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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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Keilerei dann los, bis die Bullen kamen“, berichtete Robert Lowell.
    „Was …? Und dann? Was ist passiert?“ fragte Eaves fassungslos weiter.
    „Haben uns mitgenommen aufs Revier, unsere Papiere kassiert und wollen, daß wir uns zur ständigen Verfügung halten. Wir haben gesagt, daß wir auf Tournee gehen, doch die haben gemeint, daß wir uns das abschminken könnten. Ansonsten würden sie uns gleich einbuchten. Sicherlich kommen die Bullen nachher hierher“, meinte Jerome Lowell.
    „Mann! Ist das kraß. Dann können wir nicht fahren?“ fragte sie erregt.
    „Tja … weiß nicht.“
    „Wegen schwerer Körperverletzung wollen die vielleicht ein Verfahren gegen uns einleiten“, sagte Jerome kleinlaut.
    „Wieso denn das …?“ rief Eaves empört.
    „Zwei von den Glatzen haben wir ganz schön aufs Maul gehauen. Die sind wohl im Krankenhaus … und ob sich herausstellt, daß es nur Notwehr war und wir uns gegen die verteidigen mußten, weiß ich nicht. Du weißt ja, wie braun die ganze Scheiß-Fascho-Gegend is.“
    „Diese Dreckslumpen …“, schimpfte Robert und aß seine Spiegeleier.
    „Komm, Jerome, iß doch auch was“, bat Eaves.
    „Hab keinen Appetit und will zu Shenann, bevor die Bullen hier aufkreuzen. Die werden die ganze Geschichte wieder aufbauschen. Und die finden immer was, was sie uns anhängen können, wenn denen was über die Leber gelaufen ist. Auf uns sind die ganz besonders scharf. Besser der Alte reagiert sich an uns ab, bevor er es an den Polizisten tut. Wenn die uns die Pacht und Lagererlaubnis entziehen … und vielleicht noch den Gewerbeschein … sitzen wir ganz schön in der Scheiße …“
    „Ganymed bekommt das schon wieder in den Griff“, meinte Eaves hoffnungsfroh, da der Clown in Verhandlungen immer sehr geschickt aufgetreten war.
    „Schönen Dank für die Eier, Jacky. Aber ich geh mal zum Alten rüber“, sagte Jerome Lowell.
    „Ißt du dann wenigstens meine Spiegeleier?“ fragte sie Myrddin erneut, der sie abermals dankend ablehnte, bevor der andere Lowell sie nahm, nachdem er seine eigenen schon aufgegessen hatte. Er hatte einen großen Appetit. Raimann saß betroffen am Tisch und dachte nach. Myrddin hatte nur verstanden, daß es zu einer Schlägerei gekommen war, daß die Polizei die beiden Lowells eventuell nicht gehenlassen wollte und daß dieser Umstand die gesamte Truppe in Gefahr bringen konnte.
    „Papiere futsch … Leben futsch! Nix gut, Rob“, meinte Raimann.
    „Ach ja? Alex nix kapito …!“ regte sich Lowell laut auf.
    „Alex gut. Alex immer gut. Alex nix Ahnung! Alex nur Arschkriecher …!“
    „Hey, laß das, Rob. Alex kann nichts dafür“, schlichtete Eaves.
    „Diesen Typen sollte man die Fressen polieren. Feige Schweine. Kommen immer mit fünf oder sechs Leuten und pöbeln, machen dich an, pupen rum, und wenn du dann mal auskippst und sie eins auf die Schnauze kriegen, dann sind’s die netten Nachbarskinder, denen man das Fell über die Ohren ziehen sollte. Und wir müssen jetzt noch aufpassen, daß wir nicht ’ne Molotow in den Wohnwagen geschmissen kriegen. Wenn ich diese Sauwichser nur einmal richtig erwische – mit einem nassen Handtuch sollte man sie erschlagen, die braunen Piss-Eiter-Geschwüre …“, erzürnte sich Lowell.
    „Rede nicht so“, meinte Eaves. „Sonst bist du nicht besser als diese Typen …“ Und ein Ruf fegte über den Parcours.
    „Robert Loooooweeell zu Master Shenann! Und was ist das für eine Schweinerei hier?“ schrie Shenann und Lowell sprang auf.
    „Na dann … Saure-Gurken-Zeit …“, sagte er und stürzte aus dem Wohnwagen.
    „Ein reizender Morgen!“ sagte Eaves bedrückt und setzte sich an den Tisch, als Ganapathy die Tür aufriß.
    „William, dein Hirsch muß weg! Wildtiere dürfen hier nicht frei herumlaufen!“ meinte de Clown.
    „Aber mein Hirsch ist kein Wildtier.“
    „Das ist kein dialektisches Problem, sondern eine Auflage vom Ordnungsamt, William. Keine Diskussion! Bring den Hirsch in den Käfig“, rief Ganapathy und warf die Tür wieder zu.
    Myrddin schaute in das Gesicht von Raimann, der die Situation vollkommen erfaßt hatte.
    „William … fix. Ich helfen. Tier nix frei … sperren …“, und Raimann stand sofort auf. Myrddin folgte ihm, nahm Akita und Pacis und ging nach draußen. Hörn lag ruhig vor dem Eingang des Wohnwagens und sah Myrddin, der mit den Grauwölfen zu ihm kam. Myrddin konnte ihm nicht erklären, was geschehen war, sondern sprach nur mit dem Hirsch, wie ein

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