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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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… jetzt ist mir klar, dass das aufdringlich war.“
    Ellie wollte protestieren, wollte ihm sagen, dass er genau das Richtige getan hatte, dass seine Umarmung für sie so tröstlich gewesen war, aber es war ihr zu peinlich, es zuzugeben. Sie konnte nicht erklären, was für eine Entlastung es für sie gewesen war, in seiner Umarmung auch einmal Schwäche zeigen zu können … auch wenn es nur für einen Augenblick gewesen war. Ihr ganzes Leben lang war sie immer die Starke gewesen.
    Sie wollte ihm sagen, wie herrlich es sich angefühlt hatte, in den Armen eines starken Mannes zu liegen, als wäre sie etwas ganz Kostbares, als würde er sie verehren … trotz ihrer Schwäche.
    Aber so verletzlich wollte sie sich vor ihm nicht zeigen. Männer nutzen die Verletzlichkeit von Frauen oft aus. Und möge der Himmel ihr gnädig sein, doch sie fing an, sich etwas aus ihm zu machen, viel mehr, als vernünftig war – aus einem namenlosen Fremden, den sie seit zwei Nächten und zwei Tagen kannte, wobei er den Großteil der Zeit besinnungslos gewesen war. Das durfte er einfach nicht erfahren.
    „Und was heute Morgen angeht … im Bett … dafür möchte ich mich entschuldigen.“
    Ellie lief tiefrot an. Eilig stand sie auf. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen“, sagte sie heiser. „Wir haben ja beide noch halb geschlafen, man kann Sie nicht verantwortlich machen für … für das, was Sie getan haben. Sie wussten nicht, was Sie taten …“
    „Doch“, unterbrach er sie mit tiefer Stimme. „Ich habe ganz genau gewusst, was ich getan habe. Und ich warne Sie schon einmal vor, Mrs. Carmichael: Solange mein Gedächtnis noch beeinträchtigt ist, ist Ihre Tugend vor mir sicher. Aber sobald ich entdecke, wer ich bin und ob ich verheiratet bin …“
    Sie wartete darauf, dass er den Satz beendete, und als er es nicht tat, sah sie ihn besorgt an.
    Er lächelte sie besitzergreifend an und sagte bedächtig: „Wenn ich nicht verheiratet bin, dann sehen Sie sich vor, Mrs. Ellie Carmichael … denn ich will Sie nackt in meinem Bett haben und all die Dinge tun, die wir getan haben, und mehr.“ Es klang wie ein Versprechen.
    Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, doch es gelang ihr, einigermaßen gefasst zu erwidern: „Ich glaube, in der Angelegenheit habe ich ein Wörtchen mitzureden.“
    „Heute früh hat es Ihnen ja recht gut gefallen …“
    „Sie haben keine Ahnung, was ich dabei gedacht habe!“, fuhr sie ihn an. „Und jetzt will ich über diese Albernheiten nicht mehr reden! Ich habe Ihnen ein Paar Pantoffeln besorgt. Die Füße des Pfarrers sind zu klein, als dass wir uns die Stiefel hätten ausleihen können, aber die Hausschuhe gehen sicher. Und ein Rasiermesser habe ich auch mitgebracht.“
    Reuig strich er sich über das Kinn. „Dann gefallen Ihnen meine Stoppeln nicht? Ihrer Tochter auch nicht, aber ich dachte, Sie hätten die … Stimulierung vielleicht genossen.“ Er grinste sie an, und seine blauen Augen blitzten durch und durch verrucht.
    „Jetzt reicht es aber!“, meinte Ellie energisch. Sicher war sie inzwischen am ganzen Körper feuerrot. „Ich hole Ihnen heißes Wasser und Seife, damit Sie sich rasieren können, und dann essen wir. Im Topf schmort ein Hasenragout.“
    „Ja, der Duft ist bis hier heraufgezogen; mir ist schon das Wasser im Mund zusammengelaufen.“ Er warf ihr einen warmen Blick zu. „In Ihrem Cottage gibt es so viele verlockende Dinge, ein hungriger Kerl wie ich hat gar keine Chance …“ Sein Blick verriet ihr sehr genau, was er unter „hungrig“ verstand. Es hatte nichts mit Eintopf zu tun.
    Sie flüchtete.
    „Mama schickt mich mit dem Spiegel“, verkündete Amy von der Tür her. „Sie sagt, du brauchst ihn zum Rasieren.“
    Er grinste. Vor ein paar Minuten hatte ihre Mama den Kopf ins Zimmer gesteckt, einen Topf heißes Wasser auf die Schwelle gestellt und sich sofort wieder zurückgezogen, wobei sie etwas von Arbeit gemurmelt hatte. Vermutlich hätte er sein Hemd nicht ausziehen sollen, aber er dachte nicht im Traum daran, sich in dem einzigen Hemd zu rasieren, das er besaß.
    Amy reichte ihm den kleinen eckigen Spiegel, und er nahm ihn vorsichtig entgegen, plötzlich nervös bei der Aussicht, sein Gesicht zu sehen. Würde er sich erkennen?
    Langsam hob er den Spiegel und verzog das Gesicht. Kein Wunder, dass sie ihm keinen Zoll weit vertraute. Er sah ja aus wie ein Pirat! Fehlten nur noch die Augenklappe und der goldene Ohrring. Sein Teint war dunkel – wettergegerbt,

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