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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Barfuß und im Nachthemd kam Amy die Treppe heruntergestürzt. Sie wollte zu ihrer Mutter laufen, doch Hammet packte sie und hielt sie auf. Amy kreischte laut auf vor Angst und Schmerz.
    „Lassen Sie sie los!“, schrie Ellie.
    Amy wand sich im Griff des Squires, und als sie sich nicht befreien konnte, schlug sie dem Mann, der sie so erbarmungslos festhielt, die Zähne in die Hand. Hammet stieß einen Wutschrei aus, Amy konnte sich befreien und entfloh.
    Ellie stürzte nach vorn und packte den Schürhaken. Sie hob ihn hoch, doch bevor sie ihn auf dem elegant gelockten und pomadisierten Kopf niedergehen lassen konnte, packte eine starke Hand den Squire am Kragen, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn durch den Raum.
    Es war Mr. Bruin, der nicht mehr als sein Hemd und die Breeches trug. Sein Kinn bedeckten schon wieder Bartstoppeln, und seine blauen Augen blitzten vor Zorn.
    „Raus!“, sagte er. „Und wenn ich Sie je wieder dabei erwische, wie Sie diese Dame belästigen …“
    „Dame!“, spuckte der Squire. „Eine schöne Dame ist mir das! Sie haben ja offensichtlich die Nacht bei ihr im Bett verbracht, aber glauben Sie bloß nicht, dass das was Besonderes wäre! Die Hälfte der Männer hier in der Grafschaft durfte ihr schon an die Wäsche gehen … ihr ist jeder recht, auf Stil legt sie keinen Wert – im Gegenteil, sie hat es gern, wenn man sie ein wenig härter rannimmt …“
    Ein mächtiger Faustschlag unterbrach Hammet. „Werden Sie auch gern ein wenig härter rangenommen, Squire, hmm?“, fragte Mr. Bruin leise und betonte jedes Wort mit einem Fausthieb.
    Der Squire war ein kräftiger Mann, breiter und stabiler als Mr. Bruin, aber er war ihrem barfüßigen Rächer nicht gewachsen. Ellie zuckte bei jedem Schlag zusammen, obwohl ein Teil von ihr innerlich jubilierte.
    „Und jetzt raus mit Ihnen, Sie Aas!“
    Der Squire keuchte, sackte in sich zusammen. Er sah viel kleiner aus als bei seiner Ankunft. Seine Nase blutete, und dem Knacken nach zu urteilen, das sie gehört hatte, war sie gebrochen. Sein Gesicht wies zahlreiche Kampfspuren auf, und seine Augen waren halb zugeschwollen. Am Nachmittag wären sie vermutlich beide blau. Wie ein geprügelter Hund schlich er aus der Küche.
    Mr. Bruin hingegen war ohne Blessuren aus der Rauferei hervorgegangen, er war nicht einmal außer Atem.
    „Dafür kriege ich Sie dran!“, wütete der Squire aus sicherer Entfernung. „Ich bin hier der Friedensrichter. Ich lasse Sie deportieren, Sie Rüpel!“
    „Das Gericht wird sicher gern erfahren, warum eine einsame, tugendhafte Witwe und ihr Kind gezwungen waren, sich mit dem Schürhaken gegen die unerwünschten Zudringlichkeiten eines aufgeblasenen, pomadisierten alten Schürzenjägers zu verteidigen. Ja, ich kann mir wirklich gut vorstellen, wie Sie vor aller Welt zugeben, dass Sie von einer Frau, einem Schürhaken und einem kleinen Mädchen bezwungen worden sind“, fuhr Ellies Verteidiger mit tiefer, amüsierter Stimme fort.
    Der Squire stieß üble Flüche aus.
    „Muss ich Ihnen noch einmal Manieren beibringen, Sie Laus?“ Mr. Bruin ballte die Fäuste. „Oder soll ich Sie Mrs. Carmichael und ihrem Schürhaken überlassen?“
    Ellie sah zu, wie der Squire aus dem Haus lief. Bisher hatte er ihr das Leben nur beinahe unerträglich gemacht; nach dieser Demütigung würde er es ihr vollends unmöglich machen. Sie würde wegziehen müssen, aber sie bedauerte es kein bisschen.
    „Jetzt haben wir es ihm aber gezeigt!“, meinte sie befriedigt.
    „Sie hatten damit offenbar schon öfter zu tun“, sagte er langsam.
    Sie nickte. „Er war einer der besten Freunde meines Mannes, wissen Sie. Als bekannt wurde, wie groß Hartleys Schuldenberg ist, hat er mir Hilfe angeboten.“ Sie lachte bitter. „Ich war eine Erbin, als Hartley mich geheiratet hat. Bei seinem Tod war ich völlig verarmt. Damals hatte ich von Lebenshaltungskosten keine Ahnung. Von unseren Freunden wollte mich plötzlich keiner mehr kennen, und so habe ich dem Squire vertraut, als er der Witwe und dem Kind seines guten Freundes Hilfe anbot. Damals schien alles völlig einwandfrei.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich war dumm.“
    „Vielleicht ein bisschen naiv“, korrigierte er sie und sah sie forschend an.
    „Dumm“, wiederholte sie ausdruckslos. „Er hat gesagt, er würde ein Auge auf mich haben.“ Sie schauderte. „Mir war damals nicht klar, wie er das gemeint hat.“
    „Deswegen hatten Sie so Angst um Amy, als Sie sie neulich mit mir

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