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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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durch, während er die Fäuste in die steinige Erde drückte, auf der er saß.
    Der Mann, der sich Viscount Lambourne nannte, machte seinem Namen Schande! Wie konnte er einer Frau und ihrem Kind drohen, sie hinauszuwerfen, egal zu welcher Jahreszeit?
    Aber wer war der Mann nur? Carleton stieß die Faust noch einmal auf die gefrorene Erde und zwang sein vernebeltes Gehirn zum Nachdenken.
    Vermutlich war die Nachricht von seinem vermeintlichen Tod nach England gedrungen. Und da hatte der Nächste in der Erbfolge seine Stelle eingenommen. Dieser Nächste in der Erbfolge war, wie er sich erinnerte, sein Cousin Peregrine.
    Sein Herz pochte laut und vernehmlich.
    Er konnte die ganze Angelegenheit in wenigen Minuten richtigstellen. Peregrine brauchte nur einen Blick auf ihn zu werfen, um sofort zu wissen, wer er war. Er brauchte nur in die Küche zu gehen und seinen Cousin davon in Kenntnis zu setzen, dass der Bericht über seinen Tod ein Missverständnis gewesen war. Dann konnte er sein altes Leben zurückhaben. Irgendwo in der Nähe musste Peregrine eine Kutsche stehen haben. Er würde ihn nach Hause fahren!
    Doch zuerst würde er ihm erklären, wie diese Frau sich um ihn gekümmert hatte. Und womit sie Peregrines Zorn auch erregt haben mochte – vielleicht war sie mit der Miete im Rückstand? –, die Großzügigkeit, mit der sie sich um ihn gekümmert hatte, würde doch sicher jegliche Schuld tilgen …
    Er stemmte sich auf die Knie und spitzte noch einmal die Ohren, worüber die beiden da drin sich unterhielten.
    „Ich verlange von Ihnen doch nur, dafür zu sorgen, dass Carleton tot bleibt!“
    „Aber er ist nicht tot!“, wandte sein Engel ein.
    „Er wäre es, wenn Sie Verstand genug besessen hätten, ihn draußen auf dem Gartenweg liegen zu lassen!“
    Carleton hatte das Gefühl, zu Stein zu erstarren. Peregrine war wütend auf seinen Schutzengel, weil sie ihm geholfen hatte.
    „Schauen Sie …“ Er hörte einen Stuhl über den Boden scharren. „Wenn Sie unbedingt auf Ihrer Haltung beharren wollen, wird das allen nur sehr viel Ungemach bereiten. Zunächst wird es einen langwierigen Rechtsstreit geben, um ihn wieder einzusetzen. Einen kostspieligen Rechtsstreit. Bis er vorbei ist, wird das Landgut, für dessen Aufbau ich so hart gearbeitet habe, wieder traurig heruntergekommen sein. Dann gibt’s kaum noch etwas, was sich zu erben lohnte!“
    Die Frau murmelte ihre Antwort so leise, dass Carleton sie nicht verstand, doch auf Peregrine hatten ihre Worte eine durchschlagende Wirkung.
    „Ich weiß, dass Sie nicht viel von mir halten, aber Sie hassen mich doch sicher nicht so sehr, wie Sie Ihren Mann hassen? Helena … Helena, um Gottes willen, kommen Sie doch zur Vernunft!“
    Helena? Carleton begann am ganzen Leib zu zittern. Die ihren Mann hasste? Die Frau da drin, die Frau, von der er sich eben noch so beschützt gefühlt hatte, war Helena? Wie gut, dass er bereits auf dem Boden saß, sonst hätte die Erkenntnis, dass die Frau in der Küche seine Gattin war, ihn glatt umgeworfen.
    „Vielleicht war ich Ihnen gegenüber nicht immer so großzügig, wie ich es hätte sein sollen“, erklärte Peregrine in schmeichlerischem Tonfall. „Vielleicht könnte ich etwas für den Jungen tun? Das ist es doch, was Ihnen wirklich am Herzen liegt, nicht wahr? Wie wäre es, wenn ich Ihnen verspreche, dass ich mich immer um Ihren Jungen kümmern werde, wenn Sie für mich diese kleine Angelegenheit erledigen?“ Allmählich klang er etwas selbstsicherer. „Ich sorge dafür, dass er die beste Schulbildung erhält. Und stehe ihm unterstützend zur Seite, wenn er einen Beruf wählt. Überlegen Sie doch, was das für ihn bedeuten würde!“
    Mit erstickter Stimme sagte die Frau, die er eben noch als seinen Schutzengel betrachtet hatte, die Frau, von der er jetzt wusste, dass sie seine treulose, habgierige Ehefrau war: „Ich bin keine Mörderin!“
    „Nein.“ Peregrines Stimme wurde kalt. „Nur eine Hure.“
    Carleton merkte, dass Harry erstarrte.
    „Wenn ich mich nicht dazu durchgerungen hätte, Sie vor öffentlicher Verunglimpfung zu schützen, säßen Sie und Ihr unehelicher Sohn längst auf der Straße!“, fuhr Peregrine fort. „Überlegen Sie sich gut, welche Möglichkeiten Sie haben, Madam, und dann sagen Sie mir, ob es nicht doch besser wäre, ihm etwas ins Essen zu geben, was ihn in einen Schlaf fallen lässt, aus dem er nicht mehr erwacht.“
    Carleton hörte, wie ein Stuhl umgestoßen wurde. Dann erklärte

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