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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Frida jemals zureiten soll, wenn Fritz sich so anstellt“, sagte April.
    â€žBis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit“, wandte Myriam ein.
    â€žIhr wartet hier immer lange mit dem Einreiten“, sagte April. „Wir Amerikaner sind da schneller. Ich hab bei Charlie mit der Bodenarbeit begonnen, als er gerade ein Jahr alt war.“
    Danach schluckte sie hörbar.
    Auch Myriam schwieg betreten.
    Charlie. Wo er wohl gerade stecken mochte? Man konnte ihm wirklich wünschen, dass Ella ihn gestohlen hatte und nicht Merle. Bei Ella konnte man sich sicher sein, dass es dem Wallach gut ging. Sie hatte selbst ein Pferd und würde Charlie ordentlich füttern und gut behandeln. Merle dagegen … Myriam musste wieder daran denken, wie sie gestern auf der nassen Parkbank das Bier getrunken hatte.
    â€žWas wolltest du mir denn eigentlich erzählen?“, fragte sie April dann.
    â€žO yes. Right“ , sagte April. Dann schwieg sie, als müsste sie sich erst mühsam erinnern. „It’s about Sunday night.“
    â€žSonntagnacht?“ Myriam drehte sich im Sattel zu April um, die schräg hinter ihr ritt. Sues Nichte war bleich, als wäre ihr schlecht. Myriam beschloss, einen Sprung ins Ungewisse zu wagen.
    â€žGeht es um Tom?“, fragte sie.
    April fiel fast vom Pferd. „Wie kommst du denn darauf?“
    â€žIch hab euch gesehen. In der Scheune.“
    â€žDu hast uns gesehen?“
    â€žAls ihr euch geküsst habt. Ganz genau.“
    â€žOh my god. I feel … horrible.“
    Du hast auch allen Grund, dich zu schämen, dachte Myriam. „Warum hast du das gemacht?“, fragte sie laut. „Du wusstest doch, dass er eine Freundin hat.“
    â€ž I know . Es war nur … wir haben uns den ganzen Abend so gut unterhalten. Tom ist total nett. Und dann hat er mich gefragt, ob ich Lust auf eine kleine Nachtwanderung hätte. Er kennt sich nämlich mit dem Sternenhimmel aus und wollte mir da was zeigen.“
    â€žNa, das ist ja mal eine ganz neue Masche“, sagte Myriam verächtlich. „Und du hast dich darauf eingelassen? Wusstest du denn nicht, was er vorhatte?“
    â€žNa ja“, sagte April kläglich. Dann schwieg sie wieder. „Doch“, gab sie schließlich zu. „Natürlich wusste ich, was er wollte. Und so kam es dann auch. Wir sind erst ziemlich lang spazieren gegangen. Dann sind wir in die Scheune und haben …“
    â€žâ€¦ rumgeknutscht.“
    â€žGenau.“
    â€žWarum hast du dich überhaupt mit ihm getroffen, wenn du von vornherein gewusst hast, worauf das hinausläuft?“, fragte Myriam.
    â€žBecause I wanted it“ , flüsterte April so leise, dass Myriam sie über dem Getrappel der Pferdehufe kaum verstehen konnte.
    Because I wanted it . Weil ich es wollte.
    Wenn Myriam ehrlich war, dann hätte sie es selbst nicht anders gemacht. Wenn Tom sie gefragt hätte, ob sie sich nach der Party mit ihm treffen wollte, um die Sterne zu betrachten, wäre sie auch hingegangen. Ella hin oder her.
    Aber Tom hatte sie nicht gefragt. Weil er nur Augen für April gehabt hatte.
    Deshalb war ich so sauer auf sie, stellte Myriam fest. Es ging mir gar nicht um die arme Ella. Ich war bloß eifersüchtig.
    â€žWarum erzählst du mir das alles?“, fragte sie April. „Hast du mitbekommen, dass ich euch beobachtet habe?“
    â€žNo“ , wehrte April ab. „Ich finde dich einfach nett. Und ich wollte, dass du das weißt.“
    Myriam nickte, aber das konnte April nicht sehen, weil sie inzwischen ein Stück vor ihr ritt.
    â€žStupid, isn’t it?“ , fragte April mit belegter Stimme.
    Auch Myriam musste sich erst räuspern, bevor sie antworten konnte.
    â€žIch find’s nicht blöd“, meinte sie. „Ich finde dich nämlich auch nett.“
    â€žJetzt auch noch?“, fragte April kläglich.
    Myriam lächelte. „Jetzt auch noch. Und ich bin froh, dass du mir das mit Tom erzählt hast. Auch wenn ich es schon vorher wusste.“
    â€žIch bin auch froh“, sagte April. Und obwohl Myriam ihr Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie, dass sie dabei lächelte.

    â€žHast du dir mal überlegt, dass euch vielleicht noch jemand beobachtet hat?“, fragte Myriam, als sie kurze Zeit später am Bachufer aus dem Sattel sprangen.
    â€žDu meinst Sue?“, fragte April. „Aber wenn sie mich gesehen hätte,

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