MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18
Wenn sie nicht gleich das Bett verließ, wäre er verloren. „Drei Küsse. Wenn ich Sie noch einmal küsse, vergesse ich, was ich Ihnen versprochen habe.“ Sie runzelte die Stirn, daher erinnerte er sie: „Ich habe Ihnen versprochen, dass Ihre Tugend bei mir in Sicherheit ist, und Ihnen darauf mein Ehrenwort gegeben. Wenn Sie jetzt nicht gleich aus dem Bett steigen, kann ich für die Folgen nicht garantieren.“
Sie brauchte einen Augenblick, bis sie seine Worte verstanden hatte, und er musste lächeln. Vor Leidenschaft war sie sogar noch konfuser als er. Aber sobald seine Worte zu ihrem Verstand durchgedrungen waren, schrie sie leise auf und sprang hastig aus dem Bett. Dann stand sie auf dem nackten Fußboden und keuchte, als wäre sie gerannt. Sein eigener Atem ging genauso stoßweise.
„Es … es tut mir leid“, sagte sie leise, nahm ihre Kleider vom Haken an der Tür und verließ das Zimmer.
Im nächsten Augenblick war sie wieder zurück, stand an der Tür, die Kleider an die Brust gepresst, und sah ein wenig unbehaglich drein. „Ich … ich wünschte, wir hätten miteinander … Sie wissen schon …“ Sie errötete. „Tut mir leid.“ Sie wandte sich zum Gehen, verharrte aber noch einmal und drehte sich entschlossen zu ihm um. „Es war das schönste Erwachen, das ich je hatte. Danke“, sagte sie mit rauer, leiser Stimme und lief dann hinaus und die Treppe hinunter.
Er legte sich in die Kissen zurück, sein Körper pulsierte vor unbefriedigtem Verlangen, und um seinen Mund spielte ein schiefes Lächeln. Es war das schönste Erwachen, das ich je hatte. Danke. Dieses Eingeständnis hatte Mrs. Ich-bin-eine-tugend-hafte-Witwe sicher einigen Mut abverlangt, Mut und eine Art scheue, sinnliche Ehrlichkeit, die in ihm den Wunsch weckte, die Treppe hinunterzustürmen und sie zurück ins Bett zu zerren. Vermutlich würde es ein Erwachen in mehr als nur einem Wortsinn sein.
Am klügsten wäre es, wenn er den Tag damit verbrachte, für sich eine Strohmatratze anzufertigen, auf der er dann die nächste Nacht verbringen konnte … aber er hatte keine Lust, klug zu sein. Heute Abend würde er sein Versprechen zurücknehmen. Es spielte keine Rolle, dass er nicht wusste, wer er war. Wer er auch war, er würde dafür sorgen, dass er für sie der Richtige war.
Heute Nacht sollte sie die Seine sein.
3. KAPITEL
Ellie fegte die Asche und die angekohlten Holzstücke aus der Herdstelle und begann neue Scheite aufzuschichten. In Gedanken war sie noch bei den köstlichen Empfindungen, die ihr seine Hände vor kurzem verschafft hatten. Seine Hände … Wieder wurde ihr ganz heiß, wenn sie daran dachte, wo sich seine Hände überall zu schaffen gemacht hatten, seine großen, geschickten Hände … die sie mit solcher Zärtlichkeit berührten … und solche Gefühle in ihr hervorriefen. So etwas hatte sie noch nie erlebt.
Am liebsten hätte sie wieder geweint, weil es so schön war, so schön und so … frustrierend.
Die Späne, die von seiner Schnitzerei übrig geblieben waren, glühten auf und rauchten. Sanft blies sie hinein, bis Flammen aufloderten. In ihr war auch ein Feuer entfacht worden, ein Feuer, das immer noch schwelte. Sie beobachtete, wie die Späne einer nach dem anderen Feuer fingen. Ein Augenblick lodernder Herrlichkeit, dann zerfielen sie zu grauer Asche. Wenn sie sich ihm hingäbe, wäre es dann genauso? Einen Augenblick Herrlichkeit, gefolgt von lebenslanger Reue? Oder würde ein dauerhafteres Feuer entstehen?
Sie füllte den großen schwarzen Kessel mit Wasser und hängte ihn auf den niedrigsten Haken. Da er jeden Augenblick herunterkommen konnte, wusch sie sich hastig mit Seife und kaltem Wasser und kleidete sich vor dem Feuer an. Bald begann der Kessel zu dampfen, und sie setzte den Porridge auf, rührte rhythmisch in dem Topf und dachte träumerisch daran, wie es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu erwachen.
Jemand hämmerte an die Haustür!
Ellie fuhr zusammen. Besuch um diese frühe Stunde? Ihr Blick fiel auf die beiden Hasenfelle, die sie neben der Tür zum Trocknen aufgehängt hatte. Natürlich. Ned mit der Milch. Sie riss die Tür auf, ein herzliches Lächeln auf den Lippen.
Es gefror ihr. „Squ… Squire Hammet.“
Ein großer, stämmiger Mann, der eher für einen Nachmittagsspaziergang in London gekleidet war als für einen Morgenbesuch auf dem Land, schob sich an ihr vorbei in die Küche. Anzüglich maß er sie mit Blicken.
Ellie schrumpfte innerlich und straffte
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