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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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andere Lieblingslieder vorzuspielen. Bei „If a song could get me you“ klingelte Aprils Handy.
    â€žHi, Tom!“, rief April und begann sofort zu strahlen, als könnte er sie sehen.
    Myriams Herz schlug schneller. Ob Tom doch noch absagen wollte?
    â€ž That’s great news . Das freut mich total. Dann bis nächste Woche.“ April legte wieder auf.
    â€žSeine Freundin Ella macht auch mit“, teilte sie Myriam mit. „Super, isn’t it?“
    â€žToll!“
    â€žElf Teilnehmer. Sogar einer mehr als notwendig. Dadurch wird es noch mal ein bisschen billiger.“
    â€žDas wird Ayla freuen. Und die anderen auch. Danke, April.“
    â€žWofür?“ April fiel Myriam plötzlich um den Hals. „Ich muss euch danken. Ihr seid alle so nett zu mir. Ich bin so froh, dass ich nach Deutschland gekommen bin.“
    Und ich erst, dachte Myriam. Du ahnst ja gar nicht, wie froh ich bin! Aber diesen Gedanken sprach sie nicht aus.
    Sie hielt April einfach nur fest.
    Die Pferdemädchen waren schockiert. So hatten sie sich Sarah Reddich, die Trainerin des Freestyle-Kurses, nicht vorgestellt. Sie hatten eine temperamentvolle, lustige, nette Frau erwartet. Eine zweite Sue eben.
    Aber die große, muskulöse Frau, die vor sie trat, war das genaue Gegenteil von Sue. Ihre Haare waren kurz geschnitten und ihr Gesicht wirkte hart und kantig wie das eines Mannes. Sie sah finster aus, als sie nun die Augenbrauen zusammenzog und die acht Mädchen und drei Jungen musterte, die im Hof der Sunshine Ranch standen.
    â€žGuten Morgen“, knurrte sie.
    Myriam und Hannah wechselten einen erschrockenen Blick. Ob die Trainerin erwartete, dass sie im Chor antworteten wie in der Schule? Gu-ten-Mor-gen-Frau-Red-dich. Na, das konnte ja heiter werden.
    â€žHi“, sagte April.
    Sarah Reddich durchbohrte sie mit ihrem Blick. April setzte ihr Strahlelächeln auf, aber bei der Trainerin biss auch sie auf Granit. Sarah verzog keine Miene.
    â€žWir werden nun drei Tage miteinander verbringen“, sagte sie drohend. „Und ich glaube, dass wir eine Menge Spaß miteinander haben werden.“
    â€žDas bezweifle ich aber“, murmelte Tori leise. Sarah wandte den Kopf und starrte sie an, ohne zu blinzeln. Tori starrte zurück. So leicht ließ sie sich nicht einschüchtern. Aber irgendwann senkte sie als Erste den Blick. Jetzt sah Myriam zum ersten Mal so etwas wie den Anflug eines Lächelns auf Sarahs Gesicht.
    Du liebe Zeit, dachte sie. Wie ist die denn drauf? Wir hätten uns vorher genauer erkundigen sollen, bevor wir sie für den Workshop engagiert haben.
    â€žWir machen das so“, erklärte die Trainerin. „Wenn ihr eure Pferde gesattelt habt, möchte ich mir einen ersten Eindruck von euch verschaffen. Ihr reitet mir eine Runde im Außengalopp vor. Wer will, kann mir einen Galoppwechsel zeigen. Danach teile ich euch in drei Leistungsgruppen auf. Und dann schauen wir mal, was wir in den drei Tagen so alles geschafft kriegen.“
    â€žDrei Leistungsgruppen“, hörte Myriam Ayla flüstern. „Das klingt wie in der Schule.“
    â€žDas klingt vielleicht oberlehrerhaft“, fuhr Sarah fort, als habe sie Ayla gehört, dabei hatte diese wirklich ganz leise gesprochen. „Aber mir ist es wichtig, dass ich euch einschätzen kann. Ich möchte keinen von euch überfordern.“
    Myriam fühlte die vertraute Spannung in sich aufsteigen, als sie Camilla aufzäumte. Dieses Kribbeln im Magen, dieses Prickeln in den Fingerspitzen. Die Vorfreude darauf, dass sie gleich ihr Können unter Beweis stellen durfte. Und die leise Angst, womöglich zu versagen.
    â€žWen sie wohl für die erste Gruppe auswählen wird?“, fragte sie Hannah, die in der Box neben ihr Acapulco sattelte. Da merkte sie, dass die Freundin ganz blass war.
    â€žWas ist denn mit dir los?“, erkundigte sie sich besorgt. „Ist dir schlecht?“
    â€žIch will das nicht“, sagte Hannah.
    â€žWas?“
    â€žIch will nicht mehr vorreiten. Nach dem letzten Turnier hab ich mir geschworen, dass ich das nie mehr mache. Und jetzt bin ich schon wieder in der gleichen Situation.“
    â€žDas ist doch kein Turnier“, widersprach Myriam. „Sarah will sich nur einen Eindruck von uns verschaffen.“
    â€žTrotzdem.“ Hannah biss sich auf die Lippen, bis sie ganz weiß wurden. „Meinst du, sie wird sauer, wenn ich ihr sage,

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