Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
zwei Fingern raus, und werfen Sie sie auf den Fahrersitz.«
    Myron hielt eine Hand hoch und knöpfte mit der anderen seinen Mantel auf. Er war schon jetzt vom Regen durchnässt, das Haar klebte ihm an der Stirn. Er nahm die Pistole heraus und legte sie auf den Fahrersitz.
    »Schließen Sie die Tür.«
    Wieder gehorchte Myron der Stimme.
    »Haben Sie das Geld?«
    »Ich will erst sehen, was Sie haben«, sagte Myron.
    »Nein.«
    »Hey, seien Sie vernünftig. Ich weiß nicht mal, was ich da eigentlich kaufe.«
    Kurzes Zögern. »Kommen Sie näher.«
    Myron näherte sich dem Licht und beachtete die symbolische Komponente nicht. »Ganz egal, was es ist«, sagte er, »woher weiß ich, dass Sie davon keine Kopien gemacht haben?«
    »Das wissen Sie nicht«, sagte die Stimme. »Sie werden mir schon vertrauen müssen.«
    »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Ich bin der Einzige«, sagte die Stimme, »der noch lebt.«
    Myron beschleunigte seinen Schritt. Die Hände hatte er immer noch hoch über dem Kopf. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht. Seine Kleidung war klitschnass. »Woher weiß ich, dass Sie nichts sagen?«
     »Auch das wissen Sie nicht. Mit Ihrem Geld erkaufen Sie mein Schweigen.«
    »Bis jemand mehr bietet.«
    »Nein. Sobald wir hier fertig sind, verschwinde ich. Sie werden nicht mehr von mir hören.« Die Taschenlampe flackerte. »Stehen bleiben.«
    Drei Meter vor ihm stand ein Mann mit einer Skimaske. In der einen Hand hielt er eine Taschenlampe, in der anderen eine Schachtel. Er nickte Myron zu und hob die Schachtel. »Da.«
    »Was ist das?«
    »Erst das Geld.«
    »Und woher soll ich wissen, dass das keine leere Schachtel ist?«
    »Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Dann steigen Sie wieder ins Auto und fahren.« Der Mann mit der Skimaske drehte sich um.
    »Nein, warten Sie«, sagte Myron. »Ich hol das Geld.«
    Die Skimaske wandte sich wieder Myron zu. »Aber ohne Tricks.«
    Myron ging zum Auto zurück. Er hatte etwa zwanzig Schritte zurückgelegt, als er die Schüsse hörte. Drei Schüsse. Der Lärm erschreckte ihn nicht. Er drehte sich langsam um. Der Mann mit der Skimaske lag am Boden. Audrey lief auf den reglosen Körper zu. In der Hand hielt sie Myrons Pistole.
    »Er wollte dich umbringen«, schrie Audrey. »Ich musste schießen.«
    Audrey lief weiter. Als sie den reglosen Körper erreichte, kümmerte sie sich nicht um ihn und hob die Schachtel auf. Myron ging langsam auf sie zu.
    »Mach sie auf«, sagte er.
    »Gehen wir doch erst ins Trockene. Die Polizei...«
    »Mach sie auf.«
     Sie zögerte. Kein Donner grollte. Kein Blitz fuhr herab.
    »Du hast vorhin recht gehabt«, sagte Myron.
    Audrey sah ihn verwirrt an. »Womit?«
    »Ich habe die Sache falsch gesehen.«
    »Wovon redest du?«
    Myron trat noch einen Schritt auf sie zu. »Als ich mich gefragt habe, wer von dem Blut im Keller wusste«, begann er, »dachte ich nur' an Clip und Calvin. Dich hatte ich völlig vergessen. Und als ich mich gefragt habe, warum Gregs Geliebte ihre Identität geheim halten musste, dachte ich an Fiona White und Liz Gorman. Auch da hatte ich dich vergessen. Für eine Sportreporterin ist es schwer genug, Anerkennung zu finden. Deine Karriere wäre zu Ende gewesen, wenn man erfahren hätte, dass du mit einem Spieler, über den du schreibst, eine Affäre hast. Du musstest dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit nichts davon erfährt.«
    Sie sah ihn mit leerem, weißem, nassem Gesicht an.
    »Du bist die Einzige, bei der alles zusammenpasst, Audrey. Du hast von dem Blut im Keller gewusst. Du musstest deine Beziehung mit Greg geheim halten. Du hattest einen Schlüssel zu seinem Haus, so dass du problemlos rein konntest. Und du hast ein Motiv gehabt, das Blut wegzuwischen - du wolltest ihn schützen. Schließlich hattest du schon einen Mord begangen, um ihn zu schützen. Da kam es darauf auch nicht mehr an.«
    Sie wischte sich ein paar Strähnen aus den Augen und sah blinzelnd in den Regen. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich ...«
    »Ich hätte schon nach TCs Party stutzig werden müssen«, unterbrach Myron sie, »als du mir erzählt hast, wie du dir das Ganze zusammengereimt hast. Es war natürlich ungewöhnlich, dass die Dragons mich als Spieler verpflichtet haben, aber nur jemand mit einer persönlichen Verbindung - jemand, der genau wusste, dass und warum Greg verschwunden war - konnte so schnell dahinter kommen. Du warst seine geheimnisvolle Geliebte, Audrey. Aber du weißt auch nicht, wo Greg ist. Du hast mir nicht geholfen,

Weitere Kostenlose Bücher