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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Zunge. „Sie enttäuschen mich. Denn das ist normalerweise doch der Höhepunkt eines solchen Märchens, wissen Sie.“
    „Was wollen Sie damit andeuten?“ Carleton runzelte die Stirn.
    „Ja, glauben Sie denn wirklich, ich wäre so einfältig, Geschichten über spanische Geliebte und Spione und Menschen, die sich für einen vollkommen Fremden aufhängen lassen, zu glauben?“, höhnte der Squire. „Ihr Märchen stinkt zum Himmel!“
    „Mrs. Tillotson“, sagte der Squire streng, während er sich erhob, „schon bevor Sie hierhergezogen sind, hat Viscount Lambourne mich gewarnt, dass Sie vom selben Schlag wie Mrs. Green sind. Also habe ich halb erwartet, dass Sie zu solchen Tricks greifen. Dennoch bin ich schockiert“, sagte er und entriss ihr seinen Hut, „dass Sie versuchen, mich in etwas hineinzuziehen, was gewiss ein Komplott ist, mit dem Sie hoffen, einen anständigen Mann aus einer Position zu vertreiben, die er mit bewundernswerter Rechtschaffenheit ausfüllt.“
    „Helena tut nichts dergleichen!“, widersprach Carleton. „Wenn Sie uns nicht glauben, müssen Sie lediglich mit meiner Mutter oder meiner Schwester in Kontakt treten und sie herbringen. Die brauchen nur einen Blick auf mich zu werfen, um meine Identität zu bestätigen.“
    Der Squire lachte rau. „Wenn Sie wirklich der wären, der Sie zu sein behaupten, wüssten Sie, dass die Dame, von der Sie behaupten, sie wäre Ihre Mutter, im letzten Winter gestorben ist. Und da ihre Tochter mit einem Diplomaten verheiratet ist und sich praktischerweise außer Landes aufhält, besteht nicht die Gefahr, dass Sie als Hochstapler entlarvt werden.“
    Schwungvoll setzte er seinen Hut auf und ging zur Tür.
    „Wenn nicht Weihnachten wäre, wäre ich in Versuchung, Sie beide ins Gefängnis zu werfen. So aber …“, er blieb auf der Schwelle stehen und warf ihnen einen geringschätzigen Blick zu, „… warne ich Sie nur, dass ich Ihnen das Leben sehr schwer machen werde, wenn Sie weiterhin versuchen, mit Ihren böswilligen Lügen Unruhe zu stiften.“ Er fuhr Nell an: „Mit Ihrer vermeintlichen Bescheidenheit und Ihrem Fleiß haben Sie uns alle in falscher Sicherheit gewiegt. Aber ich habe von Anfang an gewusst, was Sie wirklich sind. Frauen wie Sie sind in Barstow nicht erwünscht. Wenn Ihr Komplize sich so weit erholt hat, dass er reisefähig ist, rate ich Ihnen dringend, in die Stadt zu ziehen, wo Sie mehr Spielraum für Ihre …“, seine Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln, „… Talente finden.“ Er stürmte aus dem Cottage.
    Nell schlug die Tür hinter ihm zu. Sie hatte den grässlichen Mann noch nie leiden können! Immer schon hatte er auf sie herabgesehen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas an ihr auszusetzen gefunden. Was für eine Närrin sie doch gewesen war, ihn um Hilfe zu bitten. Sie hätte sich lieber an den Pfarrer wenden sollen. Hochwürden Byatt hätte sie zumindest vorurteilslos angehört.
    Andererseits war er so wenig von dieser Welt, dass er im Diesseits völlig nutzlos war!
    „Es tut mir schrecklich leid“, sagte sie, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, wo Carleton saß und niedergeschlagen ins Feuer blickte. „Ich dachte, der Friedensrichter hätte die richtigen Verbindungen und die juristische Erfahrung, um zu wissen, wie deine Lage zu klären ist. Es ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass er denken könnte, wir hätten uns die ganze Geschichte nur ausgedacht!“ Sie ließ sich auf den Stuhl gegenüber Carleton fallen und starrte verdrossen ins Feuer.
    Sie wollte nicht zugeben, wie sehr sie die Erfahrung schmerzte, dass alle immer nur das Schlimmste von ihr dachten, egal was sie tat. Sie konnte sich leicht vorstellen, wie der Klatsch durchs Dorf gegangen war, als Carleton auftauchte. Nell Tillotson hatte einen Mann in ihrem Cottage aufgenommen, das konnte nur ihr Liebhaber sein. Sie konnte ihn unmöglich aus Mitleid aufgenommen haben, weil er krank war. O nein. Die vielen Jahre untadeliger Lebensführung wurden jetzt nur als bewusster Versuch betrachtet, alle in falscher Sicherheit zu wiegen, um sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit anzuschwindeln.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Helena“, sagte Carleton leise. „Es ist ganz allein meine Schuld, dass dein Ruf so befleckt wurde.“
    Nell drehte sich um und sah ihn an.
    „In den Jahren in Kriegsgefangenschaft“, fuhr er nachdenklich fort, „habe ich mich oft gefragt, womit ich das alles nur verdient hatte. Aber

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