MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18
Peregrine: „Ja, wir können ihm mehr Erbarmen zeigen, als er Ihnen gezeigt hat, damals, als er Sie in die Hölle schickte, indem er Sie und Ihr Kind verstieß.“
Steine spritzten auseinander, als Harry aufsprang und voller Abscheu auf Carleton hinabblickte.
Einen Augenblick lang starrten Mann und Junge einander an. Er war Helenas Balg. Das Kind, das Nicholas Malgrove ihr gemacht hatte, keine zwei Monate, nachdem sie ihn geheiratet hatte!
„Sie sind Carleton Tillotson, nicht wahr?“, fuhr Harry ihn an.
„Waren vor dem da der Viscount!“ Sein schmutziger Finger stieß in Richtung Küchenfenster. „Sie sind … Sie sind mein …“ Er verzog das Gesicht, und seine Wangen liefen rot an.
Doch bevor Carleton die Gelegenheit bekam, ihm zu erklären, dass Harry unmöglich sein Sohn sein konnte, hatte der Junge sich schon umgedreht und lief den Gartenweg hinunter und durch das hintere Tor hinaus, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.
Drinnen lachte Peregrine leise.
„Ich komme in ein paar Tagen wieder, wenn ich das Gift besorgt habe. Betrachten Sie es als mein Weihnachtsgeschenk an Sie, Helena.“
Vom Boden kroch Carleton die Kälte in den Rücken. Nie zuvor hatte er sich so allein und so verängstigt gefühlt. Er hatte es bis zu diesem Cottage geschafft, in der Annahme, auf eine ältere Frau zu treffen, die bereitwillig dem Enkelsohn des Mannes helfen würde, den sie so sehr geliebt hatte. Stattdessen war er seinen beiden schlimmsten Feinden in die Hände gefallen.
Peregrine, der so fest entschlossen war, am Titel festzuhalten, dass er skrupellos seine Ermordung befahl.
Und Helena. Eine Frau, die so verschlagen war, dass sie einen unerfahrenen jungen Mann in die Ehe gelockt hatte, damit sie ihre klebrigen Finger nach seinem Geld ausstrecken konnte.
Und er war viel zu schwach, um überhaupt den Versuch zu wagen, ihnen zu entfliehen.
Also schön. Die Jahre hatten ihn einiges gelehrt. Selbst wenn ein Mann sich auf nichts mehr verlassen konnte, hatte er immer noch seinen Stolz. Obwohl er drei Versuche brauchte, kam er auf die Füße und betrat hocherhobenen Hauptes das Cottage, um sich dem Schlimmsten zu stellen, das sie ihm antun konnten.
3. KAPITEL
Nachdem Viscount Lambourne gegangen war, saß Nell noch mehrere Minuten am Tisch, den Kopf in die Hände gestützt.
Von dem Augenblick an, da sie akzeptiert hatte, dass Carleton noch am Leben war, hatte sie gewusst, dass es Probleme geben würde.
Doch sie hatte angenommen, nur ihr törichtes Herz sei in Gefahr. Sie wusste, dass es dumm gewesen war, in dem Gefühl zu schwelgen, ihn in den Armen zu halten. Wie albern von ihr zu denken, dass er im Schein des Kaminfeuers, das sein flackerndes Licht auf ihn geworfen hatte, als sie seinen Oberkörper abgewaschen hatte, wie ein marmorner Gott aus einer alten Sage ausgesehen hatte. Denn er war keine Statue, sondern ein magerer, muskulöser Mann mit Schwielen und abgebrochenen Fingernägeln, die von einem Leben voll harter körperlicher Arbeit zeugten. Noch vitaler als der elegante, schlanke junge Mann mit den sorgfältig manikürten Händen, der ihr einst das Herz gebrochen hatte. Schon jetzt war es ein steter Kampf, sich zu ermahnen, dass sie einen Invaliden pflegte, und sich nicht in Tagträumen darüber zu verlieren, was hätte sein können!
Und jetzt das!
Wer hätte vermutet, dass Peregrine so verkommen war, dass er lieber seinen Cousin ermordete, als seinen Titel abzugeben?
Sie musste Carleton warnen, sobald er ein wenig bei Kräften war … Aber nein, nein … selbst wenn sie ihn davon überzeugen konnte, dass Peregrine ihn umbringen wollte – was sie selbst kaum glauben mochte –, war es unmöglich zu sagen, wie lange es dauern würde, bis sein Fieber so weit gesunken war, dass er den Versuch wagen konnte, zu Fuß zu fliehen. Und er musste zu Fuß fliehen. Bevor sie seine Kleider gewaschen hatte, hatte sie seine Taschen durchgesehen – er führte keinen Penny mit sich. Und sie besaß kein Geld, um ein Pferd oder ein anderes Transportmittel zu mieten, um ihm die Flucht zu ermöglichen.
Wie auch immer, selbst wenn er sicher wegkam, was sollte dann aus ihr werden? Peregrine würde wütend auf sie sein, weil sie seine Pläne durchkreuzt hatte. Und würde seinen Zorn gegen sie richten. Und gegen Harry.
Der Magen drehte sich ihr um, als sie überlegte, was für eine Wahl sie hatte: ihren Mann umzubringen oder auf die Straße gesetzt zu werden.
Sie richtete sich auf und breitete ihre rauen
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