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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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bist“, sagte Herr Frey kopfschüttelnd. „Ich sag schon lange, dass diese Ranch nicht die richtige Umgebung für dich ist, Myriam. Und das hat sich aufs Schlimmste bestätigt. Jetzt ist ein für alle Mal Schluss mit der Reiterei, das kann ich dir sagen.“
    â€žWie bitte?“, rief Myriam empört. „Was hat die Sunshine Ranch denn mit dieser Sache zu tun?“
    â€žWoanders wäre so etwas nicht passiert“, behauptete Herr Frey.
    â€žNa, die Kingsize Ranch, die Sie vor kurzem noch so toll fanden, war nicht sehr viel besser“, bemerkte Sue trocken.
    Myriams Vater blickte sie wütend an. „Nun hören Sie mir mal gut zu, Frau Mirador …“
    â€žVielleicht hören Sie mir zuerst mal zu, Herr Frey!“, unterbrach ihn Sue. „Wissen Sie was? Sie erinnern mich verdammt an meinen Dad. Der wollte auch immer, dass meine Schwester und ich die Besten sind. In der Schule, auf dem College, beim Sport und beim Reiten natürlich auch. Meine Schwester ist daran zerbrochen. Und April muss es ausbaden – Sallys Unzufriedenheit, ihren Frust darüber, dass sie niemals berühmt und erfolgreich geworden ist. Kein Wunder, dass April so schlimm geworden ist. Und ich? Ich hab das Spiel von meinem Vater zuerst mitgespielt, genau wie Myriam Ihr Spiel mitspielt. Ich bin nach Hollywood und wurde ein Star, wie er es von mir erwartet hat. Aber eigentlich war ich total unglücklich. Wahrscheinlich hätte ich auch irgendwann angefangen zu saufen oder Tabletten zu nehmen, um den Druck aushalten zu können. Stattdessen bin ich ausgebrochen. Ich bin nach Deutschland ausgewandert und hab mir mit der Sunshine Ranch einen Traum erfüllt. Seitdem hat mein Dad nie mehr ein Wort mit mir gesprochen. Vor einem Jahr ist er gestorben, ohne dass wir uns miteinander versöhnt hätten.“
    â€žUnd was soll mir das sagen?“, fragte Herr Frey ärgerlich.
    â€žSie haben es in der Hand“, sagte Sue ruhig. „Wollen Sie, dass Myriam einsam, unglücklich und verbissen wird? Oder dass sie den Kontakt zu Ihnen abbricht? Dann machen Sie nur so weiter.“
    Myriams Vater öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, aber seine Frau war schneller. „Nein, das wollen wir nicht“, sagte sie. „Und mit diesem ständigen Druck ist jetzt Schluss. Ich hab in letzter Zeit viel zu oft weggesehen. Weil ich nicht wahrhaben wollte, wie traurig und verstört Myriam wirklich war. Aber die letzte Nacht hat mir die Augen geöffnet. Ich hatte solche Angst um meine Tochter. Ich will dich nicht verlieren, Myriam.“
    â€žIch doch auch nicht!“, meinte ihr Mann empört.
    â€žUnd deshalb wird sich einiges ändern in unserer Familie“, erklärte Frau Frey.
    Sue lächelte. Dann erhob sie sich. „So, ich muss auf die Wache. Ich habe April lange genug allein gelassen.“ Sie sah Tom an. „Soll ich dich nach Hause fahren?“
    â€žNee, lass nur. Ich nehm den Bus“, winkte er ab. „Aber ich muss jetzt auch los.“
    Myriam brachte die beiden zur Tür.
    â€žUnd?“, fragte Tom, nachdem Sue weg war. „Was hast du heute noch vor?“
    Myriam gähnte. „Schlafen. Und morgen auch.“
    â€žUnd dann? Sollen wir uns vielleicht mal treffen?“
    â€žKlar“, sagte Myriam und lächelte. „Gerne.“
    â€žIch war ein Riesenidiot“, bemerkte Tom zusammenhanglos.
    â€žWarum?“, fragte Myriam erstaunt.
    â€žWeil ich April geküsst habe. Dabei wollte ich die ganze Zeit nur dich.“
    Myriam grinste. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, meinte sie.
    Und dann küsste sie ihn.

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