländlichen Bevölkerung getrunken. Dieses Getränk, auch Palmwein oder Toddy genannt, wird aus dem männlichen Blütenstand der Palmyrapalme gewonnen. Es wird morgens aus der Spitze der Palme gewonnen und in Flaschen gefüllt. Da es schnell gärt, ist das Bier bereits wenige Stunden später trinkfertig. Bereits am Abend des Herstellungstages ist Palmbier nicht mehr genießbar. Der Geschmack des leicht milchig
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