Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Visum, US$5 Servicegebühr) vorlegen. Mitunter ist diese Art der Einreise auch am Victoria Point in Ranong/Kawthoung möglich. Im Sommer 2010 wurde ein für jedermann erhältliches Visum on arrival eingeführt – und nach wenigen Monaten auf unbestimmte Zeit wieder ausgesetzt. Gut möglich, dass dies während der Laufzeit dieser Auflage wieder möglich wird – aktuelle Infos dann unter eXTra [ 5585 ] .
Die Visatypen unterscheiden sich je nach Reiseart: Für Touristen kommen E.V.T.- oder F.I.T.Visa mit jeweils einer Reiseerlaubnis für 28 Tage in Frage. Das E.V.T.-Visum erhalten Teilnehmer gebuchter Touren (Package Tour). Individualreisende sind „Foreign Independent Traveller“ (F.I.T.). Nach der Ausstellung des Visums muss die Myanmar-Reise innerhalb von drei Monaten angetreten werden.
Reisende, die einen längeren Meditationskurs absolvieren wollen, erhalten mit Hilfe eines Empfehlungsschreibens des Klosters eine Aufenthaltserlaubnis von vier bis zwölf Wochen (die Ausstellung des Visums kann ebenso lange dauern). Für ein Business-Visum werden das Bestätigungsschreiben des Arbeitgebers und das Einladungsschreiben einer in Myanmar ansässigen Firma benötigt.
Medienschaffende sollten ihren Beruf auf den Formularen nicht wahrheitsgemäß angeben. Sowohl Journalisten, Kameraleute und Fotografen als auch Künstler und Schriftsteller sind nicht gern gesehen. Wer als Berufsbezeichnung Arbeiter, Angestellter, Lehrer oder Student angibt, hat keine Probleme zu befürchten.
Im Laufe der vergangenen Jahre sind die lange praktizierten Passkontrollen auf den Reisewegen seltener geworden. Immer mehr Rebellen haben mit der Regierung „Frieden“ geschlossen, daher werden Touristen immer weniger mit den Kontrollmechanismen der Militärs konfrontiert. In jedem Fall wird jedoch im Hotel die Nummer des Visums zusammen mit einigen weiteren Angaben notiert, und Gerüchte besagen, dass sie nach Yangon weitergeleitet werden, um die Kontrolle der Reisewege sicherzustellen. Individualreisende sind manchmal sehr erstaunt, wie gut die Grenzbeamten über ihre Reise informiert sind.
Visumsverlängerung
Derzeit sind keine Visaverlängerungen möglich. Es hat sich die Praxis eingebürgert, dass stattdessen bei der Ausreise eine Überziehungsgebühr bezahlt wird (Overstay). Leser berichten, dass sie bei einem bis zu 30 Tagen längeren Aufenthalt an der Grenze US$3 pro Tag zahlen mussten. Wer noch länger überzieht, muss mit US$5 pro Tag rechnen. Es ist ratsam, sich bei einer absehbaren Überziehung beim MTT nach den aktuellen Vorgehensweisen zu erkundigen. Reiseagenturen empfehlen, nicht mehr als 14 Tage zu überziehen.
Weiterreise
Wer über Land ausreisen will, kann dies beispielsweise in Tachileik tun. Wichtig: vor der Ausreise muss man nach Kengtung ins Immigration Office, erst dann geht es weiter über Tachileik nach Thailand (s. Tachileik, S. 453 )
Wer bis nach Kawthoung ganz im Süden gelangt ist und von dort (inkl. einer Bootspassage) nach Thailand ausreisen möchte, was natürlich viel sinnvoller ist als eine strapaziöse, unnötig teure Rückkehr nach Yangon, braucht dafür offiziell ein sogenanntes „Exit Permit“. Dieses ist mit einer gewissen Hartnäckigkeit sowie einer Gebühr um die US$35 im MTT-Büro an der Sule-Pagode in Yangon erhältlich. Einige Reisende konnten in der jüngeren Vergangenheit allerdings auch ohne Permit problemlos ausreisen (s. S. 559 , Der Süden).
Zeit und Kalender
Zeitverschiebung
Die Zeit ist in Myanmar um 5 1/2 Stunden, in der mitteleuropäischen Sommerzeit um 4 1/2 Stunden weiter als in Deutschland. Über Thailand Einreisende müssen ihre Uhren um eine halbe Stunde zurückstellen. Wer von Indien kommt, muss seine um eine Stunde vorstellen.
Tag- und Nachtgleiche
In Myanmar herrscht in etwa Tag- und Nachtgleiche, d. h. die Sonne geht gegen 6 Uhr auf und gegen 18 Uhr unter. Da es abends so schnell dunkel wird, beginnt der Tag für die Birmanen sehr früh: Die meisten sind längst wach, wenn die Mönche in der Morgendämmerung mit ihren Almosenschalen durch die Straßen ziehen.
Mondkalender
In Myanmar gilt traditionell vornehmlich der Mondkalender mit zwölf Monaten zu je 29 oder 30 Tagen pro Jahr. Um die zunehmende zeitliche Differenz zum Sonnenkalender anzupassen, wird alle drei Jahre ein zweiter Waso-Monat (Juni/Juli) eingeschaltet. Folglich sind die Monatswechsel bei Mondkalender und gregorianischem Sonnenkalender nicht identisch.
Die meisten Birmanen kennen den Sonnenkalender:
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