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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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…“, begann sie.
    Aber da hatte er ihr schon den Rücken zugewandt. „Wenn du klug bist, nimmst du dich zusammen und kommst zu Georgina und mir in den Salon“, sagte er im Gehen.
    Vor Zorn hätte Edwina Cunningham beinahe mit dem Fuß aufgestampft. Doch dann sagte sie sich, dass sie ihren Gatten bisher immer dazu gebracht hatte, genau das zu tun, was sie wünschte. Gewiss würde ihr das auch diesmal gelingen.

6. KAPITEL
          
    Längst hatte Georgina den Tee getrunken, den ihr ein Hausdiener gebracht hatte. Dem jungen Mann war es schwergefallen, seine Neugier nicht allzu deutlich zu zeigen. Da auch das Verhalten des Butlers ihr seltsam vorgekommen war, begann Georgina sich zu fragen, ob man im Hause ihres Onkels nicht an Besucher gewöhnt sei. Das erschien ihr allerdings eher unwahrscheinlich. Schließlich war Sir Arthur ein erfolgreicher Geschäftsmann. Andererseits war Tante Edwina seit jeher ein rechter Drache.
    Immerhin hatte sie aufgehört zu keifen. Oben im Haus herrschte jetzt Stille, doch noch war Sir Arthur nicht in den Salon zurückgekehrt. Langsam wurde Georgina unruhig. Die halbe Stunde, die sie für ihre Mission eingeplant hatte, war seit geraumer Zeit vergangen. Ob Mr. Latimer sich wohl Sorgen um sie machte? Er hatte sie so misstrauisch und gleichzeitig voller Mitgefühl angeschaut, als sie sich in der Kirche von ihm verabschiedete. Es war ihr vorgekommen, als würde sein Blick sich tief in ihre Seele brennen. Und dann hatte er ihr noch einmal seine Unterstützung angeboten.
    Sie seufzte auf. Wie gern hätte sie sich ihm anvertraut. Aber wie sollte ein armer Maler ihr helfen können? Er war attraktiv, klug und charmant. Geld allerdings besaß er offensichtlich nicht. Das jedoch brauchten sie und ihre Mutter jetzt am dringendsten.
    Einige ihrer Verehrer waren durchaus vermögend gewesen. Hatte sie einen Fehler gemacht, als sie keinen von ihnen ermutigte, um sie anzuhalten? Hätte sie einen der wohlhabenden Gentlemen erhören sollen? Nein, sie konnte sich wahrhaftig nicht vorstellen, mit einem von ihnen verheiratet zu sein! Vielleicht war sie zu wählerisch? Aber war es wirklich vermessen, auf eine Liebesehe zu hoffen? Bei einer so wichtigen Entscheidung, fand Georgina, sollte das Herz ein Mitspracherecht haben. Oh, sie dachte dabei nicht an irgendwelchen romantischen Unsinn. Allerdings wollte sie sich auf die Treffen mit dem Auserwählten freuen können und beim Abschied eine gewisse Wehmut empfinden. Auch sollte der Mann ihrer Träume in der Lage sein, ihr Herz schneller schlagen lassen. So wie Mr. Latimer …
    Nie zuvor hatte sie einen solchen Tumult der Gefühle erlebt. Sein Auftauchen hatte ihr Leben durcheinandergebracht. „Ned Latimer“, flüsterte sie. Und erschrak, weil ihre Stimme in dem leeren Raum so laut klang.
    Gleich darauf ermahnte sie sich selbst, vernünftig zu sein. Auf keinen Fall durfte sie sich in einen mittellosen Maler verlieben. Merkwürdig, dass er trotz seiner untergeordneten gesellschaftlichen Stellung so selbstbewusst auftrat. Sicher, er war klug und besaß einen überraschend guten Blick für die Stärken und Schwächen seiner Mitmenschen. Sonst wäre es ihm kaum gelungen, sich so schnell bei ihrer Familie beliebt zu machen. Ihre kleinen Geschwister waren von ihm begeistert, und auch ihre Mutter mochte ihn. Selbst Kate, die sonst nur Augen für Andrew hatte, fand lobende Worte für ihn.
    Warum er wohl ausgerechnet nach Compton Lacey gekommen war? Der Ort hatte doch absolut nichts Besonderes! Oder hatte er ihn gerade deshalb ausgewählt, weil er so ländlich und seine Bewohner so arglos waren? Hatte er sich womöglich schon oft um die Zuneigung freundlicher, aber im Umgang mit Fremden unerfahrener Menschen bemüht? Gefiel es ihm, sich zum Essen einladen zu lassen und die Bewunderung kleiner Kinder sowie die verliebten Blicke junger Mädchen auf sich zu ziehen? War sie etwa auf den Trick eines – um es freundlich auszudrücken – Lebenskünstlers hereingefallen?
    Nein, so dumm war sie nicht! Sie war nur nervös, weil sie so lange auf ihren Onkel warten musste! Wo blieb er denn nur? Ah, jetzt wurde die Tür geöffnet.
    „Nanu, wen haben wir denn hier?“, sagte eine männliche Stimme.
    Doch es war nicht Sir Arthur, der in den Raum trat, sondern ein dandyhaft gekleideter junger Mann, der nun ein Lorgnon an die Augen hob und Georgina auf eine ziemlich beleidigende Art musterte. „Wer bist du denn, meine Süße?“, fragte er. „Willst du dich um eine Stellung

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