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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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stürmte die Treppe so schnell hinauf, dass sie beinahe über ihre Röcke gestolpert wäre, platzte ins Zimmer und stand dann keuchend da.
    Der „Mörder“, bei dem sie ihre Tochter gelassen hatte, saß in ihrem Bett, genau da, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Zum Glück hatte er sein Hemd gefunden und es übergezogen, sodass die beunruhigend breite Brust bedeckt war. Außerdem trug er eines ihrer Umschlagtücher und ihren besten Schutenhut, allerdings ein wenig schief, und die Bänder waren ungeschickt unter seinem stoppeligen Kinn verknotet. Er hatte die Arme voller Puppen. Auf seinem Schoß war über den Bettdecken ein Handtuch gebreitet, und darauf war mit Eichelhütchen eine winzige Teetafel gedeckt.
    Etwas verlegen begegnete er Ellies Blick, in seinen blauen Augen blitzte der Schalk.
    „Oh, Mama, Mr. Bruin bewegt sich dauernd und verschüttet den Tee. Schau doch!“ Empört wies Amy auf mehrere umgekippte Eichelhütchen. „Böser Mr. Bruin!“, schalt sie streng.
    „Tut mir leid, Prinzessin Amy, aber ich habe dir ja gesagt, dass wir Bären ungeschickte Gesellen sind und nicht die richtige Gesellschaft für ein Damenpicknick“, meinte der vermeintliche Mörder entschuldigend.
    Ellie brach in Tränen aus.
    Darauf trat schockiertes Schweigen ein. „Mama, was ist denn? Was ist denn los?“ Amy rutschte vom Bett, lief zu ihrer Mutter und schlang die Arme um ihre Beine.
    Ellie setzte sich auf den Schemel, zog Amy auf den Schoß und umarmte sie ganz fest. Immer noch schluchzend wiegte sie ihre Tochter. Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen, die Schluchzer kamen ihr aus tiefster Brust.
    Vom Bett hörte sie eine Bewegung, doch sie konnte nichts anderes tun, als ihre Tochter festzuhalten und die Tränen fließen zu lassen. Sie wusste, dass das schwach und rückgratlos war, dass sie eigentlich stark sein und sich um Amy kümmern müsste … Amy, die nun ebenfalls weinte, voll Angst, weil sie ihre Mutter noch nie in Tränen gesehen hatte.
    Aber Ellie bekam die harten Schluchzer nicht unter Kontrolle. Sie kamen irgendwo aus ihrem tiefsten Inneren, entrangen sich ihrem Körper voll Schmerz, schnürten ihr die Kehle zu. So hatte sie noch nie geweint. Es machte ihr Angst.
    Vage spürte sie, dass er neben ihr stand. Sie glaubte, ein paar verlegene tätschelnde Klapse auf der Schulter zu spüren, war sich aber nicht ganz sicher. Plötzlich jedoch wurde sie von starken Armen umfasst. Er hob sie und Amy hoch, trug sie zum Bett und setzte sich, hielt sie auf dem Schoß in den Armen und drückte sie an seine breite, warme Brust. Ellie versuchte sich zu wehren, aber nur halbherzig, und nach ein, zwei Augenblicken löste sich irgendetwas in ihr, irgendein innerer Widerstand … er löste sich einfach in Nichts auf, und sie lehnte sich an seine Schulter, ließ sich von ihm halten, wie noch niemand sie je gehalten hatte. Die Schluchzer wurden noch heftiger.
    Er stellte keine Frage, hielt sie nur fest, schmiegte die Wange und das Kinn an ihr Haar und murmelte beruhigend auf sie ein. Amy hörte beinahe sofort auf zu weinen. Nach einem Augenblick hörte Ellie, wie er ihrer Tochter zuflüsterte, sie solle sich das Gesicht waschen, dass es Mama gleich wieder gut gehe, dass sie einfach nur müde sei. Dann spürte sie, wie Amy sich aus ihrem Griff wand und ihr besorgt die bebenden Schultern tätschelte.
    Ellie rang sich ein Lächeln ab, mit dem sie ihre Tochter zu beruhigen hoffte. Sie versuchte verzweifelt, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen, doch noch brachte sie keinen Ton hervor – sie atmete zitternd und abgerissen und schnüffelte auf sehr undamenhafte Weise. Hin und wieder schluchzte sie noch einmal auf. Sie hörte, wie Amy das Zimmer verließ.
    Endlich war der schreckliche, furchterregende Ausbruch vorüber. Ellie war vollkommen erschöpft, fühlte sich in etwa so energiegeladen wie ein nasser Lappen – und ungefähr genauso attraktiv.
    „Tut … tut mir leid“, sagte sie rau. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“
    „Schsch. Das macht doch nichts.“ Seine Arme fühlten sich warm und tröstlich an. Er strich ihr eine feuchte Locke aus dem Gesicht.
    „Normalerweise habe ich nicht so nah am Wasser gebaut, wirklich nicht.“
    „Ich weiß.“ Tief und weich drang seine Stimme an ihr Ohr.
    „Es war nur … plötzlich habe ich befürchtet … ich meine, ich dachte auf einmal …“ Wie konnte sie ihm sagen, was sie gedacht hatte? Was sollte sie denn sagen? Ich dachte, Sie wollten meiner Tochter etwas

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