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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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bekommen. Sie verbesserte sich: „Ich will sagen, es handelt sich durchaus um eine dringende Angelegenheit, Sir.“
    Er blickte sie wütend an, als sie sich an ihm vorbei in den schmalen Flur schob, um die Tür zu schließen, damit nicht noch mehr kalte Luft hinter ihm hereinwehte.
    „Ich muss eine Straftat melden“, erklärte sie. „Also, jedenfalls wird es ein Verbrechen geben …“ Sie zauderte. „Das heißt, es könnte ein Verbrechen geben, wenn …“
    „Ha!“, sagte er und warf die Handschuhe in seinen Hut. „Wusste ich doch, dass das ein fruchtloses Unterfangen werden würde. Glauben Sie etwa, ich hätte an einem so kalten Winternachmittag nichts Besseres zu tun als …“
    „Oh, Sir, es ist keineswegs ein fruchtloses Unterfangen“, erwiderte sie. „Möchten Sie nicht ins Wohnzimmer gehen, wo es warm ist, damit ich es Ihnen erklären kann?“
    „Da ich schon mal hier bin, kann ich das wohl“, gab er nach und drückte ihr seinen Hut in die eine Hand, während sie mit der anderen die Wohnzimmertür öffnete.
    Carleton hatte offenbar gedöst, doch beim Anblick des beleibten, aufgeblasenen Mannes, der ins Zimmer trat, als wäre er der Herr im Haus, riss er die Augen auf. Während der Squire ihn von Kopf bis Fuß mit kritischem Blick musterte, setzte er sich auf und stellte die bestrumpften Füße auf den Boden.
    Der Blick des Squire blieb kurz an den gestopften Stellen an seinen Zehen hängen, bevor er hinauf zu dem Hemd aus derbem Stoff wanderte, das an seiner mageren Gestalt hing.
    „Da haben Sie sich also einen Kriminellen eingefangen, Mrs. Tillotson?“, sagte er. „Verdammt dumm, einen Landstreicher zu Hause aufzunehmen, selbst wenn er aussieht, als könnte ihn der leichteste Windhauch umpusten.“
    „Nein, nein … Sie missverstehen die Sache. Dieser Mann ist kein Krimineller. Er ist mein Ehemann …“
    Sowohl Carleton als auch der Squire blickten sie scharf an.
    „Ich dachte, Sie seien Witwe?“, sagte Squire Jeffers.
    „J…ja, das dachte ich ja auch. Aber offensichtlich war der Bericht über den Tod meines Mannes eine Falschmeldung …“
    „Wurde er nicht gehängt, Ihr Mann? Wegen Spionage? Wohl so in etwa das einzig Bewundernswerte, was ich je über diesen liederlichen Kerl gehört habe, wenn wir tatsächlich über den verstorbenen Viscount Lambourne reden.“
    „Es tut mir leid, Sie davon in Kenntnis setzen zu müssen“, begann Carleton so hochmütig, dass deutlich erkennbar war, wie beleidigend er das Betragen des Squire fand, „dass ich nie ein Spion war. Und auch nicht gehängt wurde, wie die Franzosen es vorhatten.“
    „Aber Sie behaupten, der Ehemann dieser Frau zu sein?“, meinte der Squire, nahm aus einer Westentasche eine Schnupftabakdose und genehmigte sich eine großzügige Prise.
    „Ja, ich bin Helenas Ehemann. Carleton William Tillotson, Viscount Lambourne“, erklärte er eisig.
    „Ich nehme an, Sie haben irgendeine Erklärung dafür, dass Sie nicht tot sind?“, erwiderte der Squire mit beißendem Spott, schloss die Schnupftabakdose und steckte sie wieder in die Tasche. „Und warum Sie beschlossen haben, Ihre Wiederauferstehung hier im Haus einer Frau zu inszenieren, von der Sie sich wegen ehelicher Untreue scheiden lassen wollten, wie jeder weiß?“
    Er setzte sich, schlug ein Bein über das andere und betrachtete Carleton voller Verachtung.
    Nell hielt die Luft an. Carleton war es nicht gewohnt, dass seine Worte angezweifelt wurden. Und ihrer Erfahrung nach hatte er sein Temperament auch nicht besonders gut unter Kontrolle. Sie hätte ihn warnen sollen, dass sie den Friedensrichter rufen würde. Doch das hätte bedeutet, dass sie mit ihm über Peregrines Mordpläne hätte reden müssen. Sie hatte ihn aber nicht damit beunruhigen wollen, dass er in Lebensgefahr schwebte. Hatte er nicht schon genug durchgemacht?
    Doch jetzt erkannte sie, dass es ein schwerer Fehler gewesen war, ihn vor weiteren Sorgen schützen zu wollen. Sie hätte ihm dringend sagen müssen, wie wichtig es war, das Wohlwollen und die Unterstützung dieses Mannes zu gewinnen.
    Sie ließ sich auf den einzigen freien Stuhl im Zimmer fallen und umklammerte den Hut des Squire mit feuchten Händen, während sie sich darauf gefasst machte, dass Carleton mit seinem explosiven Temperament ihren Rettungsplan im Nu zunichte machen würde.
    Doch mit einer Stimme, die so eisig und so ruhig war wie die von Squire Jeffers, sagte Carleton nur: „Ich bin nicht in großer Eintracht von meiner Frau

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