Myriams letzte Chance
gearbeitet hat.â
âSarah?â, fragte Myriam.
Tom nickte.
âAber warum hab ich den Link nicht gefunden?â
âWeil auf der Homepage ihr Nachname falsch geschrieben ist. âRedditchâ statt âReddichââ, meinte Tom.
âGenauâ, fiel Sue ein. âApril kannte Sarah schon lange, bevor sie nach Deutschland gekommen ist.â
âAls April Sarah erzählt hat, dass sie nach Deutschland ziehen würde, kam diese auf die Idee mit der Entführungâ, fuhr Tom fort. âApril fand das groÃartig. Ihr Vater hat schlieÃlich eine Menge Kohle. Er war immer groÃzügig ihr gegenüber, aber das war ihr nicht genug. Und auÃerdem reizte sie wohl der Nervenkitzel.â
âDer Nervenkitzel?â, wiederholte Myriam verständnislos.
âNa ja, sie fand es wohl lustig, ihren Vater und alle anderen reinzulegen. Deshalb hat sie mit Sarah den Plan mit dem Workshop entwickelt. Sarah hat sich als Trainerin auf Sunshine beworben, und als April später den Workshop vorschlug, hat Sue sich an die Bewerbung erinnert und Sarah gebucht.â
âUnd nach dem Workshop hat Sarah Charlie entführtâ, überlegte Myriam.
âWährend April dafür gesorgt hat, dass sie ein perfektes Alibi hatâ, ergänzte Tom. âNämlich mich.â
âAber Sarah hatte von Anfang an vor, April reinzulegenâ, sagte Myriam.
âGenau. Sie wollte das Lösegeld und das Pferd. Fast hätte es auch geklapptâ, erzählte Tom. âNachdem ich herausgefunden hatte, dass April und Sarah sich kannten, bin ich zur Ranch gefahren. Und dann haben wir April zur Rede gestellt.â
âUnd die ist ziemlich schnell eingeknicktâ, sagte Sue. âUnd hat ausgepackt . I still canât believe it . Ich hab ihr vertraut. Und dann so was.â
âNachdem wir erfahren haben, dass Sarah dich in ihrer Gewalt hat, hat Stefan sofort die Polizei alarmiert. Die haben dann zwei Einsatzwagen losgeschickt â einen zu dem Stall, in dem du versteckt warst, den anderen zum Flughafen.â
âAber als die Polizei beim Stall eingetroffen ist, waren Charlie und ich schon wegâ, begriff Myriam jetzt.
âDafür konnten sie gleich den Pferdehändler in Gewahrsam nehmen, der Charlie abholen wollteâ, meinte Tom. âHaha, zu gerne hätte ich das Gesicht von dem Typ gesehen, als ihm die Bullen die Tür aufgemacht haben.â
âWas passiert denn jetzt mit Sarah und April?â, fragte Myriam.
Sue zuckte mit den Schultern. âDas muss ein Richter entscheiden. April wird nicht viel geschehen, man wird sie in die USA ausweisen, sie ist ja noch minderjährig. Vermutlich kommt sie mit einem blauen Auge davon. Ich hoffe trotzdem, dass ihr die Sache eine Lehre sein wird.â
âUnd was geschieht mit ihr auf der Polizeiwache?â
âNichtsâ, sagte Sue. âWenn April es nicht will, können die Beamten sie nicht einmal verhören. Aber ich lass sie trotzdem noch ein bisschen schmoren, bevor ich zur Polizei fahre und sie abhole.â
âDiese Trainerin wird bestimmt nicht so glimpflich davonkommen. Erpressung, Betrug, Menschenraub, da kommt einiges zusammenâ, erklärte Myriams Vater. âIch denke, sie wandert ins Gefängnis.â
âWenn sie vorher mit mir gesprochen und mir ihre Geschichte erzählt hätte, hätte ich sie sofort eingestelltâ, bemerkte Sue kopfschüttelnd. âAber stattdessen macht sie so einen Blödsinn.â
âSie wollte das groÃe Geldâ, sagte Tom.
âNun bezahlt sie teuer dafür. Ich glaube nicht, dass sie jemals wieder als Trainerin arbeiten kannâ, sagte Herr Frey.
âSarah ist mir egalâ, murmelte Myriam. âAber April. Ich fand sie so nett. Dabei hat sie mich von vorn bis hinten belogen. Sie hat sich an mich rangemacht, weil sie sofort gemerkt hat, dass ich einsam war. Die AuÃenseiterin, die keiner richtig mag. Das wollte sie sich zunutze machen.â
âEs war nicht alles nur Berechnungâ, sagte Sue. âSie mochte dich wirklich. Das hat sie immer wieder beteuert, als wir zusammen zum Flughafen fuhren. Sie wollte nicht, dass dir etwas passiert.â
âNa, dann hätte sie auch gleich auspacken könnenâ, meinte Tom mitleidlos. âSie hat uns alle manipuliert, diese blöde Zicke.â
âAlso, das ist ja eine schöne Geschichte, in die du da reingeraten
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