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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Überraschung ist“, murmelte ihre Tochter schläfrig. „Papa kommt zum Frühstück.“
    Ellie seufzte. „Nein, Amy, Papa ist seit über einem Jahr tot. Das weißt du doch, warum beharrst du so darauf?“
    „Es ist eine besondere Kerze, Mama. Das hat die Dame gesagt. Eine Wunschkerze. Sie bringt uns Papa zurück, du wirst schon sehen.“ Sie lächelte und kuschelte sich tiefer in ihre Decken.
    Ellie runzelte die Stirn. Ohne ihr Wissen hatte Amy ein halbes Dutzend Eier und etwas Milch bei einer Zigeunerin gegen eine dicke rote Kerze eingetauscht. Von wegen Wunschkerze! Wohl eher eine sündhaft teure Weihnachtskerze. Und auch schädlich, wenn die alte Frau Amy eingeredet hatte, sie könne ihr den Vater zurückbringen.
    Die wenigen Erinnerungen, die Amy an ihren Vater hatte, waren idealisierte Märchen. Die Wahrheit war für ein kleines Mädchen einfach zu schmerzlich. Hart war nie ein aufmerksamer Vater oder Ehemann gewesen. Sir Hartley Carmichael hatte sich einen Sohn gewünscht – einen Erben. Das kleine, lebhafte Mädchen mit den dunklen Locken und den strahlend blauen Augen hatte ihn nicht interessiert, war für ihn nutzlos, wie er immer wieder betonte – manchmal sogar in Amys Beisein.
    Ellie sah auf ihre schlafende Tochter, und ihr schwoll das Herz. Für sie gab es auf der Welt nichts Kostbareres als ihr Kind. Sie nahm den Kerzenleuchter und begab sich in ihr Zimmer, wo sie sich hastig auskleidete, in ihr warmes Flanellnachthemd schlüpfte und ins Bett kletterte.
    Sie wollte schon die Kerze ausblasen, als ihr einfiel, dass unten im Fenster auch noch eine brannte. Das war nicht nur gefährlich, sondern auch eine Verschwendung. Kerzen waren teuer. Sie konnte es sich nicht leisten, eine nutzlos herunterbrennen zu lassen. Zumindest ohne praktischen Nutzen. Sie dachte daran, wie das frisch gewaschene Gesicht ihrer Tochter vor Hoffnung gestrahlt hatte, als sie die Kerze auf die Fensterbank stellte. Ellies Kehle war wie zugeschnürt. Trotzdem stand sie auf, zog die Schuhe wieder an und warf sich ein Schultertuch um. Glückliche Kinderträume konnte sie sich einfach nicht leisten.
    Sie war schon halb die Treppe hinunter, als plötzlich lautstark an die Tür ihres Cottages geklopft wurde. Sie erstarrte und wartete ab. Die bittere Dezemberkälte kroch an ihr hoch, doch sie bemerkte es kaum.
    Wieder wurde an die Tür gehämmert. Es klang, als trommelte eine Faust gegen die Tür. Ellie regte sich nicht, wagte kaum zu atmen. Hinter ihr spürte sie einen Luftzug, und dann flüsterte eine leise, verängstigte Stimme: „Ist das der Squire?“
    „Nein, Liebling. Geh wieder ins Bett“, sagte Ellie leise und ruhig.
    Ein kleines, warmes Händchen stahl sich in ihre Hand und umfasste sie fest. „Deine Hand ist ja ganz kalt, Mama.“ Wieder ertönte das Gehämmer. Ellie bemerkte, wie ihre kleine Tochter vor Angst zusammenfuhr.
    „Es ist doch der Squire“, wisperte Amy.
    „Nein“, widersprach Ellie entschieden. „Er schreit doch immer herum, wenn ich ihm nicht aufmache, nicht wahr?“ Ihre Tochter packte sie noch einmal fester und schien sich dann etwas zu beruhigen. „Warte hier, Liebling, ich sehe mal nach, wer da ist.“
    Sie schlich die verbleibenden sechs Stufen hinunter, bis sie die Haustür sehen konnte, die sie mit einem soliden Holzbalken fest verrammelt hatte. Ellie hatte bald herausgefunden, dass das Türschloss allein wenig Eindruck auf ihren Vermieter machte.
    Amys Wunschkerze warf einen flackernden Lichtschein durch den dunklen Raum.
    Wieder wurde an die Tür geklopft, nicht mehr so laut diesmal. Eine tiefe Stimme rief: „Hilfe!“
    „Das muss Papa sein!“, quietschte Amy hinter ihr plötzlich. „Er hat meine Kerze gesehen, und jetzt kommt er endlich zu uns!“ Sie schlüpfte an Ellie vorbei und rannte zur Tür.
    „Nein, Amy, warte!“ Ellie folgte ihr, fiel beinah die Treppe hinunter, um ihre Tochter daran zu hindern, Wer-weiß-wen hereinzulassen.
    „Aber es ist Papa, Mama. Es ist Papa“, sagte Amy und versuchte, den schweren Balken anzuheben.
    „Still!“ Ellie riss ihre Tochter an sich. „Es ist nicht Papa, Amy. Papa ist tot.“
    Das Cottage lag isoliert, ein Stück ab von der Landstraße und hinter einem Birkenwäldchen verborgen. Weiter die Straße hinunter befand sich der „Angel“, ein einsamer Gasthof, der die zwielichtigsten Gestalten anzog. Zweimal hatte man Ellie bisher nach Hause verfolgt … Bei dieser Räuberhöhle um die Ecke würde sie nachts niemals einem Fremden die Tür

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