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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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Marcus Pickens vorstellte. „Ich wäre Ihnen dankbar“, begann Ned, „wenn Sie diese Angelegenheit sehr diskret behandeln würden. Denn ich möchte auf jeden Fall anonym bleiben.“
    „Selbstverständlich!“ Der Anwalt verbeugte sich. „Bitte, kommen Sie doch in mein Büro und nehmen Sie Platz. Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich habe gehört, dass Sie sich um den Nachlass des verstorbenen Mr. Cunningham kümmern?“
    „Das ist richtig, Sir. Doch leider muss ich Sie darauf hinweisen, dass ich verpflichtet bin, solche Dinge vertraulich zu behandeln. Obwohl ich Ihnen gern …“
    „Schon gut. Mir geht es nur um die Bücher, die zum Verkauf stehen. Ich würde die Sammlung gern erstehen. Wie schnell, denken Sie, können Sie das regeln?“
    Auf Mr. Pickens’ Stirn zeigten sich Schweißperlen, die nichts mit den sommerlichen Temperaturen zu tun hatten. Es war ihm sichtlich unangenehm, seinem einflussreichen und gesellschaftlich weit über ihm stehenden Besucher mitzuteilen, dass ein paar sehr wertvolle Bücher zu der Sammlung gehörten. „Und der Preis …“
    Wieder unterbrach Latimer ihn. „Ich wäre bereit, eine angemessene Summe zu zahlen.“
    „Sir?“
    Er nannte sie, woraufhin der Anwalt die Augen aufriss und Halt suchend nach der Tischkante griff. „Ja“, sagte er, als er sich wieder gefasst hatte, „damit wird Mrs. Cunningham sicher einverstanden sein.“
    „Gut. Sie werden das Geld spätestens am kommenden Dienstag erhalten. Mein Verwalter wird bei Ihnen vorsprechen, um alle noch offenen Fragen zu klären. Er wird sich auch um den Abtransport der Bücher kümmern. Ihnen, Mr. Pickens, danke ich für die rasche Abwicklung der Angelegenheit. Da Sie ein erfahrener Anwalt und zudem ein Ehrenmann sind, muss ich Sie kaum daran erinnern, dass nichts über unser Gespräch an die Öffentlichkeit dringen darf.“
    Mr. Pickens nickte mehrmals, und als er bemerkte, dass der Besucher schon wieder ungeduldig wurde, sprang er auf und verbeugte sich tief. So etwas hatte er in all seinen Jahren als Anwalt noch nie erlebt! Er war ein wenig verwirrt, versäumte jedoch nicht, Mr. Latimer – Lord Templeton – die Tür aufzuhalten.
    Dieser nickte dem Sekretär kurz zu und erreichte das Treppenhaus, ehe der junge Mann auch nur ‚auf Wiedersehen‘ sagen konnte.
    Als Ned wieder auf dem Marktplatz stand, war seit der Trennung von Georgina kaum mehr als eine halbe Stunde vergangen. Er schaute zu dem alles überragenden Turm des Gotteshauses hinüber und runzelte die Stirn. Aus irgendeinem Grund war er sich ganz sicher, dass die junge Dame noch nicht in der Kirche auf ihn wartete.
    Zögernd öffnete Georgina das schmiedeeiserne Tor zum Vorgarten von Sir Arthur Cunninghams Haus und musterte das aus Backsteinen errichtete Gebäude. Ja, jetzt erkannte sie es wieder, auch wenn sie zuletzt als Kind hier gewesen war und vergessen hatte, wo es lag. Und plötzlich erinnerte sie sich an verschiedene Szenen, die sie hier erlebt hatte. Keine davon war angenehm gewesen. Trotz der sommerlichen Temperaturen überlief sie ein kalter Schauer.
    O Gott, dachte sie, tue ich wirklich das Richtige?
    Unschlüssig blieb sie stehen. In ihrem Inneren herrschte ein gänzlich ungewohntes Durcheinander von Gefühlen. Ich habe Angst, gestand sie sich ein, aber irgendjemand muss etwas unternehmen! Also straffte sie die Schultern und ging mit festen Schritten zum Haus. Ihre Hand zitterte kaum merklich, als sie den Türklopfer bediente.
    Es dauerte eine Weile, bis Fisher, ein vom Alter gekrümmter Mann, öffnete. Er trug eine pflaumenfarbene Livree, und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck vorsichtiger Zurückhaltung. „Ja, Miss? Sie wünschen?“
    „Ich bin Miss Georgina Cunningham“, erklärte sie mit fester Stimme. Ihre Knie fühlten sich weich an, aber das konnte zum Glück niemand sehen. „Sir Arthurs Nichte.“
    Misstrauisch musterte der Butler sie. Das kastanienfarbene Haar, das unter dem Strohhütchen hervorschaute und in das die Sonne rote Flammen zauberte, das ovale Gesicht mit den außergewöhnlichen dunkelblauen Augen und den fein geschwungenen Lippen … Und plötzlich begann er zu strahlen. „Sie sind Mister Henrys Tochter?“
    Schlagartig fiel die schlimmste Spannung von ihr ab, und Georgina erwiderte das Lächeln des alten Mannes. „Ja. Ist mein Onkel zu Hause? Ich würde ihn gern sprechen.“
    Zu ihrem Erstaunen umfasste der Butler, noch ehe sie geendet hatte, ihr Handgelenk und zog sie ins Haus. Ob sie nun wollte oder nicht, sie

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