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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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einjährigen Gefängnisstrafe. Außerdem müssen wir den Anschluss stilllegen.«
    Hectors Miene verwandelte sich zu einem Ausdruck reinster Panik. »Was?« Myron war nicht begeistert von dem, was er tat - einem ehrbaren, hart arbeitenden Immigranten solch einen Schrecken einzujagen -, aber er wusste, dass die Angst vor Behörden oder großen Firmen in solchen Situationen funktionierte. Hector drehte sich um und rief einem Teenager, der ihm stark ähnelte, etwas auf Spanisch zu. Der Teenager kam herüber und übernahm den Grill. »Ich verstehe das nicht, Mr Worley.«
    »Bei Ihrem Gerät handelt es sich um einen öffentlichen Fernsprecher, Sir. Sie haben gerade einem Produktsupervisionsagenten gegenüber zugegeben, dass Sie dieses öffentliche Telefon für private Zwecke nutzen, nämlich ausschließlich für Ihre Angestellten, und der Öffentlichkeit den Zugang verweigern. Das ist eine Verletzung unserer Vertragsbestimmungen, Abschnitt hundertvierundzwanzig b. In diesem Punkt könnte ich wohl noch ein Auge zudrücken, aber wenn die Verwendung eines Y511 dazukommt -«
    »Aber ich habe doch kein Y511 benutzt!«
    »Das behaupten Sie, aber wir können es nicht verifizieren.« Myron spielte die Rolle von Mr Bürokrat voll aus; nichts weckte im Gegenüber ein tieferes Gefühl der Ohnmacht als der nackte Blick eines Bürokraten. »Der Apparat befindet sich in Ihren Geschäftsräumen«, fuhr Myron in einem gelangweilten Singsang fort. »Sie haben mit soeben erklärt, dass der Apparat ausschließlich von Ihren Angestellten genutzt wird ...«
    »Genau!«, unterbrach Hector eifrig. »Von meinen Angestellten! Nicht von mir!«
    »Aber Sie sind der Besitzer dieses Betriebs. Sie sind für die ordnungsgemäße Nutzung verantwortlich.« Myron sah sich mit seinem besten, gelangweilten Gesichtsausdruck um - der, den er beim Warten in der Schlange bei der Kfz-Meldestelle gelernt hatte. »Natürlich werden wir uns auch Ihre Mitarbeiter näher ansehen müssen. Vielleicht finden wir so den Schuldigen.«
    Hectors Augen weiteten sich. Myron wusste, dass dieser Schlag saß. In Manhattan gab es nicht ein einziges Restaurant, das nicht mindestens einen illegalen Einwanderer beschäftigte. Hectors Unterkiefer klappte herunter. »Und das alles nur«, sagte er, »weil jemand ein Münztelefon benutzt hat?«
     »Dieser Jemand, Sir, hat ein illegales elektronisches Gerät verwendet, das unter dem Namen Y511 bekannt ist. Sie hingegen haben die Kooperation mit dem Produktsupervisionsagenten verweigert, der gegen diesen schwerwiegenden Verstoß ermittelt.«
    »Die Kooperation verweigert?« Hector griff nach dem möglicherweise lebensrettenden Anker, den Myron ihm hingeworfen hatte. »Nein, Sir. Nicht doch. Ich will ja kooperieren. Ich will gerne mit Ihnen kooperieren.«
    Myron schüttelte den Kopf. »Davon habe ich bisher nichts gemerkt.«
    Hector schluckte und stellte seinen inneren Höflichkeitsregler auf volle Kraft. »Aber selbstverständlich, Sir«, sagte er. »Ich bin Ihnen gerne behilflich. Natürlich möchte ich mit der Telefongesellschaft kooperieren. Sagen Sie mir bitte, was ich tun kann, um zu helfen. Bitte.«
    Myron seufzte, ließ ein paar Sekunden verstreichen. Im Lokal herrschte Hochbetrieb. Die Kasse klingelte, während der Typ mit den Thom-Mcan-Turnschuhen, der wie ein Obdachloser aussah, abgegriffene Münzen auf den Tresen zählte. Der Grill zischte. Die Düfte unterschiedlicher Gerichte kämpften miteinander um die Vorherrschaft, ohne dass einer von ihnen einen klaren Sieg erringen konnte. Auf Hectors Gesicht breitete sich die Angst weiter aus. Das reicht, dachte Myron. »Als Erstes könnten Sie mir erzählen, wer am letzten Samstag um einundzwanzig Uhr achtzehn den Münzfernsprecher benutzt hat.«
    Um Geduld heischend streckte Hector den Zeigefinger in die Höhe. Er rief der Frau an der Kasse (vielleicht Mrs Hector) etwas auf Spanisch zu. Die Frau antwortete. Sie schloss die Kassenlade und kam zu ihnen. Als sie näher kam, bemerkte Myron, dass Hector ihn plötzlich mit einem seltsamen Blick musterte. Fing er an, das ziemlich löchrige Blech, das Myron
     geredet hatte, zu durchschauen? Möglich. Aber als Myron ihm fest in die Augen sah, gab Hector rasch klein bei. Er hatte vielleicht Verdacht geschöpft, der reichte aber noch nicht, um das Risiko einzugehen, die Autorität des allmächtigen Bürokraten in Frage zu stellen, und ihn sich damit womöglich endgültig zum Feind zu machen.
    Hector flüsterte der Frau etwas zu. Sie flüsterte

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