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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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seine Gesellschaft anbot, bevor er wieder weiterzog, stets auf dem Weg zu Surt. Sein Schlaf war immer auf Reisen und fand weder Ruhe noch einen Hort in ihm – doch wenn er kam, brachte er Erzählungen und Geschichten mit, die ihn willkommen sein ließen.
    So war seine erste Frage die nach dem Befinden von Hörn, die zweite nach Myrddins Tageswerk, und dann ergaben sich die Gespräche von allein, die phantastischer waren als die Unruhen, die ihm die Gwyllons brachten. Die hagere Gestalt Schlaf hatte mächtige Bildbände für ihn mitgebracht, in die sie gemeinsam hineinschauen wollten – so auch dieses Mal, in seinem alten Wald der dreizehn Könige, und Myrddin war tief eingeschlafen.
    Höflich, wie er war, fragte er auch nach Vivien und hatte zuweilen schöne Bilder seiner eigenen Schwestern dabei, da er Myrddins Klage gegen das Fräulein des alten Geschlechtes kannte. Doch als er sah, daß Myrddin schon auf sein Buch blickte, das er mitgebracht hatte, öffnete er es und flüsterte ihm seine Weisen …
    … Das Feld … zum Glück ist es geweitet, Merlin, da sich die Wüstenflecken und der Scirocco in einer Handvoll Augen verspielten. Verschiedene Trophäen fingerten schon über die Waldbodenflächen … schau her … doch das Terrain wäre das geeignete Versteck, falls nur genug Zeit zum Gelingen bliebe, in dem ich mich meiner selbst müde überlassen kann … ohne daß der Boden von frommen Blicken oder falscher Taten Lust durchgraben würde, gerade, da man nur klaren Verstand erkennt. Doch du weißt … ich bin auf dem Weg zu Surt und trage in mir die Medizin. Eine lästige Unterwürfigkeit im Reigen von Siegen und Verlusten … noch treffender formuliert: Besiegtwerden. Doch wenn das Wasser aus meinem Fell tropft und ein Rubinstrahl der Mutter fällt, ist das das Brot. Den Zucker nehmen wir aus der Pflanze. Immer sind es zuerst die Bauern gewesen, die weckten und dann retteten, was nicht mehr zu retten war … verdorben … o ja, das war es. Die Bauern, sie stehlen erst, wenn es sich nicht mehr lohnt, den anderen Leuten zu zeigen und Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch erst dann. Die Leidenschaft mit ihnen sollte dich nicht bedrängen, denn es ist nur das vierbeinige Waten durch die Tropfsteingespräche und Kalkgeflüstertes, was dann von den Fischen zu erzählen weiß – nicht mehr. Und schau hier, Merlin … hier sind die Stunden klagenden Heulens, von Wind und Fischriemen. Oder sollten sie gegangen sein? Zum ersten Mal? Die Umgebung scheint trotz größter Schöne zurechtgefälscht, mein Lieber … in allen Ecken korrigiert. Dort ein ruhiges Raunen … hier ein Widerhall. Dort die Stille, bis auf die Stimmen der Versprechungen? Und alle geeint glauben dem? Für viele eine lausige Falle, mit Nektar und Blüten hergerichtet. Doch so bekommen sie uns nicht. Nicht jeder Adler stürzt sich blind in ein jedes Wellenkräuseln. Die Augen sind größer, als daß man nicht riechen könnte, welchen tödlichen Leim der Lichtspiegel auf seiner Haut hätte, gepreßt von Läusen, die als Opfer gemolken werden. Ich kenne die Bräuche gut … ich kenne die Schliche, mit denen sie arbeiten … Ich bin wie du von ihnen durchtränkt, Merlin … o, armer Merlin … und dann sollte es ihnen schwerfallen, uns unser Grab zu zeigen. Dein Alter ist dem ihren weiser … oder ist einer von ihnen allein, die Brust gegürtelt, mit einer Esche in den Falten? Eines Tages, wenn die Hufen über Steinstraßen schlagen und in die Augen Neugieriger stechen, werden Steinspitzen in ihre Kehlköpfe dringen … einen roten Punkt auf ihre Stirn zeichnen und mit dem Kreuz auf dem Rücken … weniger aus Feindseligkeit … denn einfach nur aus hoher Schau.
    Die Savannen sind von Hügelerkenntnissen getürmt, die sich an dem Gras entzünden. Sie tragen einen Scheiterhaufen als Tuch um den Hals, was nicht nach ihrem Geschmack war. Ein jedes hat sein Ende und seine Drohung mit der Mahnung als Zeit hinter der Stirn … doch die Augen schrumpfen wortlos.
    Vor dem Haselstrauch perlte der Schweiß – nicht vor dem Weißdorn, vor dem die breiige Flüssigkeit gluckst, bevor sie geht. Also … sie war uns immer willkommen, mein Freund Merlin. Noch bevor der Regen kommt, erlernen wir die Mathematik, die linearen Blicke in die Räume des Universums. Wir erlernten die Variablen, die sie am Himmel verstrebten, und meine Maulwinkel, sie sind lange schon von dem Reiter verheilt. Suche dir verwunschene Wege … und flüstere zu dem Tau … und wir werden sie alle

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