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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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dazu nicht mehr äußern.“ Er machte eine übertriebene Verbeugung. „Entschuldigen Sie, dass ich Sie durch mein wenig vornehmes Verhalten zur Zielscheibe allgemeiner Spekulationen gemacht habe. Ich werde Sie nicht mehr belästigen.“ Er ergriff ihre Hand wie zum Gruß … und dann zog er Meredyth völlig unerwartet an sich.
    Zuerst presste er sie an sich und machte sich daran, sie zu küssen. Doch im selben Moment, da sie sich abwehrend versteifte, wurden seine Lippen sanfter, schmeichelnder. Sie reagierte mit allen Sinnen, während ihr eine innere Stimme leise zuflüsterte, dass dies der Platz war, an den sie gehörte, in seinen starken Armen. Seufzend entspannte sie sich und öffnete sich seinem Kuss.
    Er nutzte die Einladung, erforschte ihren Mund, legte die Arme um sie und streichelte ihren Rücken. Sie umschlang ihn ihrerseits, krallte die Finger in seine Schultern, während sie vor Begierde dahinschmolz.
    Sie hätte ihn ewig so küssen können, aber irgendwann löste er seine Lippen von ihren und drückte ihren Kopf an seine Brust, wo ihr sein Herzschlag in den Ohren dröhnte. Dann hielt er sie ein Stück von sich weg und sagte hart: „Versuchen Sie nie wieder zu leugnen, was zwischen uns besteht.“
    Damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging hinaus, während sie ihm, noch immer aufgewühlt, nachsah. Wie in einem Nebel stolperte sie zum Sofa und ließ sich schwerfällig darauf nieder.
    Wieder einmal hatte er sie fast bis zur Bewusstlosigkeit geküsst und sie dann stehen lassen. Mehr noch, bevor er sie mit seinen betäubenden Küssen abgelenkt hatte, hatte er sie was genannt – feige?
    Meredyth war erschüttert und zitterte am ganzen Leib, doch nun kehrte ihr Zorn zurück. Wie konnte Allen Mansfell es wagen, ihr Leben zu richten und sie als feige zu brandmarken, weil sie die Herausforderung, die er ihr bot, nicht annehmen wollte? Was wusste er als Mann schon, welche Risiken eine Frau einging, wenn sie jemandem die Hand zur Ehe reichte?
    Er verlor schließlich nicht das Besitzrecht an all seinen weltlichen Gütern. Er gab sich nicht in die Hand eines anderen, der ihn schlagen oder sogar umbringen konnte, ohne mit Strafverfolgung rechnen zu müssen. Er brauchte die Gefahren der Niederkunft nicht durchzustehen, er ging kein Risiko ein, dass er mit den Kindern allein zurückblieb, während sein Ehegespons sich anderswo die Zeit vertrieb – oder dass man ihm die Kinder einfach wegnehmen würde.
    Aber sobald sich der erste Zorn gelegt hatte, begann sie zu grübeln. Konnte an seinen Anschuldigungen etwas Wahres sein? War sie tatsächlich feige, weil sie an einer Vergangenheit festhielt, die sie zu unrealistischer Perfektion poliert hatte, damit sie ihr Herz und ihr Glück nicht noch einmal zu riskieren brauchte?
    Und wenn sie nun alle Vorsicht in den Wind schlug und all ihre Hoffnung und Leidenschaft darein gab, sich ein Leben mit ihm aufzubauen? Sie mochte ihn, sie begehrte ihn – es wäre nicht verwunderlich, wenn sie sich in ihn verliebte; eigentlich war sie ja schon auf dem besten Weg dahin.
    Aber niemand konnte ihr garantieren, dass er sich ebenso in sie verliebte. Vielleicht war der Schmerz, seine geliebte Verlobte zu verlieren, immer noch zu frisch, als dass er sich die Möglichkeit eingestehen könnte, solche Gefühle je wieder einer anderen Frau entgegenzubringen. Aber wenn sie seinen Antrag nun annahm und er später einer solchen Frau begegnete? Würde er seiner Gattin dann nicht grollen, die er so voreilig geheiratet hatte?
    Sie wusste, dass sie etwaige Indiskretionen ihres Mannes nicht einfach so würde übersehen können. Wenn Allen Mansfell sie nicht doch noch so liebte, dass ihn eine andere gar nicht erst in Versuchung führen konnte, war die Gefahr, dass eine hoffnungsvoll begonnene Ehe umschlug in ein Dasein voller Zorn und Bitterkeit für sie – mit dem unglücklichen Beispiel ihrer Mutter vor Augen – einfach zu groß. Wenn sie deswegen feige war, konnte sie es auch nicht ändern.
    Zumindest hatte er versprochen, mit seinen beunruhigenden Aufmerksamkeiten aufzuhören. Zornig, wie er war, würde er es sich in den verbleibenden zwei Tagen wohl nicht anders überlegen. Und dann würde sie Gott sei Dank wieder ihren Frieden finden.
    Natürlich würden sie sich während der Saison in London über den Weg laufen. Sie konnte nur hoffen, dass er vorher eine andere Kandidatin gefunden hätte, der er den Hof machen konnte, damit er, falls die starke Anziehungskraft zwischen ihnen fortbestand,

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